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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Notlandung Lissabon
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7. August 2017: Von Karpa Lothar an Wolfgang Lamminger Bewertung: +1.33 [7]

Wolfgang, ich beurteile nicht den Piloten und seine tragische Rolle. Dies werden andere tun.

Fakt ist, dass er auf "dem" Strand von Lissabon gelandet ist. Im Funk hat er angekündigt, auf einem südlicheren, leeren Strand landen zu wollen.

Was mich wütend macht, ist die Ansicht einiger hier im Forum, dass sie das Recht haben, andere Menschen umzubringen, damit sie selbst nicht die Konsequenzen ihres Hobby tragen müssen.

Auch wenn ich mich vielleicht unbeliebt mache, aber ich finde diese Haltung ziemlich verwerflich und egoistisch.

7. August 2017: Von Tee Jay an Karpa Lothar Bewertung: +6.67 [10]

"Im Funk hat er angekündigt, auf einem südlicheren, leeren Strand landen zu wollen."

...und möglicherweise 10 Minuten davor, daß er wieder auf den Flugplatz zurück kommen will. Mit Verlaub, mit welchem Recht urteilst Du hier (vorschnell)? Die Informationslage ist dürftig, die Validität ebenfalls. Keiner von uns saß im Cockpit. Es gilt die Unschuldsvermutung bis klare Fakten auf dem Tisch liegen.

"Was mich wütend macht, ist die Ansicht einiger hier im Forum, dass sie das Recht haben, andere Menschen umzubringen, damit sie selbst nicht die Konsequenzen ihres Hobby tragen müssen."

Was mich wütend macht sind vorschnelle, meist falsche Schlüsse kurz nach Unfällen inkl. Deduktion auf andere Forumsteilnehmer, Piloten, Menschen, Lebewesen.

Wenn das Risiko, die Abwägungen, die Gefährdungshaftung inklusive der möglichen Auswirkungen auf andere an Bord, in der Luft und am Boden durch den Luftsport für Dich wirklich so neu sind dann lege ich anheim ein anderes Hobby in Betracht zu ziehen.

7. August 2017: Von Stefan Jaudas an Karpa Lothar Bewertung: +8.00 [10]

... schon komisch,

  • Wenn am Kleinwagen der Reifen platzt und der deswegen einen Ausflug auf den Bürgersteig macht, dann ist das "Pech".
  • Wenn das am Porsche passiert, dann ist das für die kochende Volksseele quasi Mord, wieso fährt dieser reiche Sack auch einen Porsche. Im Kleinwagen wäre das gar nie nicht passiert.
  • Und wenn der reiche Sack dann auch noch im Flugzeug sitzt dabei, ohje, ohje ...

Es gibt nunmal leider Unfälle. Deshalb heißen die ja so. Heldenhafte Notlandungen bei denen der Pilot aufopferungsvoll sein Fluggerät in die einzige drittgefahrlose Briefmarke steuert (und dabei möglicherweise auch noch mit nur einer heldenhaften Schramme an der Stirn überlebt), gibt es höchstens im Kino.

Natürlich will niemand in der Haut des Piloten stecken. Aber jeder, der ein motorisiertes Gerät zu Wasser, zu Lande oder in der Luft bewegt könnte es, potentiell und abstrakt.

7. August 2017: Von Chris _____ an Tee Jay Bewertung: +1.00 [3]

Ich stimme TJ zu und stelle fest, dass die Fliegergemeinde - zumindest so wie sie sich hier darstellt - sich um keinen Deut besser verhält als der Lynchmob draussen. Auch hier, wo man es besser wissen müsste, melden sich Leute zu Wort, die ohne Kenntnis des Hergangs bereits die (darauf aufbauende) Schuldfrage gelöst haben wollen.

Es fällt Menschen offenbar sehr schwer zu akzeptieren, dass es auch tragische Vorfälle gibt, für die man hinterher niemanden "hängen" kann. Dabei ist genau das eine wesentliche Erkenntnis der Aufklärung.

