Nochmal, es ging nicht darum, was die AfD war, sondern zu sehen, wohin das führte.Im übrigen habe ich das damals nicht nur gewusst, sondern Dir auch gesagt.
Kann wirklich gut sein, Deine älteste Mail ist vom Oktober 2013, die Fish'n Chips in Manston mit der wohl schlechtesten CO2-Bilanz waren im März 2014.
Und guess what? Die halbe Republik hat das auch gedacht!
Mein Interesse an der Meinung der halben Republik ist bescheiden - wie jeder anständige linke Student fing auch bei mir einst das Reich der Nazi-Finsternis beim rechten Teil der SPD an und zog sich durch die komplette CDU hindurch und natürlich die FDP bis hin zum Horizont. Wenn man seine historischen Sichtweisen und Kategorisierungen überwunden hat, ist man nicht besonders willig, sich neue Kategorisierungen aufdrängen zu lassen. Wen's historisch interessiert: Wohin steuert die AfD? war ein Text im Handelsblatt aus 2013 vor der Bundestagswahl, der sich vor allem Beatrix von Storch widmet. Der Abschnitt zu Dr. Ulrich Wlecke, mit dem ich in den Stadtvorstand Düsseldorf gewählt wurde, war aber so falsch recherchiert und verzerrend dargestellt, dass ich - nach langem Telefonat mit dem Liberalen meines Vertrauens - mich dazu entschied, nicht zurückzutreten, sondern vielmehr mich mit vor ihn zu stellen. Und das auch nicht bereut habe, rückwirkend war mir eher peinlich, wie wir ehemaligen FDPler in der AfD in die gleiche Kerbe "hat mal was für die FPÖ gemacht" intern geschlagen hatten.
Nein, an die Zwangsläufigkeit einer Entwicklung glaube ich unverändert nicht. Ich denke, die Abfolge, die Lucke im von Wolf zitierten Interview zieht (Ende 2014 kam Pegida, die klassische AfD wollte weder mit Pegida noch mit der Schmuddelecke "Ausländerthemen" an sich was zu tun haben; die Ostverbände sahen das anders und wollten den Kontakt) ist die Richtige: Es ging von Pegida im Osten eine Welle aus, die komische Leute hochbrachte, von denen man vorher noch nichts gehört hatte (konkret u.a. so ein Herr Höcke); zumal - ganz Wessie - einen der Osten eh' nicht so interessiert hatte. Ein paar Monate später war Lucke abgewählt, und mit der nächsten Leerung ging auch mein Austritt in die Post. Übrigens auch der von Ulrich Wlecke, dem vermeintlichen rechten Fürsten der Finsternis, wie wir ihn gesehen hatten.
Ich denke, dass die Unaufmerksamkeit im Osten, aber auch insbesondere die Verlockungen für einige, durch Annäherung an Pegida den Frust der verlorenen Bundestagswahl zu überwinden, entscheidend waren. Nicht irgendwelche Zwangsläufigkeiten.