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14. Januar 2014: Von Lutz D. an Volkmar Salm Bewertung: +4.00 [4]

Hallo Volkmar,

grundsätzlich teile ich Deine Einschätzung, was den respektvollen Umgang gebietet. Ich bin auch nicht froh darüber, dass die vollen Namen der Betroffenen (...des Co) hier jetzt öffentlich im Netz stehen.

Wir haben hier ja auch schon öfters diskutiert, ob man bis zum BFU Bericht warten soll oder lieber gleich beginnt, vermeintlich offensichtliche Lehren zu ziehen.

Das dreht sich ein bisschen im Kreis. Fakt ist - es gibt diese Vorab-Diskussionen und Ordnungsrufe haben in der Vergangenheit zu nichts geführt und werden auch diesmal die Diskussion nicht abebben lassen.

Ich bin der Auffassung, dass es sehr wohl Grund genug gibt, diesen Unfall zu diskutieren, auf Basis der vorliegenden Fakten, die im großen und ganzen unstrittig sind. Oder kann jemand berechtigte Einwände vorbringen gegen:

- Flug war nach Trier geplant
- Trier war dem vorhergesagten Wetter nach eher nicht in VMC
- das Flugzeug stürzte mit ausgefahrenem Fahrwerk und Landeklappen ab
- zum Zeitpunkt des Absturzes herrschte am Absturzort dichter Nebel
- ein nur wenig entfernt, aber viel höher liegender Verkehrsflughafen (Hahn) meldete CAVOK

Mir sind keine Argumente bekannt, die diese Prämissen in Zweifel ziehen.

Nun muss man abwägen zwischen einem wie auch immer gearteten Anstandsgefühl und rascher Lehren aus diesem Unfall für andere Flugvorhaben.

Ich glaube, letzteres überwiegt. Für Deine These, dass man sich kaum vorstellen könne, dass jemand in einem solchen Wetter habe landen wollen, spricht historisch wenig. Schau nach Coburg, denk an die TBM, denk' an den Absturz der polnischen Regierungsmaschine - immer wieder versuchen Piloten, Minima zu unterschreiten und davonzukommen - und kommen es nicht.

Insofern sind die Lehren aus diesem Fall auch begrenzt, bzw., sie sind groß - aber nicht neu.

Alles von Dir angeführte: technische Probleme, medizinische Probleme - ist einerseits nicht besonders wahrscheinlich und andererseits alleine auch keine Erklärung.

Wenn es technische Probleme gab - wieso gab es keinen entsprechenden Funkverkehr (von der DFS ausgeschlossen)? Sollten diese sehr plötzlich und sehr heftig aufgetreten sein - erklärt das nicht, wieso die Maschine sich im Anflug auf einen sich im Nebel befindlichen Platz befand. Oder meinst Du, die waren schon dabei zu diverten und dann sind die Triebwerke stehen geblieben? Wenn es medizinische Probleme gab - bei beiden Piloten? Der eine mag keine konforme Lizenz gehabt haben, aber zumindest hatte er einen CPL und Erfahrung auf Citation. Es hätte wohl doch dazu gereicht haben mnüssen, die Maschine in der Luft zu halten, zumal bei bestem Wetter (oberhalb 300ft).

Sicher - wir haben alle genug Phantasie, um uns hundert weitere Szenarien auszudenken, die die Besatzung entlastet. Will man diese mit oben genannten Prämissen in Deckung bringen, werden es aber schon schnell weniger.

Und überhaupt: Selbst wenn das die Besatzung entlastende Szenario entdeckt würde - was ändert das an der hier vertretenen Auffassung, dass:

- gesetzte Minima nicht zu unterschreiten sind
- diese Minima die Umstände widerspiegeln müssen?

Nichts.

14. Januar 2014: Von Alfred Obermaier an Lutz D.

Hallo Lutz,

ohne Frage, das war ein illegaler Flug in IMC, das geht gar nicht.
Emergency calls gab es nicht, ergo absichtlich in den Nebel gesunken.
Vorsaetzliches und verantwortungsloses Handeln.

Bin gerade in den USA und sehe wie dort immer die Taeter mit vollem Namen benannt werden (gestern hat hier ein pensionierter Polizeioffizier im Kino einen Mann erschossen weil der vor Filmbeginn simste). Die Berichterstattung erfolgt mit voller Namensnennung und Bilddarstellung von Opfer und Taeter. Wo ist das Problem ?

