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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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12. Mai 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Flieger Max L.oitfelder Bewertung: +5.00 [5]

Ich kann nichts über richtigen Alpenflug erzählen, nur über falschen Alpenflug, also meine Fehler:

Was ich *meine*, richtig gemacht zu haben: "Je früher, desto besser". Wie auch beim Bergsteigen. Viele Tage beginnen wolkenfrei, gefolgt von Cumulus, gefolgt von Gewittern.

Was ich falsch gemacht habe:

  • 1. Alpenquerung Passau -> Kärnten. Geplant: "Mit meinem Turbo fliege ich direkt und drüber". Nur skizzenhaft den Plan B überlegt. Da sich dann doch schon einige Cumuli in den Weg gelegt hatten, bin ich in ein sehr breites Tal hinabgesunken. Und erst einmal in die falsche Richtung geflogen. Damals nutze ich allerdings nicht SkyDemon mit eingezeichneten GAFOR-Routen: Damit hätte ich mir zügig den Plan B zurechtbasteln können. Es war alles unkritisch, aber unnötig. Das Fliegen im Tal lässt deutlich weniger große Aufmerksamkeitslücken z.B. zum Kartenstudium zu als irgendwo in FL85 im Flachland sich mal um andere Dinge zu kümmern.
  • 2. Alpenquerung Innsbruck -> Elba: Südlich von Innsbruck on top gehen, weil es ja nur ein paar Wolken sind, und dann von FL100 auf FL105 auf FL115 zu gehen, um oberhalb der mittlerweile geschlossenen Wolkendecke zu bleiben. Während ich allmählich dem A-Airspace von Italien näher kam. Dann kam ein Wolkenkrater über dem Gardasee, in den ich im "Sturzflug" (in Kreisen) runter gegangen bin. "Unten" im Nieselregel ca. 1000 ft über den Gardasee weiter nach Süden. Wenn unten aufliegende Bewölkung gewesen wäre: Ob ich es auch wieder im Krater gut nach oben geschafft hätte? 20-40 NM weiter südlich war dann Schluss mit dem Südstau, aber oben eben schon Airspace A. Gleich "Unten" wäre richtig gewesen, Umkehren wäre richtig gewesen, der "Sturzflug" ist zwar gut gegangen, aber gehört zu meinen größten fliegerischen Fehlern.
  • Rückweg von gleicher Tour, GAFOR auf SD wurde immer schlechter. 10-20 NM nördlich von Bozen im Brennertal wurde es dann nach vorne dunkler, und während ich noch überlegte: "Näher angucken oder umkehren?" blitzte es auch schon im Dunkel. Also Landung und Übernachtung in Bozen. Empfand ich als safe - und zumindest dort im Brennertal war fast eine Standardkurve möglich :-)

Soviel also aus "Anfängerperspektive". Vor dem Hintergrund, dass hier erfahrene Piloten widersprechen können, würde ich also ergänzen wollen:

  • Früh aufstehen, früh fliegen
  • Die Erfahrung, dass man sich halbwegs jenseits von Fronten ein Bild machen kann: "Wolkenbasis auf Höhe X, Tops auf Höhe Y, also kann ich rüber" ist in den Alpen für die Katz.
  • Ich male schon lange keine Striche mehr in Landkarten, zumal ich in Deutschland oder nach England viele Routen kenne und eigentlich immer mit hoher Treibstoffreserve fliege, also eine Umkehr machbar ist. In den Alpen ist das keine gute Idee. Da sollte man tunlichst den Plan und die Alternativen direkt vor sich haben - und sei es wenigstens die GAFOR-Routen in Skydemon (und es ist wirklich genial, wie die sich auch bei einem mehrstündigen Flug mit mobiler Coverage enroute updaten).

Danke Georg, für den Erfahrungsbericht und "Lesson learned". Alles richtig gemacht.


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