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8. Oktober 2012: Von Achim H. an Urs Wildermuth
Hallo Urs,

ich hatte den Cessna/ARC Navomatic 300A Einachs-AP und da der ganz gut funktioniert hat und ich Geld sparen wollte, habe ich nur den 60-PSS installiert. Nach etwas IFR-Fliegerei habe ich es dann sehr schnell bereut. Das ganze System war doch recht ausgelutscht, der Turn Coordinator ausgeschlagen und nicht mehr überholbar, hätte ein paar Tausender gekostet den Navomatic wieder herzurichten mit der Gewissheit, dass bald das nächste Problem kommt. Daher habe ich dann den S-TEC zum 60-2 aufgerüstet (sprich den Bank-Computer nachgerüstet). Hätte ich es von Anfang an so gemacht, wäre es der 55X anstatt des 60-2 geworden, der ist etwas günstiger und kleiner aber sonst nicht viel anders. Bei der Gelegenheit habe ich auch Auto-Trim nachgerüstet, was einen neuen Trimservo erfordert hat und ziemlich teuer war, aus der Erkenntnis dass es in der Praxis bei dieser Maschine ohne nicht sinnvoll ist.

Flight Director-Funktionalität habe ich bisher noch nicht entdecken können, dazu braucht es m.W. ein separates Flight Director Module von S-TEC. Vermisst habe ich die Funktion aber noch nicht. Viel nützlicher ist Altitude Preselect, das ich mit eingebaut habe. Allerdings ist das beim S-TEC nur bedingt brauchbar, da es keine IAS-Climbs kann und keine Envelope Protection kennt. Man muss höllisch aufpassen, dass der beim Steigflug in IMC einem nicht die Speed rauszieht und man mitten in der turbulenten Wolke stallt. Ist mir schon passiert, als ich eine ewig lange Clearance aufschreiben durfte.

Insgesamt bin ich von S-TEC eher enttäuscht. Die Produkte sind sehr teuer aber nicht hochwertig. Der AP wird seit Mitte der 80er unverändert gebaut und ich hatte bereits 3 unentschuldbare Garantiefälle, bei denen immer etwas an mir hängen bleibt (Flugkosten, Porto in die USA, Arbeitskosten für Ein- und Ausbau, etc.). Ich hoffe, dass der Avidyne DFC90 eine EASA-Zulassung erhält, dann würde ich soweit gehen und den S-TEC wieder rauswerfen.
8. Oktober 2012: Von Urs Wildermuth an Achim H.
Danke Achim für die Infos. Was ging denn kaputt? Und die Konkurrenz ist halt noch teurer, wie etwa King und wenn ich seh, was die für Probleme haben ist wohl S-Tec wirklich das einzige, was man realistisch machen kann.

Die FD Funktion: ich meine der 60-2 hat FD default mässig drin und braucht schlicht ein Instrument um ihn darzustellen, falls der Flieger dafür geht. Von einem separaten Modul weiss ich nix, mir wurde das mal offeriert mit einem Aspen zusammen als Indicator. Was es offenbar gibt ist ein Modul der die Höhenvorwahl des Aspen als Altitude Preselecter verwenden kann.

Ausser dem Avidyne kann ja kaum ein GA AP einen IAS hold im Pitch... was schade ist, würd ich auch wollen. Wobei der Preis für die Nachrüstung so extrem ist, dass ich vermutlich weiter von Hand fliegen muss und dann eventuell für IFR den Flieger wechseln.
8. Oktober 2012: Von Achim H. an Urs Wildermuth
Hallo Urs,

von King ist mir kein Autopilot zum Nachrüsten bekannt und der Firma würde ich in ihrem aktuellen Zustand auch nicht über den Weg trauen. Für die FD-Funktionalität im 60-2 braucht es meines Wissens nach das ST-670 Single Cue FD Interface, siehe auch dieses Video. Ich habe das S-TEC Altitude Preselect von einem Forumsteilnehmer gebraucht erhalten und es einbauen lassen. Das angesprochene Modul mit dem man das Aspen als Altitude Preselect verwenden kann, stammt von Avionik Straubing. Das ist aber eine ziemlich einfache Lösung, die macht im Prinzip nichts anderes als bei Erreichen der Höhe den ALT-Hold-Modus zu aktivieren mit dem dann obligatorischen Einschwingen auf die Höhe. Der ST-360 Altitude Preselect passt die Steig-/Sinkrate kontinuierlich an um am Ende genau auf der vorgewählten Höhe auszuleveln.