Die Wuerde des Menschen ist unantastbar. Fuer mein Empfinden hoert das fuer die Person auf, die anderen Menschen Leid (im weitesten Sinne) zugefuegen.

Hier haben 2 vorne sitzende Personen, egal wie hoch oder wenig qualifiziert, unter Missachtung von gesetzlichen Bestimmungen dazu beigetragen Leid und Trauer ueber Familien, ein/das Unternehmen zu bringen. Datenschutz = Taeterschutz.

Sorry, kein Mitleid mit den Taetern. Sehr viel Mitgefuehl mit den direkten und indirekten Opfern.

All the best

14. Januar 2014: Von Lutz D. an Alfred Obermaier

Die Berichterstattung erfolgt mit voller Namensnennung und Bilddarstellung von Opfer und Taeter. Wo ist das Problem ?

Na, dann bin ich aber mal ganz grundsätzlich froh, dass nicht der Alfred, nicht der Wolff und auch nicht der Lutz in diesem Lande darüber entscheiden, wer Täter ist und wer nicht, sondern dass dies Gerichte tun. Anschließend bin ich vollkommen mit Dir d'accord. Ich sehe nicht, wem die volle Namensnennung weiterhelfen sollte. Ganz unabhängig davon, dass ich auch der Überzeugung bin, dass der Tatvorwurf hier zutrifft.

14. Januar 2014: Von Stephan Schwab an Alfred Obermaier Bewertung: +1.00 [1]
In USA sind solche Informationen grundsätzlich öffentlich und daher kann die auch jeder einsehen bzw. abrufen und woanders darauf hinweisen bzw. sie zitieren.

Die Entscheidung über die öffentlich einsehbaren Daten hat man dort getroffen und das ist einer der kulturellen Unterschiede.
14. Januar 2014: Von Ursus Saxum-is an Alfred Obermaier
In den USA hat man sich darauf geeinigt solche Daten öffentlich zu machen (ich meine ungefähr 1997/98, als auch die Verpflichtung der lokalen US Behörden zur Unterrichtung der Nachbarschaft bei Zuzug eines verurteilten Kinderschänders kam). In Europa hat man sich nicht darauf geeinigt, man hat nicht diskutiert.

Aber mal wieder zurück zum Thema. Die Maschine in voller Landekonfiguration liegt 2,5NM vor dem Platz und hätte zwischen 225-230 als Kurs auf die 22 (222) gehabt. EDRT ELEV ist 666ft und bei Sehlem ist auf der VFR Chart eine Höhe von 696ft (+30ft) verzeichnet. Einmal unabhängig von dem bedauerlichen Tod von vier Menschen, halte ich das für genügend Indizien um eine Diskussion zu führen über Versuche in Ameisenkniehöhe zum Platz zu schleichen, vielleicht auch noch mit der Hoffnung einen Blick auf die Autobahn als Orientierung zu bekommen.
14. Januar 2014: Von Roland Schmidt an Stephan Schwab

Wie die USA mit Datenschutz und (deutschen) Grundrechten umgeht, ist hinreichend bekannt. Ich bin immer mehr froh, dass einige tausend Meilen Atlantik zwischen uns liegen und stolz auf diese kulturellen Unterschiede.

Aber Gott sei Dank ist ja auch noch nie jemand zu Unrecht vorschnell verurteilt worden.

14. Januar 2014: Von Flieger Max L.oitfelder an Alfred Obermaier Bewertung: +2.00 [2]
Bei allem Verständnis für das Interesse an der Erforschung einer Unfallursache und dem Wunsch nach früher Aufklärung derselbenwürde ich mir trotzdem und gerade in diesem Forum dass man es nicht übertreibt.

Jeder korrupte Politiker und jeder Gewaltverbrecher hat das "Privileg" der Unschuldsvermutung (muss leider gerade in Österreich aufgrund zunehmender Korruption geradezu inflationär verwendet werden) bis seine Schuld bewiesen ist.
Insofern halte ich es für entbehrlich, so früh nach einem Absturz gleich von dem/den Piloten als "Tätern" zu sprechen.
14. Januar 2014: Von Wolff E. an Stephan Schwab
Dann hat es die NSA leichter...

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