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21. Mai 2022: Von Sven Walter an Michael Stock

Lastfolgemanagement über Jahrzehnte durch ein wachsendes Meer von zufällig Strom erzeugenden Kleinstgeneratoren, die über Wechselrichter ans Netz angeschlossen sind und nur parasitär einspeisen können .... Ja, da hab ich wohl in der Mittelstufe nicht aufgepaßt. Danke für die Belehrung.

Kleinstgeneratoren sorgen für die effizientere Auslastung des vorhandenen Netzes, sparen uns den Import von 50 - 80 mia € von Kohlenwasserstoffen, wenn man sie ersetzt, die "Zufälle" liegen an dem Investment technisch interessierter Flieger und Nichtflieger, die schlicht mit dem Stand der Technik gehen. Blockheizkraftwerke mit KWK wären dezentral auch durch die Stadtwerke schon vor 30 Jahren sinnvoll gewesen. Früher hatten wir halt Zwergkraftwerke an Kläranlagen, weil das CH4 da sonst sinnlos rausgeht. Planvoll gemacht spart es Import, reduziert Verschwendung etc. pp. Mir fehlt da wohl die ideologische Brille, Kohle aus Kolumbien oder Gas aus Sibirien für besser zu halten als Biogas aus Kleinwülferode, Faulgas aus Altdeponien, Strom vom Dach und vom Deich. Parasitär? Wohl eher in Biologie nicht aufgepasst? Nennt man symbiotisch, nicht parasitär.

https://www.energy-charts.info/charts/installed_power/chart.htm?c=DE&stacking=grouped&chartColumnSorting=default&sum=0&partsum=1

"Wo fehlen eigentlich diese 9 GW Systemleistung?"

Die "installierte Leistung" ist bei konventionellen Kraftwerken - abgesehen von Wartung - die tatsächliche Leistung. Bei Solar ist die tatsächlich gelieferte - unstete - Leistung aber selbst als Flächenintegral nur 10-15% davon, und bei Wind 20-25%. Bei Kernkraftwerken sieht der Zusammenhang zwischen installierter und tatsächlich gelieferter Leistung dann beispielsweise so aus:

Ich muss wohl doch jedesmal eine Habilschrift liefern. Dass die Ersatzfunktion konventioneller Kraftwerke essentiell ist, hat noch keiner bestritten. Rechne mal die Kraftwerkskapazitäten händisch zusammen und vergleich Sie mit der Lastkurve, addiere einen Sicherheits- und Wartungszeitenaufschlag und schon hast du planvoll ein System, in dem die volle Ersatzkapazität so selten wie möglich genutzt wird, und daher brennstofflos deutlich jenseits der 90% der 8760 h abgedeckt sind. 100% insgesamt.

Da du nur Welt und Focus liest, muss ich mir gerade fast den neuesten Heise-Artikel verkneifen... ach ne, komm, passt so schön, aber danach wieder zu den Rohdaten, denn energy-charts.info kennste ja jetzt schonmal.

https://www.heise.de/tp/features/Frankreich-droht-Katastrophe-bei-der-Stromversorgung-6667782.html#:~:text=Heute%20wird%20in%20Frankreich%20gew%C3%A4hlt,aber%20bisher%20nicht%20einmal%20gibt.

https://www.heise.de/tp/features/Die-perfekte-Ausgangslage-fuer-einen-Atom-Blackout-in-Frankreich-7102165.html?seite=all

28 von 56 stehen still. Tolle Systemleistung.

Übrigens, mich stört das überhaupt nicht, wenn Frankreich mit seinen nächtlichen Überschüssen jetzt mal PV-Modul-Fabrikationsanlagen baut, um CO2-frei seine Stromprobleme zu lösen. Ach ne, tut es ja gar nicht. Komisch.

Ist ganz simpel, Lastfolgebetrieb mit flexibler Energieerzeugung erleichtert die Integration von EE. PV deckt den Tagesgang sehr gut ab. Wind ist günstig und auch nachts da. Parasitär bzgl. des vorhandenen Netze ist da nüscht, weil es ja auch früher schon für Pampa und Großindustrie landesweit ausgerichtet wurde. Man muss nur ideologiefrei drauf gucken.


"Das mit der Primärenergie scheinst du auch noch nicht so ganz erfasst zu haben, obwohl sich Malte ja schon öfter Mühe gab, das zu erläutern."

"Sorry, dass einem das als Flieger nicht mal klar ist, macht trübsinnig."