Noch was: ich würde immer noch gerne verstehen, warum der Flügel der Cessna so runterhängt. Ist sie so bereits gestartet? Gab es am Boden eine Kollision, die das bewirkt hat? (Eine Kollision mit einem Menschen führt vermutlich nicht zu solchen Folgen). Auch: wie hoch war der Flieger bei Motorausfall, was war die Ursache des Motorausfalls, wie war die Windrichtung, wie belebt war der Strand wirklich, wie sah das Bild der Landefläche und der Alternativen aus der Luft aus, stand der Propeller beim Aufsetzen, usw.

7. August 2017: Von Tee Jay an Chris _____

Noch was: ich würde immer noch gerne verstehen, warum der Flügel der Cessna so runterhängt.

Belastungsbruch beim Aufsetzen? Ohne Unfalluntersuchungsbericht reine Spekulation...

7. August 2017: Von Mich.ael Brün.ing an Chris _____ Bewertung: +5.67 [6]

Noch was: ich würde immer noch gerne verstehen, warum der Flügel der Cessna so runterhängt.

Einfach mal nachdenken. Die Tragfläche der 152 ist verstrebt. Wenn die Verstrebung getroffen wird und diese eingeknickt, dann hängt die Fläche. Daraus muss man keine wilden Theorien ableiten.

Ich halte Vorverurteilungen auch für unangemessen. Aber ich finde es gut, dass solche Vorfälle bei uns Piloten einen Nachdenkens-Prozess in Gang setzen, über das fremde und eigene Handeln. Und ich halte den öffentlichen Austausch der Gedanken - im angemessenen Tonfall, unter Würdigung der Umstände - für sinnvoll, um daraus hoffentlich Schlüsse zu ziehen, die uns erlauben ähnliche Situationen zu vermeiden oder schon vorab bessere Optionen zurechtgelegt zu haben.

7. August 2017: Von Alexander Callidus an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Man kann beide Szenarien, die Landung in Lissabon und den gelpatzten Reifen, ausgezeichnet durchspielen, um das Ausmaß des eigenen Egoismus zu erkennen, Du brauchst nur die Parameter zu variieren:

Den Strand menschenleer/einzelne in einigen hundert m Entfernung von vermuteten Aufsetzzone/einige in der Aufsetzzone/rappelvoller Strand. Nebenan spiegelglattes flaches Wasser/Boote/Felsen

Der geplatzte Reifen bei 30km/h/50 km/h; mit/ohne Airbag; Links volles Straßencafe, rechts Pappaufsteller/Straßenschild/Betonmauer.

7. August 2017: Von Chris _____ an Mich.ael Brün.ing

Völlig einig. Ich fände es halt gut, die Schuldfrage erstmal auszuklammern, zumindest bis der Hergang überhaupt geklärt ist.

Danke für den Hinweis mit der Strebe.

7. August 2017: Von Willi Fundermann an Karpa Lothar Bewertung: +2.00 [2]

"Es gab vor Jahren mal einen Jockey, der einen besetzten Airliner durch halb Südeuropa mit ausgefahrenem Fahrwerk flog - bis ihm in der Luft der Sprit ausging. Zufällig kurz vor einem großen Platz, den er dann fast im Segelflug erreichte. Ein grosser Held, weil die Insassen alle überlebten. Ich weiß nicht, ob er heute noch fliegen darf."

Kein "grosser Held", sondern ein Straftäter, der für diese Aktion rechtskräftig verurteilt wurde (sechs Monate Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung) und dem man hierfür auch seine Lizenz entzog.

7. August 2017: Von  an Mich.ael Brün.ing

mi-cha-el b-r-ünin-g for president!

mfg

ingo fuhrmeister

7. August 2017: Von Erik N. an Chris _____ Bewertung: +2.00 [4]

Das Scherbengericht der PuF Fluglehrerfraktion tagt und urteilt. Nichts neues leider !

7. August 2017: Von Markus Doerr an Erik N.

Das ist ja fast wie das Schariagericht.

Allahu Akbar wie der Fuhrmeisterer immer sagt.

