Zu den tief verwurzelten Problemen diverser US-amerikanischer Behörden mit mehreren Vornamen und vor allem mit Umlauten kann ich auch noch eine Anekdote erzählen:
Ich heiße mit vollem Namen Johannes Moritz König, als zwei einzelne Vornamen und mit einem Umlaut. Quasi doppelt dumm gelaufen :-)
Dass ich mich als Passagier beim Check-In auf längere Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal einlassen darf, weil ich das Ticket auf "Koenig" gebucht habe, in meinem Pass aber "König" steht, da habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt. Ein Hinweis auf den maschinenlesbaren Streifen, wo auch "KOENIG" steht, klärt die Situation meistens auf. Wie gesagt, meistens...
Den Kracher gabs aber, als ich während meines Studiums für ein Praktikum ein halbes Jahr in den USA war und deswegen eine Social Security Number (SSN) beantragen musste:
Die Formulare für das Visum hatten in der Regel drei Felder, für "First Name", "Middle Name" and "Surname". Da ich meinen zweiten Vornamen eigentlich nie gebrauche, habe ich Ihn entsprechend überall als "Middle Name" angegeben. Das hat fürs Visum soweit auch überall geklappt.
Der Stress ging los, als ich auf der Behörde in den USA eine SSN beantragen wollte. Den Antrag hatte ich wie immer mit dem Middle Name "Moritz" gestellt. Schaut man in meinen (deutschen) Pass, steht da allerdings als Vorname bzw. First Name "Johannes Moritz". Ein Middle Name Feld gibt es beim dt. Pass garnicht. Entsprechend wurde mir vorgeworfen, ich hätte einen falschen Namen im Visum und ich müsse nun zuerst wieder zur Einwanderungsbehörde, um dort mein Visum von "Johannes Moritz König" (1xFirst 1xMiddle 1xSurname) auf "Johannes Moritz König" (2x First, kein Middle, 1x Surname) zu ändern. So könne er mich auf jeden Fall nicht in sein System aufnehmen, außerdem sei mein Visum falsch und hätte ja so ja gar nie einreisen dürfen, usw. usw. Naja, eine knappe Stunde später, wobei ich da hauptsächlich allein am Schreibtisch von dem Sachbearbeiter saß, während der mit seinem Vorgesetzten rumlaviert hat, gings dann doch irgendwie. Aber das sei natürlich eine große Ausnahme und ich solle das doch bitte in Ordnung bringen...
Mittlerweile bin dazu übergegangen, überall "Johannes M. Koenig" hinzuschreiben. Das klappt erstaunlich gut, wahrscheinlich weil bei den Amis diese Schreibweise am ehestens bekannt ist. Manchmal beneide ich aber schon andere Menschen um ihren "Stefan Mayer" order "Thomas Huber" :-)
Ein ehemaliger Studienfreund von mir hatte übrigens zwei einzelne Nachnamen, der hieß Thomas Schulze Frenking. Das bekommt irgendwie keiner auf die Reihe, sogar auf seinem Namensschild vom Arbeitgeber (in Deutschland) steht "Thomas Schulze-Frenking" :-)
Grüße aus dem Süden Johannes
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