Ich weiß, es ist ganz schlimm mit mir. Mir ist völlig unklar, wie ich mit meiner Dummheit bis jetzt überleben konnte.

Tesla 3 auf 100 km: 19 kWh, im Stadtverkehr weniger.

Golf 7 Diesel auf 34 km: 19 kWh, im Stadtverkehr mehr.

Ob Putin Krieg führt, die OPEC Öl sanktioniert oder nicht ist den E-Autos egal. Bzw deren Eignern. Einfacher kann man es nicht verdeutlichen.

Und es gibt noch so viele andere dumme Menschen, die schreiben dann solche furchtbaren Artikel:

https://www.focus.de/wissen/energieversorgung-gefaehrdet-koalitionsgespraeche-und-blackout-energiewende-macht-stromausfall-nun-immer-wahrscheinlicher_id_24301974.html

Was für ein Kraftwerk fiel denn am 8.1.2021 in Rumänien aus? Was für eine thermische Leistung, was für eine elektrische Leistung hatte es bei welchem Brennstoff? Müssen diese gewaltigen Mengen an EE in Rumänien gewesen sein...

Wenn du Notfallinselbetrieb machen musst, sind EE und Blockheizkraftwerke die kleinste dezentrale günstige Betriebsart, wenn man nicht Wasserkraft in Alpen- oder Andentälern hat.

Sorry, der Artikel sagt mehr über den Haltungsjournalismus im Focus aus als über eine resiliente, optimierte Netzstruktur. Frag mal die Ukrainer, Finnen, Slowaken, Balten und Polen, was bei denen aktuell so die Energieversorgung komplizierter macht.

Die Leitungen von Norden nach Süden sind zunächst einmal Kohlekraftwerkumgehungstrassen, weil die Braunkohlekraftwerke ziemlich unflexibel sind. Verhindert und verteuert werden die primär von der CSU. Die sich bislang mit Rosinenpickerei und Egoismus gewaltig hervortat. "Manchmal herrscht Dunkelflaute, dann kommt nichts aus erneuerbaren Energien. 2021 war das bisher oft so." Autsch: MANCHMAL WAR DAS BISHER OFT SO. Nix mehr mit Fakten, Fakten, Fakten, sondern Haltung ohne Fakten. Beim Ausbaupfad von 2000 - 2005 wären wir heute in einer ganz schön komfortablen Situation, vermutlich sogar ohne Kapazitätsmarkt, da die Steinkohlekraftwerke bauartbedingt eh immer in der "Mittellast" gearbeitet haben.

"Das heißt, wir brauchen ein sehr feingranulares Steuerungssystem." Jepp, wollen auch alle Reformer. Unverzichtbar für Sektorkopplung und Lastmanagement. Witzigerweise hatten wir ja jetzt schon den ersten Fall mit dem Ukrainekrieg, und alle WEA regulierten sich selbst einfach wie ausgelegt. VK? hat halt schlechte Gesetzgebung bei der Gaspreisdeckelung, aber eine gute bei der Offshorewindkraft durch CfDs. Die Spitzenglättung kann man marktwirtschaftlich lösen, aber warum sollte ausgerechnet der maximale Bremser Altmaier das umsetzen...

Die letzten zwei Absätze deines Links hast du noch gelesen? Dass das System durch mehr EE immer stabiler wurde mit deutlich reduzierter Ausfallzeiten? Oder ist dir das zu sehr in die Tiefe, Meinungs- und Haltungsartikel im Focus auch bis zum Ende zu lesen? Würde ja einiges erklären. Ist schon bezeichnend, dass du Artikel bringst, die deine eigenen Einwände dann doch schamhaft widerlegen.

22. Mai 2022: Von Michael Stock an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

"Kleinstgeneratoren sorgen für die effizientere Auslastung des vorhandenen Netzes, sparen uns den Import von 50 - 80 mia € von Kohlenwasserstoffen, wenn man sie ersetzt, die "Zufälle" liegen an dem Investment technisch interessierter Flieger und Nichtflieger, die schlicht mit dem Stand der Technik gehen. Blockheizkraftwerke mit KWK wären dezentral auch durch die Stadtwerke schon vor 30 Jahren sinnvoll gewesen. ...."

Verstehe. Und nach einer windarmen Winternacht kommt die Netzführungsfrequenz zum Wiederstart des Versorgungsnetzes von Blockheizkraftwerk aus Lüdenscheid. Um mal eines der neuen Modewörter zu benutzen: Das wird dann spannend.

