Nachdem ich vorletzte Woche erfolgreich meine BIR Prüfung abgelegt habe, hier mein kurzer Erfahrungsbericht.
Die Ausbildung habe ich in Zusammenarbeit mit der hier mehrfach erwähnten ATO in CZ absolviert und bin sehr zufrieden. Ausschlaggebend für das BIR gegenüber dem CB-IR war für mich die größere Flexibilität in der Ausbildung und die etwas entschlackte Theorie.
Der "Lehrgang" der ATO bestand aus PDF-Büchern der CAE Oxford Aviation Academy zu den einzelnen Fachgebieten. Deren Inhalt geht über den geforderten Ausbildungsumfang des BIR weit hinaus und so haben mir die Unterlagen nur als Nachschlagewerk gedient. Durch die flexible ATO konnte ich mich aber auf die Theorieprüfung so vorbereiten, wie es meinem Lernstil am besten zuträglich ist und war nicht an einen festen Online-Lehrgang gebunden, der womöglich auch noch stoisch verfolgt, ob ich tatsächlich 80 h vor dem Bildschirm verbringe.
Meine Vorbereitung für die Theorie bestand daraus, dass ich einmal Kasseras "IFR Kompakt" durchgelesen und dann einmal alle Aviation Exam Fragen komplett durchgearbeitet habe. Danach noch einmal alle falsch beantworteten und dann eine Woche lang simulierte Tests analog der Prüfung. Die Erklärungen zu den Fragen in AvEx habe ich auch als sehr hilfreich zum Verständnis empfunden. Meine Moral gehoben haben schließlich die Kommentare anderer Leidensgenossen, wenn es mal wieder auf zwei Fragen zum gleichen Inhalt unterschiedlich richtige Antworten gab.
Die Prüfung habe ich dann bei Austrocontrol in Innsbruck absolviert und alle drei Module im ersten Anlauf zwischen 86,6 % und 92,5 % bestanden. Die Fragen kamen mir alle bekannt vor, sodass ich glaube, dass der Fragenkatalog von AvEx ganz gut passt.
Ende Mai habe ich dann zusammen mit einem FI-IR auf einer Vereinsmaschine mit der Praxis begonnen und bin mit ihm in Summe bis Ende August knapp 13 h geflogen, bevor ich vorletzte Woche die Ausbidlung und Prüfung in CZ abgeschlossen habe.
Dort Montags/Dienstags in Summe 8 h FNPT II Simulator, Mittwoch bis Freitags nochmals in Summe knapp 10 h im Flieger und Samstag dann die Prüfung.
Von der Praxisausblidung her gab es meines Erachtens keinen Unterschied zum CB-IR. Wir sind auch in realen IMC geflogen und auch bis zu den gängigen Minima.
Rückblickend war das BIR für mich genau der richtige Weg. Die erhöhten Minima empfinde ich in der nun folgenden Phase für mich als SEP-Piloten keine Einschränkung. Im Gegenteil - meine persönlichen Minima liegen noch darüber. Als Privatpilot verfüge ich ja über das Privileg nicht Fliegen zu "müssen" und im Falle eines Motorausfalles hätte ich schon noch gerne 1.000 ft Sicht über Grund, wenn ich aus den Wolken komme.
Vor allem die große Flexibilität in der Theorieausbildung und der pragmatische Umgang mit dem Erwerb der praktischen Kenntnisse halte ich für einen großen Vorteil des BIR.
Herzlichen Dank an dieser Stelle auch nochmals an Patrick L., der mit seinen Tipps die entscheidenden Hinweise und Unterstützung gab!