"Energiewendemärchen..."
Die unterhaltsam zu lesende Polemik über Giegold ist natürlich nicht hundertprozentig ernstzunehmen (wobei die Leserkommentare einen befürchten lassen, dass einige das nicht verstehen). Aber in mehr als einem Punkt trifft sie schon ins Schwarze: wenn die Grünen mit ihren planwirtschaftlichen Maßnahmen die heimische Industrie gängeln, dann wird das zur Abwanderung der Industrie und damit des Wohlstands führen. Und nicht zur Rettung des Planeten.
Die Alternative "drei Affen", aka "der fossile Verbrenner ist die Zukunft", ist natürlich keinen Deut besser.
Besser wären konkrete Maßnahmen, die eine klare, langfristige Zielsetzung verfolgen. Das Ziel ist seit >30 Jahren CO2-Reduktion! - nicht erst seit der letzten Wahl, wie manche offenbar glauben (und manche vor der Wahl uns glauben machen wollten)!
Warum wollten die Grünen eigentlich schon lange und vor allem überstürzt die Kernkraftwerke abstellen? Das widerspricht dem eigentlich übergeordneten Ziel der CO2-Reduktion, ein Ziel das seit langem bekannt ist und Priorität genießen sollte, aber offenbar nicht hatte. Photovoltaik und Wind mögen die Lösung sein, sie waren aber nun noch lange nicht weit genug. Es wird schon, aber dauert. In der Zwischenzeit hätten wir besser Kernkraft als Kohle. Wenn CO2-Reduktion das wichtigste Ziel ist, was es sein sollte.
EDIT: gerade steht in SPON ein Artikel, der diese Frage stellt. Und auch gleich Fingerpointing betreibt: es sind natürlich die "Kohle- und Öllobbyisten" gewesen, die uns falsch abbiegen ließen. Nicht die Grünen.... aha.
Andere Frage: wie kann es eigentlich sein, dass ein ausländisches, sorry, Startup wie Tesla das gesamte Autoland Deutschland am Ring durch die Manege führt, indem diese EINE ausländische Firma in Deutschland (!) ein besseres Ladenetz aufbaut als alle deutschen Hersteller plus dem deutschen Staat zusammengenommen? Wo waren in dieser Hinsicht denn die Vordenker in Regierung und Opposition?
Und bei diesem flächendeckenden Tiefschlaf ist es einfach verlogen, wenn nun eine Partei so tut, als habe sie irgendwie langfristiges Denken auf dem Programm.