"Ich muss wohl doch jedesmal eine Habilschrift liefern. Dass die Ersatzfunktion konventioneller Kraftwerke essentiell ist, hat noch keiner bestritten. Rechne mal die Kraftwerkskapazitäten händisch zusammen und vergleich Sie mit der Lastkurve, addiere einen Sicherheits- und Wartungszeitenaufschlag und schon hast du planvoll ein System, in dem die volle Ersatzkapazität so selten wie möglich genutzt wird, und daher brennstofflos deutlich jenseits der 90% der 8760 h abgedeckt sind. 100% insgesamt."

Brennstofflos deutlich jenseits der 90% der 8760 Jahresstunden? Für einen partiellen Netzzusammenbruch reicht es, wenn es ohne Schwungmassen im System immer mal wieder für Sekunden nicht reicht. Abgesehen davon, daß beispielsweise das BMW- oder Audi-Werk (in denen bisher noch erhebliche Teile des Bruttosozialprodukts Deutschlands erwirtschaftet werden) doch noch eine gewisse Frequenzstabilität benötigen.

"28 von 56 stehen still. Tolle Systemleistung."

Tja, "Made in Germany" war schon immer besser als "Fabrique en France". Nur fallen unsere westlichen Nachbarn für den nächsten Winter, wenn Isar II hier in Bayern abgeschaltet (und vermutlich wie Philippsburg sofort gesprengt) wird, zu unserer Rettung wohl leider aus. Die Politiker, die Isar II Ende 2022 abschalten lassen, gefährden vorsätzlich das Leben Tausender Menschen und gehören in den Knast.

"Wind ist günstig und auch nachts da."

Windkraft ist nicht günstig, sonst würde sie nicht Fantastilliarden an dauerhaften Subventionen benötigen. Die Anlagen dazu sind extrem teuer, umweltschädlich und haben einen grottenschlechten Nutzungsgrad. Und das Märchen, der Wind würde immer im erforderlichen Ausmaß wehen, glaubt keiner mehr.

"Tesla 3 auf 100 km: 19 kWh, im Stadtverkehr weniger.

Golf 7 Diesel auf 34 km: 19 kWh, im Stadtverkehr mehr.

Ob Putin Krieg führt, die OPEC Öl sanktioniert oder nicht ist den E-Autos egal. Bzw deren Eignern. Einfacher kann man es nicht verdeutlichen."

Tesla, Golf, Putin, OPEC? Ähem .....

"Wenn du Notfallinselbetrieb machen musst, sind EE und Blockheizkraftwerke die kleinste dezentrale günstige Betriebsart, wenn man nicht Wasserkraft in Alpen- oder Andentälern hat."

Eigentlich will ich als Bürger und Unternehmer keinen Notfallinselbetrieb, sondern einfach nur das nahezu perfekt funktionierende Stromversorgungssystem der 90er Jahre. Und wenn man es unbedingt durch etwas anderes ersetzen will, dann bitte erst das neue aufbauen und hinreichend erproben, bevor man das existierende zerstört.

"Die letzten zwei Absätze deines Links hast du noch gelesen? Dass das System durch mehr EE immer stabiler wurde mit deutlich reduzierter Ausfallzeiten? Oder ist dir das zu sehr in die Tiefe, Meinungs- und Haltungsartikel im Focus auch bis zum Ende zu lesen? Würde ja einiges erklären. Ist schon bezeichnend, dass du Artikel bringst, die deine eigenen Einwände dann doch schamhaft widerlegen."

Da steht eigentlich nur, daß das Stromnetz bis letztes Jahr den Störungen durch zufallsbasierte Einspeisung noch standgehalten hat.

Jetzt bin ich auf den nächsten Beitrag zum Habilitationsverfahren gespannt. In der Zwischenzeit hole ich mir Popcorn und Cola, und vermutlich bin ich da nicht der Einzige ;-)

23. Mai 2022: Von Sven Walter an Michael Stock Bewertung: +1.00 [1]

Witzig. Als du das abfasstest, saß ich mit einem meiner besten Freunde beim Vietnamesen; jener ist Ing für Energie und Verfahrenstechnik und seit `99 Vollzeit in dem Bereich tätig. Da ich mit ihm seit 1984 in einer Klasse war, kann ich dir auch sagen, dass er in Mathe und Physik immer 15 Punkte hatte, wir reden also von jemandem, der nicht Kumbayah auf Demos singt und sich auf Straßenkreuzungen festklebt.

