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5. Februar 2019: Von Johannes König an Sven Walter

Ich halte sehr wenig bis gar nichts davon, rein pro forma eine Videoüberwachung von Prüfungen einzuführen. Mal abgesehen von dem Aufwand den damit zusammenhängenden Problemen bzgl. Datenschutz, Datensicherheit usw... halte ich so Vorschläge für äußerst kontraproduktiv, wenn sich gleichzeitig gegen eine Audioaufzeichnung der Sprachprüfungen engagiert wird. So Aussagen können dann sehr schnell mit dem Argument "Eigentlich wollt ihr das doch selber!" gegen einen verwendet werden.

Man könnte auch hier nochmal den Blick über den Teich wagen. Prüfer in den USA zu werden ist ein wesentlich größerer Aufwand als in Europa. Entsprechend sind die Prüfer da drüben regelrechte Götter, vor denen dann auch mal ein langjähriger Flugschuleigner oder ein CFII/MEI, der selbst über nicht gerade wenig Erfahrung und Expertise verfügt, kleinlaut kuscht.

Damit diese Prüfer dann allerdings keinen Götterkomplex bekommen, hat sich die FAA ein ebenso simples wie effektives Verfahren ausgedacht. Nach der Prüfung werden stichprobenartig Prüflinge angerufen und die werden dann ausgefragt, ob sich denn der Prüfer an den ACS gehalten hat und keine eigenen Schwerpunkte setzt bzw. sich neue Übungen ausdenkt.

Dass dieses Verfahren funktioniert, durfte ich im Juni 2018 bei meiner US-CPL-Prüfung erleben. Der Prüfer, der während der gesamten 4 Stunden Prüfung die unangefochtete Autorität am Platz war, wendete sich ganz zum Schluss an mich und meinte in relativ kleinlautem Ton: "Übrigens, falls die FAA anruft: Ich habe alle Übungen entsprechend des ACS geprüft, wir haben nichts extra gemacht, und die Limits waren die, die auch im ACS stehen."

SO funktioniert Standartisierung. Ganz ohne teure Investitionen, Totalüberwachung, Selbstkasteiung und feuchten Allmachtsfantasien von Behördenvertretern.

5. Februar 2019: Von Sven Walter an Johannes König

Rennst du bei mir nur offene Türen mit ein, ich wollte Florian nur ein mögliches probates Gegenmittel geben. Alle meine 5 Checkrides in den USA waren absolut korrekt. Aber gegen eine Videoaufzeichnung hätte ich auch schon während der Schulung nichts gehabt. Wie im (Mannschafts-)Sport auch, man lernt einfach am meisten durch das Nachvollziehen eigener Fehler.

Man muss da indes eines hinzufügen - der Flugschuleigner hat sich schon überlegt, wen er als Checker anruft und einen Termin findet. So war das schon klar, dass Abweichen vom Standard erhebliche Umsatzeinbußen beim Checker bedeutet hätten. Andererseits war bei allen Schülern von uns der Checkride ein Vergnügen im Vergleich zu manchen Flugstunden. Der Lehrer/ Schuleigner fragte dann auch öfters grinsend "na, hat's Spaß gemacht, mal nicht mit mir fliegen zu müssen?"

5. Februar 2019: Von  an Sven Walter

PRIVATE Aufnahmen mache ich von jedem IFR-Check ... das ist aber was anderes.

5. Februar 2019: Von  an Johannes König Bewertung: +1.00 [1]

Vorsichtig gesagt bin ich mir nicht sicher, dass es (auch und gerade hier) uneingeschränke Begeistgerungsstürme auslösen würde, wenn das LBA jetzt anfinge, Prüflinge anzurufen und auf Grund von solchen Gesprächen dann Prüfer anzählt. Ich würde zumindest erwarten, dass man dann hier nicht nur lesen wird „endlich macht das LBA mal was sinnvolles“.

Aber wahrscheinlich sehe ich die Sache nur zu pessimistisch.

5. Februar 2019: Von Johannes König an  Bewertung: +1.00 [1]

Ja und Nein.

Standardisierung überprüfen zu können heißt natürlich auch erstmal Standards vorzugeben. Und da schauts beim LBA wohl momentan eher mau aus, wenn man den Ausführungen von Jan Brill (ich meine es war im Januarheft) so glauben darf. Ich kenne eine Story aus 2. Hand, dass Piloten bei gleicher Ausbildung (und Vorbildung) unterschiedliche Einträge in Ihre Lizenzen erhalten haben, weil das beim LBA zwei unterschiedliche Sachbearbeiter bearbeitet haben.

Was ich an der Stelle aber auch erwähnen will, ist, dass es durchaus auch funktionierende Strukturen und Verfahren gibt, die nicht dem entsprechen, was die FAA macht. Und auch bei der FAA ist die Wiese nicht immer nur grün.

Aber: Gerade in der Pilotenausbildung machen Sie meiner Meinung nach vieles richtig und der Erfolg gibt Ihnen Recht. Dabei wäre es keine Schande, sich mal das ein oder andere abzuschauen (z.B. die gesamte Organisationsstruktur der Part-61-Ausbildung). Das erfordert aber die Überwindung des Not-Invented-Here-Syndroms, damit tun sich viele (innerhalb und außerhalb der Luftfahrt) schwer.


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