Hi Tobias,
JFTR: Das halte ich für stark übetrieben - aber vermutlich diente der Satz nur als Überleitung zu...
Nuja. War vielleicht etwas überspitzt formuliert. Ich formuliere das mal in Anlehnung an das, was Du früher geschrieben hast, etwas um: "Bei einem erheblichen Teil der (Vereins-)Piloten ist die mentale Kapazität im Flug so gering, dass es bei der ersten unvorhergesehen Situation oder sogar Emergency direkt kritisch wird."
Ob das jetzt 50% sind...ist so ein subjektiver Eindruck von mir und auch einigen Kameraden, mit denen ich viel unterwegs bin. Hab da aber keine Statistik.
Immer noch übertrieben?
Und auch da bin ich nur bedingt einverstanden: 15 Stunden sinnvoll genutzt können eine ganze Menge sein.
Zum Beispiel, wenn man sich mit einem zweiten Piloten zusammentut, mit dem 20 Stunden abwechselnd quer durch Europa fliegt und die verbleibenden fünf Stunden gezielt Manöver, Emergencies, (Seitenwind-)Landungen etc. trainiert. Wenn man allerdings 15 Stunden bei CAVOK zwischen Speyer, Mannheim und Bremgarten hin und her fliegt, kommt halt das raus, was Du beobachtest.
Hm. Ich stimme Dir zu, dass es sicherlich sinnvoll wäre, so etwas zu machen, wenn nur 15 Stunden pro Jahr "Kontingent" hat. Aber andererseits: Denkst Du nicht, dass jemand, der jetzt ein Jahr lang nicht geflogen ist, mit so einer Unternehmung überfordert wäre? Wenn der andere Pilot ein Fluglehrer wäre, würde es vielleicht gehen.
Ich kenne allerdings wirklich niemanden, der wenig fliegt und so etwas machen würde. Wünschenswert wäre es aber natürlich.
Und, gaaanz wichtig: Armchair Flying, Hangar Talk, ab und zu mal in ein POH schauen, PuF-Forum lesen (naja, meistens ;-)) ist ein wesentlicher Beitrag zur fliegerischen Erfahrung. Ich kann 15 Stunden fliegen und es dabei belassen, mich aber auch zusätzlich ganz kostenlos 200 Stunden p.a. mental mit der Materie auseinandersetzen. Das macht einen riesigen Unterschied!
Ja, finde ich auch. Wobei man schon sehr ausgeglichen sein muss, um hier ausdauernd mitzulesen ;-). Das ständige UL- und Tee-Jay-Gebashe geht mir zum Beispiel massiv auf die Nerven, aber ich muss ja nicht alles kommentieren. Dieser Thread ist allerdings (größtenteils) ein Lichtblick, finde ich, und auch weitgehend sachlich, obwohl es ja durchaus sehr unterschiedliche Standpunkte gibt.
Nein, sie motivieren, das Richtige zu machen! Und, so hart es klingt: Manche Leute sollten es echt bleiben lassen - und zwar nicht die schwächeren Piloten (denen es wirklich an Training fehlt), sodern diejenigen, bei denen einfach überhaupt keine Motivation und "Mission" erkennbar ist außer "mein Schein läuft nächsten Monat ab und ich bin gaaar nicht zum Fliegen gekommen. Du weißt ja, Job, Familie, und dann war da auch noch... - aber nächstes Jahr mache ich dann wirklich mehr - hab ich mir fest vorgenommen". Und dass es nach so einem Intro für den Lehrer/Checker oft frustrierend wird, liegt nicht unbedingt an fehlenden Flugstunden...
Ich denke der Schein ist bei manchen eben auch ein Status-Symbol, und dementsprechend wird er mit Minimalaufwand erhalten, nur damit man ihn hat.
Er hatte was am Aufschaltpanel verstellt
Passiert ständig - um das zu vermeiden, braucht es aber nicht mehr Flugstunden, sondern vernünftige Schulung und Eigeninteresse, sich die Bedienung klarzumachen und im Notfall anzulesen.
Also das sehe ich anders. Ein Aufschalt-Panel zu bedienen ist nun wirklich nicht besonders schwer, wenn man auch nur ein bisschen technikaffin ist. Und wir sprechen ja von der absoluten Basis-Funktion (mit welchem COM funke ich), nicht von irgendwelchen Konfigurationen, die man seltener braucht.
Ich glaube nicht, dass das eine Frage der Schulung ist. Die Leute haben das ja mal gelernt, zumindest in der Primärausbildung. Solche Sachen passieren m.E., weil die Leute so overloaded sind, dass sie einfache Zusammenhänge nicht mehr verstehen, die kein Problem wären, wenn sie in Ruhe mit dem Flugzeug vorm Hanger stünden.