Drei Länder bislang, klassischer Versorger, Übertragungsnetzbetreiber und jetzt Abteilungsleiter im Bereich PPA, wo die Industrie denen die Bude einrennt für EE, seit Jahren, schon vor Putins neuester Invasion. Ein paar schöne Insider gehört, die ich hier natürlich nicht wiedergebe. Aber zum einen wollen ganz reale Investoren ganz klassischer Industrien jetzt unverzüglich, besser vorgestern als gestern, mit besserer Regulierung ihre Stromrechnung absenken, zum anderen ist die Technik längst soweit, im Herbst 2021 zu folgenden Ergebnissen zu führen:

https://cleanenergynews.ihsmarkit.com/research-analysis/denmarks-tender-continues-negative-subsidy-offshore-wind-trend.html

5 von 6 Marktteilnehmer boten es subventionsfrei an. Das ist der Stand der Technik. Jetzt kannste mal die Nord- und Ostsee angucken und mit 15 MW – WEA pflastern, das ist deutlich sicherer, günstiger und weniger verschmutzend als dt. Braunkohlekraftwerke. Oder hatte ich das in China missverstanden, du findest Erdlöcher jetzt auf einmal doch ganz schön cool?

Wenn BASF einiges schon länger sehr clever macht, aber viel davon nicht zu breit streut in der Öffentlichkeit, hat das seine Gründe. Wenn sie natürlich die Erdgaspipeline aus Russland noch möglichst lange nutzen wollen, auch.

Verstehe. Und nach einer windarmen Winternacht kommt die Netzführungsfrequenz zum Wiederstart des Versorgungsnetzes von Blockheizkraftwerk aus Lüdenscheid. Um mal eines der neuen Modewörter zu benutzen: Das wird dann spannend.

Dass wir 230 TWh in Gasspeichern und Gasnetz haben, leugnest du? Spannend. (Dass die ganzen Laufkraftwerke an Rhein und Donau die Netzfrequenz genauso gut vorgeben wie die Gaskraftwerke in windlosen Perioden, die 400 kV-Leitungen im europäischen Verbundnetz und HGÜ aus Norwegen in AKW-Leistung ignoriert Hörr Stock dann wohl auch? Was macht eigentlich der Teslaspeicher in Südaustralien, und welche Reaktionszeit hat der? Na? Recherchiere mal, wie deine vorgeschobenen Halbargumente zusammenbrechen, Stück für Stück. Mag sein, dass ein paar Klebstoffkreuzungsbesetzungskiddies besser mal PV-Anlagen mit einer ordentlichen Lehre auf Dächer knallen sollten, aber unsere gesamte Industrie lechzt nach sauberer, günstiger Energieversorgung)

Brennstofflos deutlich jenseits der 90% der 8760 Jahresstunden? Für einen partiellen Netzzusammenbruch reicht es, wenn es ohne Schwungmassen im System immer mal wieder für Sekunden nicht reicht. Abgesehen davon, daß beispielsweise das BMW- oder Audi-Werk (in denen bisher noch erhebliche Teile des Bruttosozialprodukts Deutschlands erwirtschaftet werden) doch noch eine gewisse Frequenzstabilität benötigen.

S.o. Solange du dich jeglicher Erkenntnis verweigerst, ist das wie das Schachspielen mit Tauben, das Gleichnis hast du sicher schon mal irgendwo gelesen. Übigens, wie ist die Marktkapitalisierung von BMW und Audi/ VW im Vergleich zu Tesla? Hätten die mal früher angefangen, oder nicht wie BMW ein Unikat sondern eine Plattform gebaut.

Ein klitzekleiner Link noch in Ergänzung für die absoluten Basics deines Viertelverständnisses:

https://www.energie-lexikon.info/frequenzregelung_im_stromnetz.html

Die FAQs am Ende können indes womöglich deine Überzeugungen erschüttern. Wir haben nicht nur die Momentanreserve, die Absicherung erfolgt auf viel mehr Ebenen.

Sonst kontaktiere doch einfach nochmal Dr. Paschotta. Wie man sieht, bist du nicht der einzige Bedenkenträger.

Dass die Schwungmassen eine gewichtige Rolle spielen, ist unbestritten. Dass du da mehr Ahnung von hast als die Netzbetreiber, bestreite ich indes.

https://www.netzentwicklungsplan.de/sites/default/files/media/documents/Minimale%20Schwungmasse.pdf

Blindleistung kannst du auch nochmal gerne recherchieren, wird in der Arbeit nicht abgedeckt.

