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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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22. September 2011: Von Achim H. an Jan Brill
Als jemand der kürzlich das IR an einer großen Verkehrsfliegerschule in Deutschland gemacht hat, kann ich einige Dinge nicht ganz nachvollziehen.

Die 50h Praxisausbildung (davon 30h im Verfahrenstrainer FNPT II) fand ich angemessen. Man benötigt einige Zeit, bis die Verfahren so sitzen, dass man noch Kapazitäten für andere Dinge hat und man sollte durchaus so Sachen wie NDB-Approach in IMC üben um zu erfahren, wie schwierig das ist. Eigene Maschine ist natürlich schön aber da werden die FTOs sicherlich noch Lobbyarbeit leisten. Übrigens hat ein Kollege bei meiner Verkehrsfliegerschule auf seiner Maschine geschult, diese wurde hierfür einfach temporär in den Flugzeugpark aufgenommen. War angeblich gar nicht schwer.

Die Theorie war sehr viel, der vorgeschriebene Präsenzteil zu lang und nur sinnvoll in einer großen Schule mit rollierendem und ständigem Unterricht zu absolvieren, so dass man Samstage und ein paar Urlaubstage dafür reservieren kann. Die öfters zitierten abstrusen Inhalte finde ich meist nicht im Syllabus, so z.B. das Machmeter und andere HPA-Geschichten. Die genauen Lernziele sind hier und das Machmeter wird explizit vom IR ausgeklammert: https://www.lba.de/cln_011/sid_84B2A74FFBCF96E03D8C2C7CF48CEFEF/DE/Luftfahrtpersonal/TheoretischePruefung/Lernziele%202009.html?nn=23204

Beim US IFR (bereite mich gerade auf die Anerkennung vor) wird ähnlich gefragt nur sind es viel weniger Fragen und vor allem sind die alle veröffentlicht, es gibt nur 3 Antwortmöglichkeiten (33% statt 25% Trefferwahrscheinlichkeit) und man muss nur 70% richtig raten/wissen. Ich weiß nicht ob das wirklich so toll ist.

Die Theorie kann man weiter ausmisten (das hat das LBA übrigens getan, ich hatte den Eindruck, dass man versucht hat, abstruse Fragen aus dem Pool zu nehmen), keine Frage. Nur ganz so schlimm wie immer berichtet fand ich die Ausbildung nicht. Die vorgestellten Verbesserungen sind gut nur werden sie grundsätzlich nichts daran ändern, dass ein IR komplex ist und nicht nur einfach eine kleine Zusatzqualifikation zum PPL. Es wird also immer noch teuer und aufwändig sein.
22. September 2011: Von  an Achim H.
....diese wurde hierfür einfach temporär in den Flugzeugpark aufgenommen. War angeblich gar nicht schwer...

Nur bedingt richtig. Das geht dann, wenn am Flieger alle Teile innerhalb der TBO sind. Ein Prop, der 7 Jahre alt ist, aber nur 500 Stunden hat, und schon geht es nicht mehr der Schulung auf der eigene Maschine...

22. September 2011: Von Andreas Müller an Achim H.
Ich kann dem zustimmen. Praxisausbildung bei normalen IR ist ok. Theorie ist überladen und antiquiert. Den Gröger, den ich hatte, kann man vergessen. Augen zu und durch. Danach habe ich mir die Oxford-Bücher geholt und die komplett durchgearbeitet. Wenn ich einen Teil durchhatte, habe ich die zugehörigen Fragen via aviationexam.com durchgenommen. Das klappte eigentlich ganz gut. Am Schluss hatte ich alle Fragen 2x durch. Das war eine Megaarbeit.

Die US-Validierung fand ich gar nicht so schlimm. Erstens kann man mit dem Originalfragenkatalog arbeiten und zweitens sind die Fragen sehr praxisrelevant. Man sollte aber alle 1000 Fragen des Katalogs mindestens einmal gesehen (und verstanden) haben, dann kann eigentlich nichts passieren.

Ich wollte damals auch auf meiner Arrow schulen. Dann hätte ich sie allerdings in die Halterschaft der Flugschule übertragen müssen und sie hätte mit allen Teilen innerhalb der TBO sein müssen. Das hätte mich einen Overhaul von Prop und Governor gekostet, also habe ich auf der Bonanza der Flugschule geschult.
22. September 2011: Von Stefan Kondorffer an Achim H.
Die vorgestellten Verbesserungen sind gut nur werden sie grundsätzlich nichts daran ändern, dass IR eine ganz andere Dimension als PPL ist und nicht nur einfach eine kleine Zusatzqualifikation

Von einer kleinen Zusatzqualifikation kann ich auch nichts erkennen. Im übrigen ist es genau diese Haltung, die vielen PPLern das Leben gekostet hat. Es kann doch nicht sein, dass die Fliegercommunity jahrzehntelang für einen einfachen Zugang zum IR wirbt und jetzt die bestehenden IR-Scheininhaber der Auffassung sind, sie würden "in einer anderen Dimenson" unterwegs sein. Das ist für mich etwas zu dünkelhaft und verkennt auch die Bedeutung einer guten Grundausbildung im PPL.
22. September 2011: Von Hubert Eckl an Stefan Kondorffer

@Jan Brill... Sehr gute Arbeit Jan! Danke für den interessanten Artikel. Wenn noch nicht alles in Granit gemeiselt ist, ist das nicht Dir anzulasten. Solche Beiträge machen PuF aus!. Heiko wäre stolz auf Dich gewesen.. ;-)

22. September 2011: Von Thore L. an Achim H.

Die 50h Praxisausbildung (davon 30h im Verfahrenstrainer FNPT II) fand ich angemessen. Man benötigt einige Zeit, bis die Verfahren so sitzen, dass man noch Kapazitäten für andere Dinge hat und man sollte durchaus so Sachen wie NDB-Approach in IMC üben um zu erfahren, wie schwierig das ist.

Und genau darum geht es. Als ich den PPL frisch gemacht hatte, flog ich ausschliesslich bei bestem Wetter (Charly). Das ging ein Jahr oder so, und dann war ich sicherer geworden und flog auch schon mal bei Oscar. Als ich merkte, ich kann das, war dann auch mal ein On Top Flug dabei. Als auch das klappte...

Dann machte ich mein IFR. Obwohl grade frisch und gut ausgebildet, flog ich eigentlich nur dann IFR, wenn es gute Sichten gab. Irgendwann traute ich mir mehr zu und dann gab es auch mal 20 Minuten Enroute IMC, mit guten Sichten am Zielplatz. Und so weiter und so weiter. Inzwischen fliege ich nachts im Wetter...

Ein Schritt nach dem anderen, rantasten, Grenzen leicht antesten, noch mal versuchen, mal einen ganzen Schritt gehen, das war zu weit, wieder ein bisschen zurueck, noch mal jenes versuchen. Damit fuehle ich mich sicher und auf einem schoenen Weg.

Erst mal 1 jahr alles theoretisch benoetigte reinzufressen, um dann nach 50h einen NDB approach fliegen zu koennen (den eh keiner mehr braucht weil das GPS das alles so toll simuliert bekommt, dass ein Localizer neidisch werden koennte) ist doch Nonsens. Das einzige, wie ich IFR lerne ist: langsam einen Schritt nach dem anderen gehen. Und es sieht tatsaechlich so aus, als wuerde die EASA mit diesem modularen System hier genau das richtige anbieten.

Das ich das mal sagen wuerde...


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