"...gleicher formaler Qualifikation..."
Das ist zum Beispiel ein Dr. in "Biochemie" und ein Dr. in "Gender Studies".
Übrigens machen mehr Mädchen Abitur, es studieren mehr Frauen, und mehr Frauen machen Studienabschlüsse, und sie promovieren im Schnitt auch schneller.
Andererseits... in Fächern wie Physik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und vielen anderen sehr anspruchsvollen Studiengängen kannste weibliche Studenten mit der Lupe suchen. Und das nicht, weil sie dort "gemobbt" würden, ganz im Gegenteil - ich erinnere mich an die Trauben von männlichen Studenten, die sich in Vorlesungspausen um die wenigen Studentinnen geschart haben, natürlich stets hilfsbereit und ihnen äußerst zugewandt.
Und Fakt ist, dass gerade diese anspruchsvollen Studiengänge später oft zu gutbezahlten Jobs führen.
Auch diese Beobachtungen unterliegen also dem Simpson-Paradox, und deswegen wäre man gut beraten, vor Schlussfolgerungen ordentliche Statistik zu betreiben. Wer den Klassiker (oben verlink) der UC Berkeley nicht lesen will, dem gebe ich hier mal das Beispiel Corona: wenn pro Million Einwohner mehr Italiener als Kenianer an Corona sterben, dann liegt das sehr wahrscheinlich nicht am besseren Gesundheitssystem in Kenia - das könnte man aber medienwirksam behaupten, wenn man politisch genau diesen Punkt machen wollte - sondern viel näherliegend an der vollkommen verschiedenen Altersstruktur der beiden Länder.
Man muss also, wenn man statistisch sauber arbeitet, die "Störfaktoren" herausrechnen. Bei komplexen Fragestellungen - gerade in der Medizin gibt es die oft - kann es sogar sein, dass das gar nicht möglich ist, wenn zB eine Doppelblindstudie aus ethischen Gründen nicht genehmigungsfähig ist. Das kommt häufiger vor, als man als Laie so denkt. Und ganz genauso ist das leider heute im Bereich "Gender Studies": wirklich sachliche Untersuchungen sind politischer Selbstmord.
Zum Beispiel gibt seit kurzem in der Schachwelt zwei Diskussionen:
1. warum sind unter den Top 100 der Schachwelt nur 1-2 Frauen? (das Spiel selbst unterscheidet ja nicht zwischen den Geschlechtern). Also - warum? Die einfache Antwort wäre, weil es viel weniger Mädchen als Jungs gibt, die sich überhaupt dafür interessieren. Wieder könnte man fragen: warum? Ich weiß es nicht. Aber es liegt sicher nicht am Schachspiel selbst. Judit Polgar hat kürzlich behauptet, eine Frau hätte es irgendwie schwerer in der Schachwelt. Gerade von ihr (die ich ansonsten sehr bewundere) finde ich diese Behauptung ziemlich peinlich.
2. warum wird um eine 37jährige deutsche Frau (Elisabeth Pähtz), die in diesem Alter den Großmeistertitel erworben hat, mehr "Bohei" gemacht als um einen 15jährigen deutschen Mann (Vincent Keymer), der es in diesem Alter erreicht.
Ich könnte weitermachen... ich sehe absolut Zeichen für eine Reverse Discrimination in unserer heutigen westlichen Welt. Halten wir mal fest - ohne Männer geht es nicht, und Frauen und Männer sind besser beraten, sich zu ergänzen als zu bekämpfen.
Meine Tochter (13) hat als Berufsziel "Ärztin, und zwar teilzeitig". Ich halte da nicht dagegen, rate ihr nur, sich über mehr Berufe zu informieren, bevor sie eine Entscheidung trifft.