"28 von 56 stehen still. Tolle Systemleistung."

Tja, "Made in Germany" war schon immer besser als "Fabrique en France". Nur fallen unsere westlichen Nachbarn für den nächsten Winter, wenn Isar II hier in Bayern abgeschaltet (und vermutlich wie Philippsburg sofort gesprengt) wird, zu unserer Rettung wohl leider aus. Die Politiker, die Isar II Ende 2022 abschalten lassen, gefährden vorsätzlich das Leben Tausender Menschen und gehören in den Knast.

Wir müssen ja auch gar nicht gerettet werden, weil der Kraftwerkspark zu groß ist. Was mir ganz sympathisch ist. Dass AKWs flott abgebaut werden finde ich jetzt auch sympathisch, da kann man dann zum Beispiel wie in Monterrey die vorhandenen Übertragungsnetzstruktur konventioneller Kraftwerke direkt weiternutzen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Moss_Landing_Power_Plant

Das Bessere ist halt der Feind des Guten.

Oder sind jetzt Industrieruinen in der Pampa (wo die immer gebaut wurden wegen des Restrisikos…) jetzt auf einmal sexy? Was „made in Germany“ angeht, ich hab ja zwei Jahre lang neben dem AKW Leibstadt gewohnt und da jeden ins Besucherzentrum geschleift, der mich in der Pampa besuchte. Zufällig kannte ich dort einen dt. Prüfingenieur für Reaktoren, der sagte „ach bei dem mach dir keine Sorgen, das Ding ist gut gebaut, in Deutschland gäbe es so einige, in deren Umgebung ich kein EFH bauen würde“. Das war 1999. Aus dem Kopf heraus, den Stresstest für AKWs in den frühen Nullerjahren überstanden nur 3 von 17 dt. Qualitätsreaktoren. Sorry, wach mal auf, die Rafales der Franzosen fallen nicht dauernd vom Himmel, die Elixir ist eine geile Maschine, das Hauptentwicklungszentrum von Airbus ist in Toulouse, der TGV hat bislang weniger Tote als der ICE, und deren AKWs sind halt zeitgleich mit dem gleichen Fehler gebaut worden. Wäre der EPR so toll, hätten die auch gerade genug neue AKWs am Netz. Ham se aber nicht. Politiker in den Knast? Eher du einmal in eine Fachbibliothek. Wir haben einen zu großen Kraftwerkspark, und das ist mir sehr sympathisch, nachdem Merkel, Rösler und Altmaier die dt. PV-Industrie und Windkraft gekillt oder gebremst haben. Die Reservekapazität brauchen wir selbstverständlich.

"Wind ist günstig und auch nachts da."

Windkraft ist nicht günstig, sonst würde sie nicht Fantastilliarden an dauerhaften Subventionen benötigen. Die Anlagen dazu sind extrem teuer, umweltschädlich und haben einen grottenschlechten Nutzungsgrad. Und das Märchen, der Wind würde immer im erforderlichen Ausmaß wehen, glaubt keiner mehr.

Tender. Dänemark. Letzter Herbst. Überbürokratie wie in der Allgemeinen Luftfahrt. Und was den Wind angeht, guck einfach auf Windy nach, die Europakarte, checke die Größe des europ. Verbundnetzes, sei gewiss, dass niemand auf konventionelle Backups verzichten will, und stelle fest, dass jedes einzelne Argument der Gegenkurs der Realität ist. Ich würde mal einen 180er machen an deiner Stelle. Es wird immer peinlicher.

"Tesla 3 auf 100 km: 19 kWh, im Stadtverkehr weniger.

Golf 7 Diesel auf 34 km: 19 kWh, im Stadtverkehr mehr.

Ob Putin Krieg führt, die OPEC Öl sanktioniert oder nicht ist den E-Autos egal. Bzw deren Eignern. Einfacher kann man es nicht verdeutlichen."

Tesla, Golf, Putin, OPEC? Ähem ..…

Ja. Wer gerade beim Arbeitgeber oder vom eigenen Dach tankt, lacht über die Tankstellenpreise. Norwegen hat 85% Neuzulassungen reine E-Autos. Wären wir bei deren Ausbaugeschwindigkeit und hätten nach 2005 konsequent weitergemacht, wäre die Inflation jetzt gerade mal wegen der Erholung nach Covid-19 erhöht. Und der Einkaufspreise in anderen Ländern, die auch zu spät und zögerlich umstellen. Ähem.

