"ich glaube, Du kennst Dich nicht mit Wald aus"
Lutz, ich antworte mal Dir, denn wenn ich mich recht erinnere, bist Du - ähnlich wie ich - in einer waldreichen Gegend aufgewachsen, nur eben in einer anderen Dekade.
Ich erinnere mich noch zu gut an die ersten Jahre der 60er, als ich als kleener Knopp die Rinde von toten Kiefern abbrach und mir darunter fette weisse Würmer anschaute, die sich da entlang fraßen. Und von den Rindestückchen klopfte ich jenes Sägemehl, welches die fetten weissen Würmer zurückliessen. Damals, so 1961-65, redete noch niemand über Waldsterben, die Bäume fielen einfach um, weil die Käfer ihren Nachwuchs dort aufwachsen liessen. Im gleichen Wald gab es übrigens grosse Löcher aus Bergbau in den späten 1800er Jahren, die man zu dieser zeit mit Hausmüll und alten Autos auffüllte.
Die gleichen fetten Würmer bzw deren Nachkommen füllten sich ihre Bäuche natürlich auch noch Jahrzehnte später mit dem frischen Saft der Bäume....
Wer schonmal die Strecke von Chicago hoch nach Oshkosh mit dem Auto gefahren ist, kennt diese Senken rechts und links des Highways, die oft grossflächig mit toten Bäumen bedeckt sind. Wer das über Jahrzehnte machte und beobachtete, wird festgestellt haben, dass es eine kontinuierliche Entwicklung ist: während in manchen Senken neues Gestrüpp aufgeht und neue Bäumchen hochwachsen, sterben woanders wieder grossflächig Bäume ab. Es ist die ständig weitergehende Versäuerung des Bodens, die die einen Bäume nicht mehr vertragen, wieder Andere sich aber genau dort breitmachen und sich vermehren. Ein ganz natürlicher Prozess.