Was mir beim S-TEC 60-2 fehlt ist control wheel steering (CWS). Wenn man einmal manuell eingreifen muss, dann ist der ganze AP auszuschalten. Vergisst man das (er ist leicht zu übersteuern), dann macht er so schöne Dinge wie die Maschine in wenigen Sekunden komplett zu vertrimmen. Schaltet man den AP aus (beide Achsen, man kann nicht nur Pitch deaktivieren), dann hat er die Windkorrektur vergessen im NAV-Mode. Durch GPSS (bestes Feature überhaupt, das will ich nicht mehr missen) ist es nicht so schlimm, da man nur noch auf dem ILS/LOC im NAV-Mode fliegt.

Der Avidyne DFC90 kostet $9999 plus noch $1995 für das Aspen-Softwaremodul. Er setzt Servos von S-TEC voraus. So viel teurer als eine reine S-TEC-Lösung ist es also nicht und das Gerät ist eine ganz andere Klasse. Envelope Protection und Constant Airspeed Climbs wären mir das Geld wert. Wenn ich das einmal habe, dann fehlt nur noch Autothrottle :-)
8. Oktober 2012: Von Sebastian Vögel an Achim H.
Wofür ist in der Praxis eigentlich das CWS sinnvoll? Ich habe den STEC-55X mit CWS und habe die Funktion noch nie benutzt.

Grüße
Sebastian
8. Oktober 2012: Von Urs Wildermuth an Achim H.

Hallo Achim,

danke für die Tips. Das mit dem Avionik Straubing Modul kenn ich, denke das wäre die Lösung falls ich schlussendlich auf die S-TEC 30 Lösung gehe, die für mich die Fallback Option ist, da die mit Abstand billigste, da alle STC's e.t.c. vorhanden sind. Bei den anderen AP's kosten die noch massig drauf. Für den 60-2, in dem Moment, wo da noch Zusatzmodule notwendig sind für den FD, wird vermutlich eine Lösung mit S-TEC 55x nicht mehr unwesentlich teurer als der 60-2, da ist die Connection soviel ich weiss direkt, sowohl für das Alt Preselect als auch für den FD, da via ARINC Bus. Ich muss mir das mal rechnen lassen.

Der Avidyne AP ist natürlich eine geniale Sache. Ich weiss aber nicht, ob man den gleich als Komplettinstallation kriegen kann oder eben erst einen S-Tec installieren muss um ihn dann gleich wieder auszutauschen. Dazu, ob irgendjemand irr genug ist, für das Teil ein STC für die M20C zu machen.... dürfte zumindest fraglich sein.

Mal sehen. Danke auf jeden Fall nochmal für den Tip. Wie bist Du mit dem Aspen zufrieden? Ein User hier meldete ja gelegentliche Ausfälle, was dann nicht so toll wäre. Ebenso, was ist bei Dir mit dem S-Tec ausgefallen? Servos oder die Steuergeräte?

Beste Grüsse

Urs

8. Oktober 2012: Von Othmar Crepaz an Sebastian Vögel
CWS steht für "Control With Stick"

Damit kannst Du manuell den aktivierten Autopiloten übersteuern, ohne ihn zu deaktivieren. Achtung: Der AP übernimmt sodann die Fluglage, die Du zuletzt unter CWS eingenommen hast.
Ist vor allem unter IFR im Visual conditions angenehm: Da steht ein kleiner Cumulus genau im Flugweg, aber für "passenger comfort" fliegst Du natürlich nicht hinein. Mit CWS leitest Du kurzfristig die notwendigen Kurven ein.

Den CWS-Button zu drücken ist auch sinnvoll, wenn Du im Steigflug den AP aktivieren möchtest. Er nimmt dann automatisch die Steigrate ein, die das Flugzeug gerade einhält.
9. Oktober 2012: Von Othmar Crepaz an Urs Wildermuth
Hallo, Urs,
ich bekam wahrscheinlich das erste Aspen, das in Deutschland eingebaut wurde. Unser Panel schmückte sogar die Titelseite der damaligen, aktuellen Fliegermagazin-Ausgabe.
Das Aspen funktioniert wunderbar - wegen eines wackeligen Drehknopfs wurde im Rahmen eines Updates der Systemsoftware das ganze Gerät kostenlos ausgetauscht.
Das frei gewordene HSI haben wir auf die rechte Seite verpflanzen lassen und haben somit ein redundantes System, nebst einem elektrischen Horizont direkt daneben und dem konventionellen auf der rechten Seite.
Der Ein- und Umbau war allerdings nicht billig.
9. Oktober 2012: Von Achim H. an Urs Wildermuth
Wie bist Du mit dem Aspen zufrieden? Ein User hier meldete ja gelegentliche Ausfälle, was dann nicht so toll wäre.

