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17. Januar 2019: Von Malte Höltken an Chris _____ Bewertung: +6.00 [6]

Ich denke Erik hat in seiner Erklärung vollkommen recht und dem gibt es auch eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Letztlich darf man von dem (professionellen) Fluglotsen erwarten, daß er auch die Nomenklatur verwendet, die auch der (nicht professionelle) Privatpilot versteht. Wenn der Lotse also möchte, daß der Pilot eine Platzrunde abfliegt, muß er also sagen: "fliegen Sie in die Platzrunde Piste 08", und wenn er das nicht möchte, muß er sagen "fliegen Sie in den Gegenanflug Piste 08". Erwartet der Lotse etwas anderes als das offensichtliche, hat er im Grunde einen Fehler gemacht :-)

Flieger Max: Nur damit ich das richtig verstehe: Du würdest also bei der Freigabe in München "join baseleg 26L" bei Erreichen der centerline nicht in den Endanflug eindrehen (falls Versuche das mit ATC abzuklären erfolglos bleiben zB wegen blockierter Frequenz) sondern sicherheitshalber in den Anflugbereich der Parallelpiste 26R weiterfliegen?

Das ist eine sehr gute Frage, und ich denke daran lässt sich ein allgemeines Handeln ableiten:

Bekommt der Pilot die Anweisung in die Platzrunde einzufliegen, ist für alle Diskutanten der Fall sonnenklar.

Bekommt der Pilot nur die Aufforderung in den Gegenanflug zu fliegen, und dreht selstständig in den Queranflug, ist er in der Lage eine Konfliktsituation herbeizuführen.

Bekommt der Pilot die Aufforderung in den Queranflug zu fliegen und dreht nicht selbständig in den Endanflug ein, ist er in der Lage eine konfliktsituation herbeizuführen (bei Parallelbahnen, zwei Platzrunden auf einer Bahn, etc.) und/oder in eine Position zu fliegen, in der der Anflug abgebrochen werden muß (Weil aus der neuen Position kein stabilisierter Anflug nicht mehr möglich wäre).

Folglich sollte man als Pilot immer so fliegen, daß man weder selbständig potentielle Konfliktsituationen herbeiführt, noch sich in eine Lage manövriert, aus der der eigene Anflug nicht mehr stabilisiert zu fliegen ist.

Das gesagte betrachtet jetzt insbesondere Flüge mit Verkehrslenkung.

Chris: wenn die Lotsen jedem Flieger für jeden Abschnitt der Platzrunde eine Extra-Freigabe erteilen müssten, würde das die Frequenz unnötig zumüllen ohne jeglichen Sicherheitsgewinn.

Nun, je nach Verkehrssituation kann es durchaus sinnig sein, einzelne Freigaben zu verlangen. Der Lotse hat da ja auch einen Ermessensraum, den man ihm zugestehen sollte. Will er nur eine Freigabe erteilen, gibt es dazu ja eine unstrittige Phrase.

Ich bin eigentlich nach wie vor der Meinung, eine echte "Freigabe" enthält eine Formulierung "Cleared to...". Also Start, Landung, Einflug in Luftraum, IFR-Clearance.

Das hat man ja bewusst anders betitelt, "cleared to" gibt es nur für Start und Landung.

Aber davon abgesehen ist ein "Fliegen Sie Kurs 070°" ja keine Freigabe, sondern eine Anweisung zur Verkehrslenkung. Gleichsam ein "Fliegen Sie in den Gegenanflug" oder "Rollen Sie über Alpha, Bravo, Charlie zum Abstellplatz 103". "Frei zum Flug mit Kurs 070", "Frei zum Rollen über Bravo, Charlie, Mike" oder dergleichen ist ja gerade mit Deinem Argument der Frequenzreinhaltung kaum sinnig, oder?

17. Januar 2019: Von Ulrich Hagmann an Malte Höltken Bewertung: +5.00 [5]

Bei der ganzen Diskussion habe ich den Eindruck, dass es eine einzige richtige Lösung geben muss, die für EDHL, EDMA, EDDF, EDDL etc. gleichermßen gelten muss.

Darf man auch den gesunden Menschenverstand benützen?

Ich durfte letztes Jahr mit einer Echo-Klasse VFR in EDDM landen. Der Funk auf der Tower-Frequenz war extrem kurz gehalten. Nach Bestätigung der ATIS-Kennung kam nur: "Report Hotel 1". Über Hotel 1 dann: "Approved to enter Control Zone via Hotel Routing", sonst nichts. Kurz vor Hotel 2: "Overhead Hotel 2 join right hand downwind 08R".
Da war er nun, der Fall 2. Gut dass ich diese Diskussion noch nicht kannte, sonst wäre ich echt verunsichert gewesen :-). Mir war eigentlich klar, dass ich nicht in sein Konzept passe und er mich bestimmt schnell unten haben wollte.
Daher glaubte ich, dass es bestimmt keinen langen Downwind (und in der Folge auch ein langes Final) geben wird, sonst hätte er mich ja besser im südlichen Holding geparkt. Andererseits wollte ich auch nicht nach eigenem Gutdünken einkurven. Ich rechnete damit, in den nächsten Sekunden gesagt zu bekommen, wie er es gerne hätte.

