CAMO ist reine Papierarbeit.
Zu unterscheiden ist zwischen anfänglichem und laufendem Aufwand.
Für den anfänglichen Aufwand ist neben der Anzahl der laufzeitrelevanten Komponenten und zu überwachenden Systemen vor allem die Länge der Historie des Flugzeugs relevant und die Qualität der vorhandenen Dokumentation. Je älter ein Flugzeug ist und umso mehr Länderregistrierungen es durchlaufen hat, umso größer wird auch die Lebenslaufakte. Besonders schwierig wird es, wenn eine ungebräuchliche Sprache dabei ist und man viel mehr Zeit braucht, um zu verstehen, was die Unterlagen alles belegen - und was nicht.
Die laufende Betreuung ist dann "nur" noch von der Zahl der Komponenten abhängig, was sich aber mit modernen Wartungstools auch weitgehend automatisieren lässt.
Die Preisunterschiede können sich dann zum einen durch die oben angegebenen Aspekte ergeben, aber auch durch die Aufteilung der initialen Kosten. Wenn jemand z.B. rechnet am Anfang 50 Stunden investieren zu müssen, kann er es entweder direkt in Rechnung stellen (wird kaum einer bezahlen) oder er erhöht die laufenden Gebühren, um es sich über die Laufzeit des Vertrags zurückzuholen.
Außerdem kann jemand, der viele CAMO-Verträge für dasselbe Muster hat, mit geringerem Aufwand ein zusätzliches Flugzeug dazunehmen, als jemand für den es ein neues Muster ist.
Und ich würde auf Pauschal-Angebote, die keinen Blick auf die Lebenslaufakte geworfen haben, auch nicht allzuviel geben. Entweder Sie überschätzen den Aufwand, um auf der sicheren Seite zu sein oder Sie unterschätzen den Aufwand und versuchen hinterher zu argumentieren, dass es kein Pauschalangebot war und der Zusatzaufwand noch bezahlt werden muss.
Es ist wie mit vielen Dingen deren Komplexitätsspanne hoch ist. Wenn ich 1.000 Hauseigentümer frage: "Was kostet Dein Haus im Unterhalt?" werde ich mindestens 500% Unterschied zwischen dem kleinsten und größten Wert haben.