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23. Januar 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Jan Brill Bewertung: +2.67 [4]

Ja und nein.

Dem Artikel entnehme ich, dass die Bussgelder nicht völlig weltfremd dimensioniert waren. 500 € ist im Vergleich zum besagten Gessler-Hut / Stopp-Schild (das mich meine erste Führerscheinprüfung kostete und damit auch recht teuer war) in Relation zur Flugstunde noch im Rahmen.

Unsäglich wäre es, wenn Lotsen gehalten oder überwacht sind oder wären, eine "Quote" zu erfüllen. Nur sauberer Funk auf FIS heute? Scheiß-Tag, Chef wird meckern. Außerdem wäre das wirklich sicherheitstechnisch kontraproduktiv, denn die Aufmerksamkeit eines Lotsen ist auch begrenzt, und kann nicht gleichzeitig uneingeschränkt Steuerer und Polizist sein.

Ich finde vielmehr kritisch, dass es keinen formalen Bussgeldkatalog gibt. Wenn ich Single-Pilot am Steuer sitze und gerade etwas schief gelaufen ist, dann wäre etwas, was meine Konzentration aufrecht erhält: "Kostet Dich 500 Euro, aber nicht den Lappen".

Ich kann nur von mir selber aus schließen: Ich habe zwar noch nie "Lining up" und "Cleared for Takeoff" verwechselt, aber eine mittelmoderate Strafe würde meine Aufmerksamkeit weiter erhöhen, und für das, was ich verbockt habe, hätte ich ggf. auch 500 Euro bezahlt. Hingegen ist für mich der Nutzwert begrenzt, wenn anonyme Safety-Reports besagen, dass tatsächlich ab und zu Leute auch ohne Freigabe starten.

In der Diskussion hier ganz falsch finde ich, sich darauf zu beziehen, dass Lotsen auch Fehler machen. Natürlich machen sie das. Das ist aber der falsche Ansatz, sich darauf zu beziehen. Und, würden "wir" Lotsenfehler zur Anzeige bringen, wären die Konsequenzen für den Betroffenen möglicherweise deutlich gravierender als 500 Euro.

Und zuletzt: Gerade Bußgelder für Dinge wie ohne Not in 500 ft über Städte fliegen finde ich durchaus hilfreich: Für die Compliance ggü. dem Fliegen an sich, und für die Sicherheit.

23. Januar 2017: Von Jan Brill an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +9.00 [9]

Dem Artikel entnehme ich, dass die Bussgelder nicht völlig weltfremd dimensioniert waren [...] eine mittelmoderate Strafe würde meine Aufmerksamkeit weiter erhöhen, und für das, was ich verbockt habe, hätte ich ggf. auch 500 Euro bezahlt.

Für einen freiberuflichen Kapitän in einem Bedarfsflugbetrieb, der nebenher als Lehrer tätig ist, beläuft sich das Bußgeld auf ein Viertel des Netto-Monatsgehalts.

Unsäglich wäre es, wenn Lotsen gehalten oder überwacht sind oder wären, eine "Quote" zu erfüllen.

Das habe ich im Artikel nicht behauptet. Ich behaupte allerdings, dass das BAF gehanlten ist aus den gemeldeten Vorfällen eine gewisse Quote Heu zu machen. Das ist etwas anderes.

Ich kann nur von mir selber aus schließen: Ich habe zwar noch nie "Lining up" und "Cleared for Takeoff" verwechselt

Ich schon. Gerade als Lehrer wenn man x-mal bespricht was gleich passieren wird und der Schüler fliegt ist das ein nicht ganz untypischer Fehler.

Hingegen ist für mich der Nutzwert begrenzt, wenn anonyme Safety-Reports besagen, dass tatsächlich ab und zu Leute auch ohne Freigabe starten.

Das sehe ich ganz anders. Und die letzten 40 Jahre Human Factors Forschung auch. Ich muss jedes Jahr auf zig Fortbildungen. CRM, DGR, FF, Security, FI(A)-Refresher etc. Wenn ich irgendeine Erwartungshaltung an diese Seminare habe, dann die, dass ich mit Informationen aus der Praxis versorgt werde. Und da gehören Fehlerhäufungen (und ggf. sogar Ursachen) mit dazu.
Auch als Kollege wäre ich sehr froh, wenn solche Vorfälle im Flugbetrieb geteilt werden. Denn das allermeiste was den Kollegen passiert kann mir auch passieren.

@ Tee Jay: So eine Stellungnahme des BAF vermisse ich auch.

viele Grüße
Jan Brill

23. Januar 2017: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Ich habe den Fehler des Lotsen nur erwähnt weil er mir gerade einfiel - und nicht um irgendwas "gegenzurechnen". Ich würde den Lotsen wegen eines Fehlers auch nicht anschwärzen, aber ein "sorry" müsste schon drin sein.

Ich hab' in den 90s mal DM 400 bezahlt, weil ich die tschechische Grenze entlang fliegend (für Fotos), ohne Flugplan 1,5 Minuten im tschechischen Luftraum war ...

24. Januar 2017: Von Michael Höck an Jan Brill

Sie haben völlig Recht Herr Brill.

Jeder der nciht als Ikarus vom Himmel gefallen ist, weiss das JEDER Pilot Fehler macht. Wenn diese nicht reported werden aus Angst vor Strafe - völlig falscher Ansatz.


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