Nun ja, ein 20:15-Uhr-Film hat seine eigenen Vorgaben. Der Zuschauer erwartet einfach, daß englisch gefunkt wird. Twenty-Neiner hört sich eben "fliegermäßiger" an als "eins-eins". Genau un sowas kümmern sich die Filmleute.

Der Höhepunkt muß halt dramatisch sein, damit ein Fußgänger vor der Glotze nicht einschläft. Für Vorflugkontrolle und Motorwarmlaufen, für Flugplanung, NOTAMs und Wetter bleibt da in den 90 Minuten keine Zeit. Und der Start bei Seitenwind bei marginaler Sicht reicht dem landläufigen Zuschauer als Dramatik eben nicht aus.

Wenn man bereit ist, über diese eingebauten Schwächen hinwegzusehen hat die Küstenpiloten-Reihe einige positive Aspekte:

• Fliegerei ist etwas positives, selbstverständliches.
• Es sind nicht Millionäre, sondern ganz normale Menschen, die die Fliegerei betreiben. Und das ganze mach Spaß.
• Man muß mit Herz und Haut und Haaren drinstecken, und wird damit nicht mal reich. Wie mit den allermeisten anderen Arbeiten auch.
• Wenn man nur will schließen sich Fliegerei und Naturschutz nicht aus, sondern passen ziemlich gut zusammen.
• Es gibt Dinge ifür die man die Luftfahrt braucht auch wenn es nur darum geht einen verletzten Hund zu retten.

Meines Erachtens tut der Film mehr für das Bild der Luftfahrt in den Wohnzimmern der Fußgänger, als all die engagierten Aufrufe und Appelle in Foren und Fliegerzeitschriften zusammen.

Tobias

P.S. Als Ausbildungsfilm für Flugleiter an unkontrollierten Plätzen oder für das BZF oder die PPL ist es natürlich ungeeignet.