Wow - ich hätte nicht gedacht, dass der Hinweis darauf, bestimmte Dinge mal wieder mit Fluglehrer aufzufrischen hier als so böse oder gar unverschämt wahrgenommen wird. Das habe ich keinesfalls gesagt, weil ich denke, ich hätte das nicht nötig, sondern ganz im Gegenteil aus der guten Erfahrung heraus, wie viel es bringt. Ich kenne Leute, die fliegen dafür sogar regelmäßig zu FlightSafety im die USA - und das sind sicher nicht die schlechtesten Piloten...
Zur Sache - und auch wenn mir das hier wieder einige als arrogant auslegen werden: Was TJ beschreibt ist heute tatsächlich aus meiner Sicht ein zunehmendes Problem - und es hat damit zu tun, dass bei der ganzen “follow the magenta line“-Fliegerei das basic airmanship verloren geht. Das Cockpit ist zugepflastert mit elektronischen Helferlein, die wie eben hier die Fluginstrumente stören oder sogar vor Scheiben platziert werden. Die Flugvorbereitung wird in der App gemacht und nicht mal mehr wirklich gelesen (früher mit Hand wäre einem ein notwendiger Vorhaltewinkel von 30 Grad schon bei der Planing aufgefallen). Da einem die App auch sagt, wie viel Sprit man braucht, muss man sich ja um nix kümmern.
Diese Fehler mache ich (zur Zeit) tatsächlich nicht - aber nicht, weil ich so unglaublich schlau bin, aber „learned it the hard way“: Wenn man erst in dem Moment, in dem man in light-moderate ice und massive IMC durch den localizer schießt realisiert, dass a) der eigene AP im Approach-Mode nicht mehr als 30 Grad Vorhaltewinkel kann und man aber b) bei dem Wind gerade knapp 40 Grad braucht (und noch dazu aus der Luv-Seite intercepted), dann weiß man das zumindest für ein paar Jahre...
Und zur Empfehlung mit dem Fluglehrer: Meiner Erfahrung nach sind die vorgeschriebenen Übungsflüge oft zu „problemorientiert“. Grenzflugzustände, Ziellandungen, etc. muss man natürlich auch ab und zu üben - aber die ganz normalen Kleinigkeiten, die sich bei jahrelangem Fliegen einschleichen müssen halt auch irgendwann gesehen und korrigiert werden, bevor sie zum Problem werden...