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19. Januar 2015: Von  an 
Umgerechnet rund 21.000 Euro, in 20 Jahren ist voll abbezahlt und die relative Belastung % vom Einkommen ist deutlich geringer als ich in Deutschland für 30 Jahre Abbezahlen ertrage ...
19. Januar 2015: Von Alexander Callidus an Mich.ael Brün.ing
Soweit kenne ich das auch. Für einen 100 Jahre währenden Versuch, in unterschiedlichem Ausmaß sozialistische Ideen umzusetzen, mitten in einer kapitalistischen Wirtschaft, finde ich das überraschend erfolgreich.

In dem Wikipedia-Artikel, aus dem Du zitierst, stehen die Bewohnerzahlen:
Jahr Bevölkerung Anzahl der Kibbuzim[7]
1910 10 1
1920 805 12
1930 3900 29
1940 26.554 82
1950* 67.550 214
1960 77.950 229
1970 85.110 229
1980 111.200 255
1990 125.100 270
2000 117.300 268
Dramatischer Niedergang und Auflösung in Irrelevanz sehen anders aus. Aber meine Kenntnisse sind nur die eines Zeitungslesers.
19. Januar 2015: Von Stephan Schwab an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +2.00 [2]
Es bedeutet nämlich, dass noch öfter und vermutlich viel früher "hingeschmissen" wird. Für den bis dahin angerichteten Schaden müssen andere Privatpersonen und Unternehmen zahlen. Das Vertrauen in "junge Unternehmen" wird noch geringer, das Überwinden von anfänglichen Problemen noch schwieriger.

Im Bereich der sog. Startups wird eine Menge zu diesem Thema erlernt und in der Praxis erforscht bzw. ausprobiert. Eines der Hauptprobleme, die dort häufig beobachtet werden können, ist mangelndes Fachwissen für die Umsetzung einer Idee oder mangelndes Fachwissen zum Finden eines Marktes und des dazu passenden Produktes.

Das nötige Wissen lernt man weder in der Schule noch an der Universität und oft wird gelernt während es gleichzeitig unter Zeitdruck um die Umsetzung geht. Am Ende überleben diejenigen, die schneller lernen als andere.

Ohne Wagniskapitalgeber, die wenigstens für einige Monate eine 100% Konzentration auf das Startup ermöglichen, würde das nicht funktionieren. Die restlichen Randbedingungen machen das aber für Leute im mittleren Alter, die bereits z.B. eine Familie haben, nicht attraktiv.

Das Positive ist, daß man in diesem Bereich dank Investoren etwas wagen kann ohne im Falle des Fehlschlages überschuldet zu sein. Das Negative ist, daß Risikokapitalgeber notgedrungen eine falsch bepreiste Gelegenheit suchen und der potentielle Markt immer sehr, sehr groß sein muß, weil es nötig ist sehr große Verluste durch einen großen Gewinn ausgleichen zu können. Man kann häufig lesen, daß von 10 Startups 7 eine Totalabschreibung werden.

Ohne entsprechende Absicherung ist angstfreies Experimentieren nicht möglich. Es braucht zum Experimentieren und Beschreiten von Neuland entweder eine etwas draufgängerische Einstellung oder halt eine Umgebung, die Fehlschläge tolerierbar macht.

Übrigens hat die FAA im Rahmen der Arbeiten an Aeronautical Decision Making festgestellt, daß gerade erfolgreiche Unternehmer oft Persönlichkeitsmerkmale haben, die einer sicheren Entscheidungsfindung während der Vorbereitung und Durchführung eines Fluges entgegenstehen. Gerade die Bereitschaft Risiken einzugehen ist das eigentliche Risiko.

Im Rahmen meiner Arbeit ist gerade in Großunternehmen die Angst vor Fehlschlägen der Grund warum neues Wissen nicht angewendet wird oder Maßnahmen zum Erlangen von neuen Wissen nicht ergriffen werden. Die Angst vor dem potentiellen Verlust einer Beförderung oder dem Verlust des Bonus wirkt extrem abschreckend. Neulich hatte ich einen besonderen Fall. Da beträgt der Jahresbonus das 18-fache des monatlichen Gehaltes für Entwickler. Entsprechend will sich da niemand aus dem Fenster lehnen und etwas Neues wagen. Damit wirkt gerade der Anreiz als Bremse. Das belegt doch ganz gut, daß überliefertes Wissen nicht so ganz richtig sein kann.

Psychologen haben das erforscht und das Ergebnis ist, daß nur durch das Schaffen einer Umgebung, in der die Anforderungen des Systems und die Bedürfnisse der Teilnehmer im Einklang zueinander stehen Wandel und Entwicklung möglich sind. Wie man das schafft kann man lernen, aber man muß dazu aus der Box heraustreten. Das allein ist aber schon sehr schwer.