Dann meldete sich ein Airliner auf dem ILS, was nur mit "Roger" bestätigt wurde. Sofort kam an mich die Frage: "Are you able for a very short approach?" Auf meine Zustimmung kam dann: "Proceed from present position (kurz nach Hotel 2) direct to the threshold Runway 08R, cleared to land."

Im Zweifelsfall einfach miteinander reden. Nicht alles läuft überall gleich ab.

17. Januar 2019: Von P. K. an Ulrich Hagmann Bewertung: +2.00 [2]

Im Zweifelsfall einfach miteinander reden. Nicht alles läuft überall gleich ab.

Da gebe ich dir absolut Recht und vielleicht muss ich zugeben, dass meine Fälle relativ theoretisch sind. Aber wie man an deinem Beispiel liest, doch vorkommen können.

Mir hat es keine Ruhe gelassen und ich habe einen mir bekannten Tower-Lotsen angerufen.

Seiner Aussage nach wäre die reine Anweisung "Fliegen Sie in den Gegenanflug Piste XY!" ausschließlich für den Gegenanflug gültig. Würde ich bei der o.g. Anweisung selbstständig die Platzrunde ausfliegen, gäbe es einen riesen Ansch***. Er meinte, ich würde ja nicht wissen, wie der Turm die aktuellen An- und Abflüge plant.

Anders wäre es (das dürfte klar sein), wenn die Anweisung z.B. mit "... und setzen Sie Ihren Anflug fort!" oder "... und folgen Sie ..." ergänzt wird. Diese Ergänzung würde eine Freigabe bis in den Endanflug implizieren.

Die Anweisung "Fliegen Sie in die Platzrunde Piste XY!" gibt die gesamte Platzrunde bis in den Endanflug frei. Auch das dürfte klar gewesen sein.

Auf meinen dritten Fall angesprochen, auch wenn der nicht so sehr zur Debatte steht: Bei einer Freigabe zur Landung aus dem Gegenanflug würde sein Turm eine "baldige" Landung erwarten ohne ausgedehnte Platzrunde mit (übertrieben) 5 NM Endanflug. Aber er würde diese Freigabe auch nur geben, wenn Konflikte ausgeschlossen sind.

Es sieht so aus, als dass es von Turm zu Turm tatsächlich unterschiedlich gehandhabt wird. Persönlich für mich würde ich es wie oben beschrieben machen, so habe ich es gelernt und so empfinde ich es als korrekt.

Danke für die sehr informative Diskussion!

17. Januar 2019: Von Erik N. an Ulrich Hagmann Bewertung: +2.00 [2]

Daher glaubte ich, dass es bestimmt keinen langen Downwind (und in der Folge auch ein langes Final) geben wird, sonst hätte er mich ja besser im südlichen Holding geparkt. Andererseits wollte ich auch nicht nach eigenem Gutdünken einkurven. Ich rechnete damit, in den nächsten Sekunden gesagt zu bekommen, wie er es gerne hätte.

Dann meldete sich ein Airliner auf dem ILS, was nur mit "Roger" bestätigt wurde. Sofort kam an mich die Frage: "Are you able for a very short approach?" Auf meine Zustimmung kam dann: "Proceed from present position (kurz nach Hotel 2) direct to the threshold Runway 08R, cleared to land."

QED.... Das deckt sich ja genau mit dem was einige meinen (ich auch): der Lotse kommuniziert mit Dir bzgl. des weiteren Vorgehens. Du wärst ja nicht eigenmächtig ohne weiteren Funkspruch einfach zum Threshold 08R geflogen.

17. Januar 2019: Von  an Ulrich Hagmann

Was mich fast mehr interessiert, Ulrich - wie hast Du es geschafft mit einer SEP in EDDM landen zu dürfen?

17. Januar 2019: Von  an Ulrich Hagmann Bewertung: +2.00 [2]

Bei der ganzen Diskussion habe ich den Eindruck, dass es eine einzige richtige Lösung geben muss, die für EDHL, EDMA, EDDF, EDDL etc. gleichermßen gelten muss.

Darf man auch den gesunden Menschenverstand benützen?

Wenn es für verschiedene Plätze verschiedene Rgeln gibt, dann muss irgendwo stehen, welche an welchem platz gilt.

Das Problem mit dem gesunden Menchenverstand ist ja gerade, dass unterschiedliche Menschen darunter was unterschiedliches Verstehen - wie diese Diskussion zeigt. Es ist gerade die Aufgabe von Standardprozeduren und Sprechgruppen, auch ohne “gesundend Menschenverstand” eindeutig zu sein.

Natürlich gilt dabei immer “im Zweifelsfall nachfragen” - schwierig wird es dann, wenn man gar keine Zweifel hat, weil einem selber ja “klar ist”, wie die Freigabe zu interpretieren ist...

17. Januar 2019: Von Ulrich Hagmann an  Bewertung: +2.00 [2]

Auf Einladung des Flughafens. Das Flugzeug war Anfang Juni 2018 beim "Family and Music Day" auf dem nördlichen Teil des Apron 1, welcher vom Besucherpark aus zugänglich war, ausgestellt.
Hat auch keine Landegebühr gekostet und der Abflug erfolgte von einem Gate mit Finger vom Apron 1 aus :-)


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