So, die Bonnie fliegt wieder.
Die Zylinder wurden von Scan Aviation überholt und von der Werft wieder montiert. Es wurden die Kolbenringe ersetzt, die Zylinder gereinigt, und die Ventile sind neu. Parallel dazu ist nun ein EDM700 im Einsatz (danke Ingo Fuhrmeister für schnelle und gute Betreuung) und break in ist bereits erfolgt. Das EDM ist an die Stelle der analogen EGT-Uhr gewandert, die nach rechts außen verlegt wurde.
Unmittelbarer Vorteil ist, daß man alle Zylinder gleichzeitig sieht, aber wem erzähl ich das hier. Man kann nun EGT und CHTs im Auge behalten und gut überwachen, und es ist hochinteressant, wie der Temperaturverlauf ist vom Takeoff zum Cruise Climb und Reiseflug. Rückblickend fürchte ich, daß die Zylinder leider doch mal heißer waren als "geplant". Meine Hand dafür ins Feuer legen würde ich nicht mehr, zumal wegen der Ventile.....
Öl ist umgestellt, ab jetzt ist Philips Aviation X/C 66 20W50 im Einsatz, Wechsel alle 25-30 Stunden jeweils mit Ölanalyse.
Die Werft hat sich lt. eigener Aussage an die Vorschriften von Beechcraft gehalten mit den 100h, alles andere wäre "Empfehlung". Ich will das mal so dahingestellt lassen - es klingt recht unglaublich, und es gab auch einige deutliche Worte. Aber, und das sollte man nicht vergessen, lt. Aussage der Werft sind 95% der Eigner nicht so interessiert; sie wollen möglich lange mit dem Öl fliegen, und möglichst kostensparend, und das, obwohl sie auch noch selten fliegen. Wir wären eine Ausnahme....
Und, es scheint nicht wirklich klar zu sein scheint, wessen Vorschriften bindend sind - die von Beechcraft (in unserem Fall) oder die von TCM ? Vielleicht weiss das hier jemand ? Sind die ganzen Manuals etc. von TCM und Lycoming rechtlich relevant, oder lediglich "Empfehlungen" ?
Wenn ich nicht durch dieses Forum und das von Beech auf die ganze Ölthematik gestossen worden wäre, und diese ganzen Videos und Artikel gelesen hätte, wären wir auch noch auf Planet Pluto. Insofern noch mal Danke an die Runde hier für Denkanstöße.
Wir haben ihnen jetzt jedenfalls 25h ins Arbeitsheft geschrieben. Da sie die anderen Arbeiten sehr gut und zuverlässig durchführen und man mit ihnen auch "reden" kann, bleiben wir jetzt erstmal dort.
Letztlich ist es wohl so, zumindest ist das meine "lesson learnt", daß man sich selber mit den Dingen eng auseinandersetzen und diese technisch durchdringen sollte, um zu beurteilen, was eine macht.
Jedenfalls als Message hier: Compression Test beim Conti ist dann gut, wenn er >40/80 zeigt... :)