Hier ein Beispiel von der US Navy, wie man aus dem schlechtesten U-Boot der Flotte eines der besten Boote macht. Der Kapitän David Marquet berichtet in Turn the Ship Around wie man aus Befehlsempfängern Führer macht und in der Folge Verantwortung delegieren kann. Ich erwähne das, weil es gut zeigt, daß das allgemein hier geäußerte Menschenbild nicht so ganz stimmen kann. Im Buch finden sich auch Hinweise darauf, daß viele der "listed men" in der Navy typischerweise aus bildungsfernen Familien kommen und die Navy/Army ist für diese in USA typischerweise ein Ausweg aus der eigenen schlechten Situation. Ich kenne selbst so einen, der im Trailerpark irgendwo in Nebraska aufgewachsen ist. Dank der Army hat er studiert und ist heute selbständig. Gäbe es das ziemlich große US Militär nicht, was würden diese Leute dann wohl tun?
19. Januar 2015: Von Erwin Pitzer an  Bewertung: +1.00 [1]
Alex, jetzt muss ich dir mal eine dicke grüne I geben.
19. Januar 2015: Von  an Erwin Pitzer
Dafür habe ich aber auch lange gearbeitet, oder Erwin? :-))

viele Grüsse!
Alexis
19. Januar 2015: Von Mich.ael Brün.ing an Alexander Callidus
Alexander,

bestätigt das nicht genau den vor mir beschriebenen Verlauf?

Erst Wachstum und Zulauf, aber dann über zwei, drei Generationen sich entwickelnde Resignation und schließlich exponentieller Untergang.

Michael

19. Januar 2015: Von Alexander Callidus an Mich.ael Brün.ing
Die Zahlen zeigen eine Stagnation und einen Rückgang, aber exponentieller Untergang ist etwas anderes. Nochmal: für ein Experiment in heutzutage ungünstiger Umgebung finde ich das beachtlich.
19. Januar 2015: Von Thore L. an Mich.ael Brün.ing
Hallo Michael,

> auch wenn Du, Thore, das als unrelevant ansiehst - in verschiedenen sozialistischen oder kommunistischen Systemen als empirisch belegt anzusehen.

Ich rede nicht von einem kommunistischen System. In einem solchen wäre zB Privateigentum verpönt, etwas, das ich noch sehr lange als unabdingbar verstehe.

>> Es bedeutet nämlich, dass noch öfter und vermutlich viel früher "hingeschmissen" wird.

Das verstehe ich eigentlich andersrum. Wer nicht gleich von seiner Firma leben muss, kann länger durchhalten, auch wenn es erst mal nicht so läuft. Er kann sozusagen länger rausfinden, ob er einfach nur auf einem toten Pferd hockt, oder er einfach nur noch ein bisschen mehr Puste braucht.

Auch wichtig: er kann es auch dann weiter machen, wenn es ihm gar nicht um Geldgewinn geht. Das ist gerade in sozialen Bereichen wichtig, wenn es zB darum ginge, alten Menschen altersgerechte Abenteuer zu ermöglichen...


19. Januar 2015: Von Thore L. an 
>> Im wesentlichen spielen wir das in Light doch gerade durch.

Nein, Hartz4 ist etwas ganz anderes. Das BGE zeichnet sich aus durch Bedingungslosigkeit und ausreichende Höhe.
19. Januar 2015: Von  an Thore L.
Wir sind sogar noch perverser, der Hartz IV Empfänger hat als Bedingung, dass er nicht arbeiten SOLL, um durchschnittlich bis zu fast 1.000 US Dollar im Monat zu bekommen, wohlgemerkt Netto. Vergleiche ich das mit https://durchschnittseinkommen.net/liste-durchschnittseinkommen/ und schaue einmal nach, wer denn auf der Welt 10.000 USD pro Jahr Netto hat, dann relativiert sich unsere Luxusdiskussion ganz schnell.

Nachdem in der "Digitalen Welt" viele Leistungen irgendwo auf der Welt erbracht werden können und auch werden, teils besser als in Europa, haben wir viel Wirtschaft ans Ende der Welt verlegt. Wer in so einem Bereich arbeitet muss sich entweder ändern, oder dem Trend hinterher ziehen. Was spricht denn dagegen als Programmierer in Indien zu leben, ausser der Einsicht und Angst, dass man dann selber "der Fremde" wäre?
19. Januar 2015: Von  an 
So weit ich weiß ist der Höchstsatz für eine vierköpfige Familie ca. € 1800. Das ist in Deutschland nicht so viel Geld, aber als ich das letztens meinem Onkel in Kroatien erzählt habe, wollte er es mir nicht glauben ...
19. Januar 2015: Von Thore L. an  Bewertung: +1.00 [1]
Schöner kann man das BGE nicht umreissen: aus der FAZ.

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