Mit dem Aspen bin ich sehr zufrieden, da stimmt Preis, Qualität und Service. Man muss anerkennen, dass die es in Rekordzeit geschafft haben, enorm viel Funktionalität in diesem sehr praktischen Formfaktor zu vereinen und dass sie im Unterschied zu manch anderem ihre Ankündigungen eingehalten haben. Die Bedienung ist hervorragend. Bei Softwareupgrades ändert sich manchmal die Funktion eines Knopfes, das ist in der Avionik eher ungewohnt aber gut. Das Handbuch ist das Beste was mir in der Avionik bisher untergekommen ist. Der Service ist auch sehr gut, Emailanfragen werden innerhalb eines Tages sehr kompetent beantwortet.

Das MFD finde ich nicht so interessant, das hat für uns Europäer deutlich weniger Nutzen und ich denke nicht, dass man ein zertifiziertes MFD benötigt, da ist das iPad flexibler, günstiger und m.E. besser. Die neueste Funktion Connected Panel, mit der man vom iPad via Aspen MFD Flugpläne ins GNS430 laden kann überzeugt mich auch nicht. Wenn ich in Europa das erste Mal einen IFR-Flug so fliege wie bei Eurocontrol gefiled, dann vielleicht. Leider braucht es zwingend das MFD aus Zulassungsgründen (die Bildschirmmeldungen dürfen nicht auf dem PFD erscheinen).

Das große Problem des Aspens ist die Zuverlässigkeit. Die Geräte sind wie die Fliegen verreckt. Das Problem scheint jetzt weniger geworden zu sein. Der Grund ist wohl die Hitze, das Aspen wird wegen seines extrem hellen TFTs sehr heiß. Ich denke hier sollte man sich bei der Installation Gedanken machen. Die Garantieverlängerung auf 4 Jahre ist ein guter Schritt. Ich hatte bisher keine Probleme.

Ebenso, was ist bei Dir mit dem S-Tec ausgefallen? Servos oder die Steuergeräte?

In der Reihenfolge :-) Also von S-TEC halte ich wirklich nicht viel, das ist das typische Beispiel einer renditegeilen US-Firma, die keinen eigenen Anspruch hat und nur das letzte Quäntchen aus dem Markt pressen will.

Angefangen hat es damit, dass die tolle ISO-zertifizierte Firma es nicht schafft festzustellen, welche Mod-Level in meinem Pitch-Computer sind, obwohl es Berge an Papier gibt und jede Bestellung unter der Seriennummer des Flugzeugs läuft. Wie immer heißt es dann: in die USA einschicken, viel Geld für den Versand bezahlen und viele Wochen warten.

Dann ging der Pitch-Servo kaputt, der ist nicht einfach aus- und wieder einzubauen. In ihrer amerikanischen Renditegeilheit haben sie vor ein paar Jahren entschieden, dass ihre Geräte nicht mehr im Feld repariert werden dürfen, sondern immer nach Texas müssen. Ersatzteile verkaufen sie nicht mehr. Ein Hoch auf den pragmatischen Avioniker, der noch Ersatzteile gehortet hat. Als ich den Servo von innen gesehen habe, war mein letzter Respekt für diese Firma dahin. Meine Maschine stand 2 Tage bei 38°C draußen und durch die Hitze haben sich die Materialien ausgedehnt. In der Welle vom Servomotor ist ein Loch, darüber ein Zahnkranz der über einen Pressstift gehalten wird. Diese (eigentlich indiskutable) Befestigung ist so fachkundig ausgeführt, dass sich die Welle stärker ausdehnt als der Stift und da die Welle gerade zufällig in der Position mit dem Stift in der Vertikalen war, fiel der Stift heraus und der Servo dreht leer. Der Motor selbst ist auch ein sehr billiges Exemplar mit Kohlen und Bürsten. Wenn ich hier um die Ecke einen Motor von Faulhaber kaufe und zum Werkzeugmacher gehe, dann habe ich in wenigen Wochen einen Servo beisammen, der 10x so gut ist. Leider ist er dann noch nicht zertifiziert...

Als nächstes ging das Trimmboard kaputt. Einschicken in die USA, viele Wochen warten und wieder einbauen. Warum es dazu kam, weiß man nicht. Wann es wieder passiert, auch nicht. Ein Gutes hat es jedenfalls: die Geräte sind einfachste diskrete analoge Schaltkreise. Ein Oszilloskop reicht. Das stimmt mich hoffnungsvoll für die Zeit nach der Garantie.

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