"Wenn du Notfallinselbetrieb machen musst, sind EE und Blockheizkraftwerke die kleinste dezentrale günstige Betriebsart, wenn man nicht Wasserkraft in Alpen- oder Andentälern hat."

Eigentlich will ich als Bürger und Unternehmer keinen Notfallinselbetrieb, sondern einfach nur das nahezu perfekt funktionierende Stromversorgungssystem der 90er Jahre. Und wenn man es unbedingt durch etwas anderes ersetzen will, dann bitte erst das neue aufbauen und hinreichend erproben, bevor man das existierende zerstört.

„Wenn… musst…“: Checklisten für Motorausfall in der Luftfahrt kennst du? Blackouts hat’s ja schonmal gegeben, weil beispielsweise der Netzbetreiber bei der Emsabfahrt eines neuen Kreuzfahrtschiffes der Meyer-Werft sich vertan hat. Wenn dann das Netz nicht kaskadenhaft zusammenbricht, sondern kompartmentalisiert der Fehler reduziert wird, ist das sinnvoll. Erfolgt ja meist durch den Netzbetrieb selbst mit den mannigfaltigen Umleitungen im dicht besiedelten Europa. Aber bei Fehlern auf der 400 kV-Ebene ist das einfach nochmals resilienter. Und: Es ist deutlich stabiler als in den 90ern. In was bist du Unternehmer?

"Die letzten zwei Absätze deines Links hast du noch gelesen? Dass das System durch mehr EE immer stabiler wurde mit deutlich reduzierter Ausfallzeiten? Oder ist dir das zu sehr in die Tiefe, Meinungs- und Haltungsartikel im Focus auch bis zum Ende zu lesen? Würde ja einiges erklären. Ist schon bezeichnend, dass du Artikel bringst, die deine eigenen Einwände dann doch schamhaft widerlegen."

Da steht eigentlich nur, daß das Stromnetz bis letztes Jahr den Störungen durch zufallsbasierte Einspeisung noch standgehalten hat.

Dann lies es nochmal wörtlich. Deine Brille scheint es zu verzerren. Aber wer für tendenziösen Mist von Focus offen ist….

Jetzt bin ich auf den nächsten Beitrag zum Habilitationsverfahren gespannt. In der Zwischenzeit hole ich mir Popcorn und Cola, und vermutlich bin ich da nicht

der Einzige ;-)

Bezweifel ich. Die einen wissen, wohin die Reise geht, die anderen werden durch gute Argumente nicht zu erreichen sein und in 12 Jahren leugnen, dass sie so daneben lagen. Das ist dann aber eher ein Fall für Psychologen und Sozialpsychologen.

Du musst dir einfach die Frage stellen, wem nützt es? Viele Prosumer dezentral schaden den Inhabern großer, zentraler, lukrativer Kraftwerke. Nützen aber der Volkswirtschaft. Regeln werden vom Staat gesetzt, der gegen die Physik nix machen kann, und technologischen Fortschritt aufhält in regulierten Märkten, wenn Lobbys erfolgreich arbeiten. Lobbys arbeiten aber für den Geldgeber, nicht das Gemeinwohl. Das kann deckungsgleich sein, oft ist es das nicht. Dann kommt der aufgeklärte Bürger ins Spiel. Dein kritischer Geist spricht ja für dich, nur dein Informationsstand spricht komplett gegen dich. Keiner zwingt dich, mit ADF zu fliegen, die meisten von uns haben indes schon länger ein zertifiziertes GPS im Cockpit. Das hat natürlich auch Nachteile, man kann zum Beispiel schlecht damit Radio hören. Das ist dann aber ein Werturteil… im Energiebereich bist du der ADF-Verteidiger. Da musst du aber von alleine drauf kommen.

Ach ja, das war jetzt nur die Energiewende. Wärmewende ist rechnerisch deutlich leichter zu erfassen, handwerklich aber viel langwieriger. Die Schweden und Dänen schaffen es immerhin, da ideologiefrei ranzugehen. Und sind daher viel, viel weiter als wir.

Vorschlag: Lies ein einziges Buch dazu, wenn dir das Thema wichtig ist. Dann kannst du immer noch skeptisch bleiben, aber hast wenigstens ein Fundament für gute oder schlechte Argumente. Bislang kommt da nur Logorrhoe.


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