7. August 2017: Von  an Markus Doerr

das ich das noch erleben darf...ich werde in diesem forum zitiert...

von einer forumsikone..erst lima-delta...dann dieser expatriat in UK...

allah....

mf

ingo fuhrmeister

7. August 2017: Von Stefan Jaudas an Alexander Callidus Bewertung: +0.67 [2]

... Otto Normalautofahrer wird in so einer Situation nur noch reagieren. Genau wie Otto Normalpilot.

Und wenn man es nicht ausgiebig trainiert hat, und/oder ein McGyver-Helden(luft)fahrzeugführer ist, wird man in der Zeit nicht mal ansatzweise solche höchstethischen Abwägungen treffen können. Dazu geht das alles viel zu schnell.

Ich frage mich, wie "Sully" Sullenberger dastehen würde, wenn da gerade ein Ausflugsdampfer über den Hudson geschippert wäre. Das Können ist eine Voraussetzung bei sowas. Glück im Unglück muss man trotzdem immer noch haben.

Noch fünf Minuten bis Buffalo ...

7. August 2017: Von  an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

war das nicht john maynard???

der da??

7. August 2017: Von Alexander Callidus an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Wenn der Flieger/das Auto einem keine Wahl läßt, braucht man sich nicht zu entscheiden. Das setze ich mal voraus.

Bei GA-Fliegern (so sagt man) funktioniert aber die Steuerung nach Motorausfall oft noch. Um die eigenen Entscheidungskriterien in diesem Fall ging es mir. Du siehst ja in diesem Thread, wie unterschiedlich sie sind.

Weil ich aus Unfällen etwas lernen möchte (warum fliegt jemand in ein wolkenverhangenes Tal ein, warum ertrinkt jemand in 2m tiefem Watt, warum bleibt an einer bei miserablem Wetter an einer Abspannung hängen, warum fliegt ein Kunstflugmeister seine Familie in den Berg....), ist der unglückliche Pilot nur der Aufhänger.

7. August 2017: Von Karpa Lothar an Stefan Jaudas Bewertung: +2.33 [3]
  1. Motorausfall ist kein Unfall, lediglich eine Betriebsstörung. Und für Segelflieger ist eine unvorhergesehene Aussenlandung Tagesgeschäft.
  2. Die Tragik des armen Tropfs lässt sich nicht mehr ändern.
  3. Aber man kann versuchen, daraus zu lernen und grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Für mich habe ich schon lange Umkehrkurven ausgeschlossen- selbst wenn es noch so verlockend erscheinen sollte. Mit den von mir genutzten Fliegern wäre es die schlechteste Lösung...
  4. Und keiner hat das Recht, das Leben und die Gesundheit Dritter erheblich zu gefährden um die eigene Haut zu retten - solange noch Alternativen bestehen. Die eigene Freiheit hört da auf, wo die Freiheit andrer beginnt.
  5. und es passieren Fehler, Unglücke, Tragödien. Dies ist menschlich, aber daraus lässt sich kein Anrecht und Unschuld ableiten....
8. August 2017: Von Tee Jay an Karpa Lothar
8. August 2017: Von Steffen W. an Alexander Callidus

Nach dem Footage des Anflugs https://www.youtube.com/watch?v=vVs5_DBZ72s zu urteilen sieht es nach einer kontrollierten Landung aus. Ich vermute mal, der sehr breite Strand und die relativ weit verstreuten Menschen haben den Piloten dazu verleitet, den Strand zu wählen.

Und er hat sogar ATC mitgeteilt, dass er beabsichtigt auf dem Strand zu landen: https://www.youtube.com/watch?v=w_j8iBLUQJI

8. August 2017: Von Manfred Schulz an Steffen W. Bewertung: +2.00 [2]

Aus dem Blickwinkel eines (überwiegenden) Segelfliegers muss ich nach der Betrachtung des Videos sagen:

-der Strand war absolut nicht leer

-das Meer war leer, ich konnte auch bei mehrmaligem Durchlauf keinen Badenden erkennen (ausser direkt vor dem Strand).

Ich hoffe, daß ich in dieser Situation aufs Wasser raus wäre, bin aber heilfroh, daß eine solche Entscheidung nie anstand.


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