Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. September
Beurteilung der kardiovaskulären Risikofaktoren
Air India 171 – mehr Fragen als Antworten
Segelflugterror oder Motorflugsturheit?
Daten-Interfaces im Cockpit
Jobs: Viel mehr als nur Airlines
Unfallanalyse: Riskanter Abflug
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

Leserreise 2025  
Zeigen: 

Weitere Fotos und Videos auch auf Instragram!
Flugdaten vom  
Zeit
(GMT)
Track
(deg)
GS
(kts)
GPS Alt
(ft)
VS
(fpm)
---
Zeit
Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
Fotostrecke: Wanderlust auf Madeira
Einträge im Logbuch: 10
 
21. September 2025 22:45 Uhr Jan Brill

Leserreise: Tage 19 und 20


Heimweg in den Herbst

Von Madeira aus nahmen einige Crews einen individuellen Heimweg oder flogen schlicht weiter zum nächsten Ferienziel im Mittelmeerraum. Die Geplante Route für den Rückweg führte über zwei spätsommerliche Touristenhochburgen: Portimao/LPMA in Portugal und Cordoba/LEBA in Spanien. An beiden Destinationen galt es zahlreiche bürokratische Hürden zu nehmen. Zuvor musste allerdings noch der platte Reifen der Malibu gewechselt werden…


Alles bereit zur OP. Fehlt nur noch der Kurier mit dem ersehnten Ersatzrad.
Bei den logistischen und technischen Herausforderungen die sich angesichts des Reifenwechsels boten hielt die Gruppe wirklich vorbildlich zusammen. Alles was wir für die Reparatur an Teilen brauchten musste eingeflogen werden, denn in Porto Santo/LPPS und sogar auf Madeira war nicht mal ein geeigneter Aircraft-Jack zu bekommen.

Ganz einfach war die Sache also nicht und das obwohl wir die erforderlichen Teile sogar redundant auf den Weg nach Madeira schickten. Das erste Paket mit Werkzeug, Schlauch und Reifen verschwand sang- und klanglos bei UPS irgendwo in Lissabon. Da könnte man schon verzweifeln. Ein zweiter Versuch ein Komplettrad mitsamt Aircraft-Jack per Linie einzufliegen scheiterte im ersten Durchgang an zehn Minuten die der Kurier zu spät in Frankfurt eintraf.

Der Sohn unseres Piloten hatte dann aber noch die Möglichkeit am Freitag, dem Tag des geplanten Abflugs aus Madeira, mit einer Verbindung über Lissabon am Vormittag direkt nach Puerto Santo zu kommen. Zeitlich war das natürlich alles eng und auf Kante genäht. Und zuvor musste auch noch der Zoll zufriedengestellt werden. Dem war es nämlich komplett schnuppe, dass die Teile aus Deutschland (also der EU) nach Madeira (Portugal) kamen. Die Komponenten mussten aufgeführt und deklariert werden, und das inklusive Originalrechnung, die genauestens geprüft wurde. Die EU bringt halt wirklich jede Menge Vorteile!

Wir bereiteten vor der Ankunft am Flugzeug alles soweit vor wie man nur kann ohne Heber. Selbstverständlich mussten auch erst mal Flughafenausweise ausgestellt und genehmigt werden. Die eigentliche Arbeit ging dann nach Ankunft des rettenden Boten schnell von der Hand und um 13.00 Uhr Ortszeit konnte die Malibu in Richtung portugiesisches Festland starten.


Der Torre de Campanario dominiert den zentralen Platz im Herzen Cordobas.
Einige Crews übersprangen den Stopp in Portimao und flogen gleich weiter nach Cordoba. Den Touristenmassen entkamen sie nicht. Es war an beiden Orten rappelvoll. Mehr als kurz Rasten wollten wir auch nicht. In Portimao zeigte sich der früher mal GA-affine Flugplatz inzwischen als ziemlich unfreundlich. Ein offensichtlich unterbeschäftigter Security-Wächter teilte Zurechtweisungen aus als ob er nach der Anzahl der verteilten Anschisse bezahlt würde. Keine Warnweste, falsch geparkt (obwohl keine Markierung und keine Anweisung!), falsch über’s Vorfeld gelaufen. Und das ganze in einem Ton den man eigentlich nur noch von der alten DDR-Grenze her kennt. Diesem Menschen konnten wir es nicht recht machen.

In Cordoba war dann zwar der Flugplatz schön einfach (keine Bodenfunkstelle, CTAF-Verfahren!), dafür holte sich das Hotel Eurostar Conquistador aber mit Leichtigkeit den Preis für die Hotel-Enttäuschung der Reise.
Eine Hochzeit im Hotel sorgte dafür dass die schönen Bereiche wie z.B. der schattige, kühle und grüne Innenhof gar nicht zugänglich waren und nahm die Belegschaft außerdem so in Anspruch, dass selbst einfachste Bitten und Bestellungen flächig unbearbeitet blieben. Von diesem Hotel müssen wir wirklich abraten. Schade - aber wenigstens war die Location zentral und wir konnten mühelos Mezquita und die Prozessionen im Patio de Los Naranjos (Organgenhof) bewundern.

Unser Abschlussessen feierten wir schließlich etwas außerhalb der historischen Altstadt im wirklich ausgezeichneten Restaurant El Envero. Landestypisch fand das Essen spät am Abend statt, sodass wir erst nach Mitternacht fertig waren. Angesichts der Tagestemperaturen ist diese weitgehende Verlegung von Aktivität in die Nacht aber nur zu gut verständlich.


100 Knoten Rückenwind auf dem Weg in die Heimat.
Auffällig war in Portugal und Spanien der irre Bürokratieaufwand an den Flugplätzen. Selbst für Inlandsflüge muss man sich in beiden Ländern mit dem Pass ausweisen. Nicht nur einmal, sondern zig mal auf dem Weg zum Flugzeug. Auch sind General Declarations erforderlich, ganz so als flöge man in Asien oder Afrika. Und selbst wenn man alle diese Unterlagen minutiös zusammengestellt hat und an Handlingagent, Flughafenbüro und Gott weiß wen sonst noch schickt, liegen die Dokumente dann natürlich nicht vor und man darf fast alle Angaben nochmal schriftlich und auf anderen Formularen machen.

Selbst auf einem Mini-Platz wie Portimao werden von allen Insassen die Personaldaten erhoben und kontrolliert. Und das obwohl hier außer ein paar Fallschirmspringern wirklich gar nichts los ist. Das wäre so als ob man sich in Deutschland bei jedem Flug von Mainz nach Koblenz ausweisen und einer Personenkontrolle unterziehen müsste. So übel ist unsere GA-Infrastruktur also nicht, wir dürfen uns im Land wenigstens noch frei bewegen.

Am Abend meldeten dann nach und nach die Crews wieder zu Hause oder am nächsten Ferienziel angekommen zu sein. Mit knappen 4.000 NM geht damit eine kurze und vergleichsweise einfache Leserreise zu Ende, mit viel Urlaub und Erholung.

Einen ausführlichen Bericht mit detaillierten Informationen zum Fliegen in dieser Region finden sie in der kommenden Ausgabe von Pilot und Flugzeug.



Bewertung: +6.00 [6]  
 
 





1 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.29.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang