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2010,01,17,19,3250562
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ausser es wurde entführt...dann brauchen wir einen ENTführersitz.oder aber nen Schleudersitz... ;-)
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Sehr geehrter Hr. KELTSCH,
Da braucht man wohl nicht überlegen, das weiß man zumindest von der Theorie. Ich gebe allerdings zu, dass ich glücklicherweise noch nie in einer solchen Situation war.
Lesen Sie einfach die Vorschriften für die Anwendung eines HALON Feuerlöschers durch oder wenden Sie sich an Ihren Ausbildungsbetrieb.
Hier eine kurze Beschreibung über den Gebrauch eines HALON-Feuerlöschers: "Halon 1211 greift direkt in die chemische Reaktion des Brandprozesses ein und stoppt das Feuer umgehend. Brände an elektronischen Geräten, in Kabelsträngen oder an pneumatischen Steuerungen können so im Ernstfall erfolgreich bekämpft werden und verhindern eine weitere Brandausbreitung."
Dabei muss man wissen, dass dem Brand der notwendige Sauerstoff entzogen wird. Ergo dessen: Vor Betätigung die Luft anhalten, nach Löschen des Brandes nicht wieder zum Atmen vergessen!
Aus dem Hersteller-Prospekt auszugsweise folgende Hinweise, wobei aus Sicht der Kleinluftfahrt manches in den Bedienungskriterien aufgrund des kleinen Cockpits wohl etwas anders ist - also interpolieren:
Bei Feuer . . . Ruhe bewahren! Entnehmen Sie den nächstliegenden Feuerlöscher aus seiner Halterung. Den Sicherungsbügel erst in der Nähe des Brandes nach hinten (Pfeilrichtung) umlegen, das Feuer aus einem Abstand von 1,5 bis 2 m angreifen, dabei die Düse auf die Front des Brandes richten. Den Auslösehebel mit Daumen oder Ballen kräftig niederdrücken.
Zur Beachtung! Nur die voll ausgebildete Löschwolke ist wirksam, nicht der gebündelte Strahl an der Düse. Bildet sich diese Wolke nicht an der Front des Brandes, dann weiter zurücktreten. Bei Aufgabe des Löschmittels auf brennende Flüssigkeiten nie den Strahl direkt in die F lüssigkeit richten! Löschung immer an der Flammenfront beginnen und den Flammen mit der Löschwolke folgen. Bei Flüssigkeitsbränden empfiehlt es sich, mit der Feuer-löscher-Düse zu wedeln. Bei Ablöschen von Feststoffbränden Löschmittel schussweise und sanft aufbringen. Die voll ausgebildete Löschwolke schlägt die Flammen sofort nieder. Löschmittel dann auf die verbleibende Glut aufbringen.
Was noch extra zu erwähnen wäre:
Kleine Kinder sollten möglichst aus der Reichweite der Feuerlöscher heraus gehalten werden, sofern dies im Cockpit möglich ist. Setzen Sie nie Personen dem direkten Strahl des Feuerlöschers aus. Halten Sie einen Abstand von mindestens 1 Meter, wenn die brennende Kleidung der Personen ausgelöscht werden soll - sofern möglich.
Sinn würde es machen, unter Aufsicht einer Feuerwehr an Bord mal einen praktischen Löschversuch zu starten. Dieser Gedanke ist mir gerade gekommen und aufgrund dieser Diskussion werden wir diesen in den nächsten Tagen, vielleicht mit Unterstützung des Herstellers, verwirklichen.
Liebe Grüße Gustav Z. HOLDOSI www.motorflugunion.at
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Eigentlich ist es unglaublich! Ich dachte hier diskutieren Piloten.
Wenn ich lese, dass man einen Vergaserbrand vorerst mit dem Feuerlöscher löscht, dann zunächst einmal "Gute Nacht" für Eure Ausbildung oder Eure Flugschulen.
Hier das richtige Verhalten bei Vergaserbrand:
Vergaserbrände treten fast ausschließlich am Boden nach mißglückten Anlaßvorgängen auf. Durch Fehler im Zündsystem oder auch Fehlzündungen breitet sich eine Flammenfront vom Zylinder durch das Einlaßventil und das Ansaugrohr bis zum Vergaser aus.
Günstige Bedingungen für einen Vergaserbrand sind dann gegeben, wenn zuvor übermäßig viel Benzin (meist über den Primer) eingespritzt wurde und der Propeller beim Startvorgang nach erfolgter Zündung zurückschlägt, somit einige Umdrehungen entgegen seiner vorgesehenen Laufrichtung dreht. Dies kann auch beim Anreißen des Motors am Propeller oder bei einem Starterdefekt auftreten.
