Die Einschätzung teile ich in weiten Bereichen. Die A5 ist kein Flugzeug mit besonders herausragenden Flugeigenschaften (ich habe sie mal geflogen), und durch die Auslegung als "stall & spin resistant" auch nicht gerade schnell (87 KIAS in 2000 ft mit Hebel ganz vorne). Technisch ist sie allerdings gut gemacht, auf dem Wasser ist sie sehr gut manövrierbar, und das Flügelanklappen mit dem dazugehörenden Anhänger ist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal (so schnell geht das meines Wissens nach bei keinem anderen Flugzeug).
Das Design finde ich jetzt auch eher gelungen, und damit kann man grundsätzlich schon Käuferschichten für die Fliegerei erschließen, die es bis dato gar nicht gab. Welcher andere Flugzeughersteller hat jemals 1.800 Festbestellungen vor Auslieferung des ersten Flugzeugs gehabt?
Die Gestaltung des Flugzeugs hat aber leider tatsächlich immer die technische Lösung beeinflußt, und es wurde nicht rechtzeitig vom Lifestyle-Anbieter zum Flugzeugbauer umgeschaltet. Es gibt daher verschiedene Dinge, die eigentlich schon vor längerer Zeit unbedingt hätten geändert werden müssen, was aber nie passiert ist. Als Zulieferer haben wir versucht Einfluß zu nehmen, aber es gab da immer eine gewisse Beratungsresistenz …. Ein großes Problem sind die Herstellungskosten des Flugzeugs, und das (mittlerweile wieder eingesammelte) Vertragswerk mit haarsträubendem Inhalt hat dann wohl seinen Teil dazu beigetragen, daß viele Kunden abgesprungen sind.
Jetzt dürfte in Vacaville die Realität Einzug gehalten haben. Nächste Woche werden wir sehen, wie es weitergeht …..
P.S.: LSAs dürfen dann ein Einziehfahrwerk haben, wenn es Wasserflugzeuge sind. Lediglich der "inflight adjustable propeller" ist auch für die nicht erlaubt.