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27. Februar 2013: Von Urs Wildermuth an 
Hallo Walter,

>>. Warum also funktioniert Demokratie in der Schweiz sehr gut

Primär deswegen weil die Politiker und das Parlament in der Schweiz nicht das letzte Wort haben und damit es sehr viel weniger kritisch ist, wer in diesem Parlament sitzt. Das Initiativrecht und Referendumsrecht gibt dem Volk im Endeffekt über die wirklich wesentlichen Dinge eine sehr viel höhere Selbstbestimmung als das irgendwo sonst in Europa (und auch anderswo) der Fall ist.

Das hat 2 wesentliche Vorteile gegenüber einer parlamentarischen Demokratie: .Die Bevölkerung hat das Recht, über Sachgeschäfte direkt zu befinden, was bei kontroversen Geschäften dazu führt, dass die Akzeptanz des Resultats ungleich höher ist, als wenn ein Parlament oder noch schlimmer eine Autorität ausserhalb des Landes dies bestimmt. Dazu kommt dass d
ie Rechnungen für politische Fehlkalkulationen nicht erst an der Wahlurne in 4 Jahren im schlechtesten Fall sondern ziemlich plötzlich präsentiert werden. Problematisch zuweilen ist, dass die Geschäfte viel Zeit brauchen, was aber andererseits dazu führt, dass Schnellschüsse aus aktuellen Gründen viel weniger oft durchkommen weil sich die Diskussion wieder abkühlt bis der Prozess des Referendums oder einer Volksinitiative durch ist.

Politiker haben wir auch keine besseren wie andere Länder, nur haben sie weniger zu sagen. Klarerweise gibt es bei uns diverse Politiker die das gern ändern möchten, dazu ist die Chance allerdings klein.

Hätten wir das Initiativ- und Referendumsrecht nicht, wären wir keinen Deut anders als die restlichen parlamentarischen Demokratien Europas, mit Sicherheit einiges mehr Links und vermutlich längst in der EU.

Nein, die Schweiz ist keine Insel der Glücksehligen, gar nicht, auch sie hat ihre Fehler, teilweise keinen Deut besser als anderswo. Was sie für mich absetzt vom Rest ist aber eben diese Staatsform der direkten Demokratie. Und die möchte ich nun wirklich nicht missen.
28. Februar 2013: Von Hubert Eckl an Urs Wildermuth
Auch wenn die Schweizer glücksehlig mit h sind, hat das ( offenkundige) Funktionieren der Demokratie, wie in jedem anderen Staat auch, nur EINE einzige Ursache: Hoher Lebensstandard für breitestmögliche Bevölkerungsschichten. Merke: Wo gibt es Unruhen? Wo die tektonischen Spannungen zwischen arm und reich am höchsten sind. Das ist ein Naturgesetz. Selbst nach aussen brechen Kriege da aus wo das der Fall ist.
1. März 2013: Von  an Hubert Eckl
Servus Polarius,

eigentlich müßte Ihnen jetzt ein Schweizer antworten. Aber aus der Sicht eines Außenstehenden, der in den Neunzigerjahren mal das Vergnügen hatte, für 2 Jahre in Lausanne zu leben und zu arbeiten:

Ich finde, Ihre Sichtweise, das Erfolgsmodell Schweiz auf den allgemeinen Wohlstand zurückzuführen, greift zu kurz. Die Schweizer leben sehr wohl etwas, was ich gerne als "Swissness" bezeichnen würde. Und zwar über alles Trennende, die Sprachgrenzen, die Mentalitätsunterschiede und die regionalen Eigenheiten hinweg. Diese Swissness hat mit einem politischen Selbstbewußtsein zu tun, das sich aus einem über Jahrhunderte gewachsenen, gesunden Mißtrauen gegenüber den verschiedensten Obrigkeiten nährt, die das Römische Reich Deutscher Nation, das Habsburger Reich und deren Nachfolgeorganisationen den Kantonen aufzwingen wollten. Die Schweiz wird von sehr viel mehr als gemeinsamem Wohlstand zusammengehalten, nämlich von einer gemeinsamen politischen Kultur des kritischen Umgangs mit Regierenden. Warum funktioniert ausgerechnet das Land Europas am besten, dessen Politiker die wenigste Macht akkumulieren durften?


Grüße
Banane
1. März 2013: Von Hubert Eckl an 
@max Sutter! Danke Max, das war überfällig. @Banane: Wo ist der Widerspruch zu meiner Ein/Auslassung? Stell Dir vor die USA: 300 Millionen bis an die Zähne bewaffnetes Prekariat, narrow minded people, Kreationisten und Sendungsbewusste wie es offensichtlich auch hier gibt. Dann lass mal eine RICHTIGE Rezession kommen! Da stellt die realexistierende Hölle auf Erden die der befürchteten von bible belt und opus dei locker in den Schatten.

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