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Wer im Alpenraum fliegen will sollt sich den Wetterzugang bei AUSTROCONTROL beschaffen. www.flug-wetter.at Anmelden, Zugang ist dann kostenlos. Dort sind dann die Routen mit den entsprechenden Bezugshöhe und Passüberhöhen zu finden. Die Routen sind meist Talrouten von Ort zu Ort mit entsprechen Passübergäbgen und sind in der ICAO Karte Östreich leicht nachzuvollziehen.
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Liebe Kollegen,
ich habe den ganzen Thread nun verfolgt und mir so meine Gedanken gemacht. Die technische Ausrüstung die diskutiert wurde ist sehr interessant und sind hilfreiche Tools, geht jedoch meines Erachtens ein wenig an der Sache vorbei.
Ich fliege nun schon Jahre von Wels (LOLW) aus mindestens 10 mal im Jahr über die Alpen und sehe mir den GAFOR immer an. Auch das Satellitenbild (sat24.com, the Alps) gibt wichtige Aufschlüsse da die Bewegungsrichtung erkennbar (nicht so bei der austrocontrol). Aber das alles ist nur eine Vorhersage, das Wetter kann sich im kleinräumigen Bereich der Alpentäler sehr schnell sehr viel anders entwickeln als vorhergesagt. Das ist jetzt keine Annahme sondern meine Erfahrung.
Ich habe mir angewöhnt, bei D im GAFOR, wenn unterwegs geringste Bedenken kommen wieder umzukehren. (Bei M starte ich gar nicht) Das mag vielleicht feige sein, aber lieber feige als tot. Und unter einer Wolkendecke in Ameisenkniehöhe über einen Pass zu fegen mache ich auch nicht. Vom Segelfliegen weiß ich was einen unter Umständen drüben erwarten kann. (Turbulenzen, Fallwinde stärker als die Steigleistung meines Fliegers, jemand der entgegen kommt, etc.)
Wichtig ist genügend Abstand zur Passhöhe und zu den Felswänden links und rechts. Wenn erkennbar ist dass hinter dem Pass freie Sicht und absolut fliegbares Wetter ist mache ich die Querung.
Nordstaulagen kommen in den Alpen sehr oft vor, herüben anstauende Wolkenfelder, drüben Sonne. Allerdings passe ich auch immer auf dass es nicht hinter mir "zumacht", sonst wird das Ganze zu einer Notsituation.
Ich fliege gerne in FL 95 über die Alpen, in Bodennähe sieht alles ganz anders aus, man vertut sich sehr leicht, erst recht bei schlechten Sichtbedingungen. (Ich glaube wir alle kennen das vom Autofahren bei Nebel, man denkt man sei schon viel weiter, ist es aber nicht)
Erst letzes Jahr ist ein deutscher Kollege in St. Johann (LOIJ) gestartet und in den Berg gecrasht. Eigentlich ein einfacher Flug ins Flache über das Inntal Richtung München hinaus, nur um ein Tal zu früh abgebogen...
Das Fliegen in den Alpen ist wunderschön und ein absoluter Hochgenuss an den Gipfeln und dem Schnee vorbeizufliegen. Bei mittelmäßigen Bedingungen werden die Gefahren m. E. sehr oft unterschätzt.
Bei Topwetter ist das alles kein Problem, aber wer diese Notsituationen bei nicht so gutem Wetter vermeiden will soll unbedingt eine Alpeneinweisung machen. In Zell am See (LOWZ) z.B. wird das sehr professionell gemacht und ist ausserdem ein super Platz der vom Norden kommend einfach zu erreichen ist, kann ich nur empfehlen. (https://flugschule-zellamsee.at/de/produkte/alpeneinweisung.php)
Allways happy landings! LG Roman
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Danke Roman, excellenter Beitrag und ausgezeichnete Relativierung der Tools, der Technik im Flieger.
Im Jahr fliege ich bis zu 10 Alpeneinweisungen nach LOWZ, LIDT, LOWI, aus EDMA heraus.
Versuche die Person vorne links auf die Gefahren im Gebirge zu sensibilisieren.
Gelingt nicht immer, weil mancher sagt, das ist mir viel zu gefährlich, da werde ich nie fliegen.
OK für mich, ich denke Fliegen ist ein Lernpozess, ein Fliegerleben lang.
Und jeder Pilot, aber wirklich jeder sollte mal gesehen haben, dass Wolkenfetzen und Fels eine identische Farbgebung und Struktur haben.
All the best
Alfred
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kann ich nur voll zustimmen. Ich hatte vor eniger Zeit einen Fliegerkollegen aus Norddeutschland zur Alpeneinweisung. Über den Chiemsee, im Anblick der massiven Berge war er nicht mehr bereit näher an die Berge heranzufliegen. War OK. Vor den Bergen, dem Fliegen und dem Wetter in den Bergen sollte man Respekt haben, es ist keine Spaßveranstaltung aber wenn, dann soll es sicher sein und Spaß machen.
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...danke für die Blumen Alfred und Richard,
ich will niemanden abschrecken, ganz im Gegenteil es ist wunderschön in den Alpen zu fliegen, z. B. besonders wenn es im Winter den Pulverschnee über die Grate weht, aber wie Richard schreibt:
...es soll sicher sein und Spaß machen. Es ist nicht gefährlicher als im Flachland solange man weiß was man tut, daher finde ich auch eine Alpeneinweisung für unerlässlich. Aber bei marginalen Bedingungen ist der Spaß schnell vorbei.
Alfred: ...Und jeder Pilot, aber wirklich jeder sollte mal gesehen haben, dass Wolkenfetzen und Fels eine identische Farbgebung und Struktur haben...
Das hatte ich im Vorjahr von Italien kommend im Kanaltal Richtung Villach. Es ist ja nicht so dass immer oben ein Deckel und drunter eine gute Sicht ist. Die wird sehr oft nach und nach fast unmerklich schlechter. Gerade von der Poebene kommend fliegt man viel im Dunst. Man hat noch genügend Erdsicht und das verleitet zum Weiterfliegen, aber nach vorne sieht man nur mehr eine graue Wand.
Du hast vollkommen Recht, es ist nicht mehr unterscheidbar ob Wolken, Dunst oder Fels sich da vor einem auftürmen, da kann man nur mehr umkehren.
Ein anderer Tag bringt anderes Wetter oder ein anderer Alpenübergang ist besser. (in meinem Fall war es der Brenner)
LG Roman
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Eine gute Gelegeheit die Alpen besser kennenzulernen, ist das AOPA Camp in Eggenfelden, findet meist im August statt und bietet neben guter Fliegerkameradschaft einen großen Fundus an erfahrenen Alpenlehrern.
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