Bei Vergaserbrand:
Sofortmaßnahme: Benzin-/Brandhahn schließen und unverzüglich Vollgas geben, damit das Benzin im Schwimmergehäuse des Vergasers schnell verbraucht wird.
Der Motor wird in Folge stehenbleiben, das Feuer in der Regel verlöschen. Nach dem Stillstand des Triebwerks, abgeschalteter Zündung und Bordnetz sollte man das Flugzeug sofort verlassen und einen HALON-Feuerlöscher bereithalten. Dieselbe Vogehensweise gilt auch für einen Brand nach einem mißglückten Startversuch.
Bei Verwendung von externen Schaum- und Pulverlöschern:
Sofern noch Flammen oder Rauch erkennbar sind, sollte man nicht ungezielt den Motorraum mit dem Feuerlöscher besprühen, auf keinen Fall in den Ansaugkanal spritzen! Denn dort richtet der Schaum bzw. das Löschpulver erheblichen Schaden an. Nach solcher Mißhandlung müssen unter Umständen größere Teile des Motors zerlegt und gereinigt werden, was unnötiges Geld kostet. Sicher soll man nicht zögern den Feuerlöscher einzusetzen wenn das halbe Flugzeug in hellen Flammen steht.
Nicht jeder Brand am oder unter dem Motor muß zwangsläufig ein Vergaserbrand sein!
Ein überfluteter Motor, bei dem Kraftstoff durch den Auspuff auf den Boden tropft (tritt bei zu langem Einschalten der Treibstoffpumpe auf), kann diesen überschüssigen Kraftstoff durch entzündete Abgase in Brand setzen. Fackelartige Flammen aus dem Auspuff und brennendes Benzin am Boden sind die Folge einer zu gut gemeinten Starthilfe. Sofort das Flugzeug vom Brandherd wegschieben!
Alle sollten das in ihrer Flugschule gelernt haben. Danach Luftfahrzeugwart oder Werft aufsuchen und Schaden feststellen lassen.
Abgesehen davon, dass diese zuvor geschilderten Maßnahmen sofort erfolgen können, wird es auch weitere Schäden verhindern helfen, früher jedenfalls, als dass man aus dem Flugzeug mit einem HALON-Löscher aussteigt und betätigt. Natürlich kann auch der Einsatz von HALON-Feuerlöschern das gewünschte Ergebnis bringen - siehe korrekte Vorgangsweise oben.
Liebe Grüße Gustav Z. HOLDOSI www.motorflugunion.at
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Sehr geehrter Herr Holdosi, Ihren Beitrag habe ich mit Aufmerksamkeit gelesen und zur Kenntnis genommen. Wie Sie aber in einem kleinen Flugzeug weiter zurück treten wollen, wenn sich die Wolke aus dem Feuerloscher nicht an der Front des Brandes bildet, kann ich mir nicht recht vorstellen. Dass Sie sich persönlich, in Zusammenarbeit mit dem Hersteller, für einen Sicherheitstest mit einem Halon-Feuerlöscher im Cockpit eines Kleinflugzeuges zur Verfügung stellen (opfern?) wollen zeugt von wahrem Heldenmut. Ich denke, alle interessierten Leser des Forums sind sehr auf Ihre Testergebnisse gespannt. Nichts geht über einen praktischen österreichischen Sicherheitstest. Aktuell hat man ja festgestellt, dass Zipfelmütze ein besserer Kopfschutz als ein Helm ist. Beim Abwurf von der Europabrücke zerschellte der Helm. Die Zipfelmütze war wie neu ...!
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Sehr geehrter Herr Holdosi,
ich bitte meine ungenaue Darstellung des Vorfalles zu entschuldigen. Selbstverständlich wird auch hier in unseren Flugschulen der von Ihnen dargestellte Ablauf gelehrt und wurde im geschilderten Fall auch entsprechend befolgt. Es war nur so viel Flugbenzin ausgelaufen, dass sich innen im unteren Bereich auf der Verkleidung eine Pfütze des Flugbenzins gebildet und entzündet hatte. Diese im Motorraum befindlichen Flammen wurden dann mit dem bordeigenen Halon-Löscher bekämpft. In der nachfolgenden Inspektion stellte sich dann heraus, dass - Gott sei Dank - nur ein paar Kabel ausgetauscht werden mussten, weil die Isolierung durch die Flammen angeschmort war. Hätte es länger gebrannt, wäre der Schaden sicherlich größer gewesen.
Mit freundlichen Grüßen ...
Ralf Kahl
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