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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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25. März 2010 Isabella Brill

Flyout: Vorbereitung England Schottland Irland


Englisches Wetter und fesche Schotten: Der interne Report von der Flyout-Vorbereitung!

Zwischen dem 24. Februar und dem 1. März war ein Team von Pilot und Flugzeug auf den britischen Inseln unterwegs um den Leserflyout 2010 vorzubereiten. Eine erfreuliche Anzahl von Crews hat sich bereits in der ersten Woche zu der neuntägigen Tour nach England, Schottland und Irland angemeldet und damit die Wartezeit bis zum Briefing am 24. April nicht allzu lang wird, hat Isabella Lang Ihre Reisenotizen zu einem Trip-Report vom Vorbereitungsflug zusammengestellt.


Wetter im Anflug auf Wycombe. Man wüsste ja sonst auch nicht, dass man in England ist!
24. Februar 2010: Gretchen zickt in Egelsbach. Nach 2 Monaten in der kalten Halle mag sie nicht anspringen - sie ist beleidigt! In der letzten Zeit wurde Lisa immer wieder mal zum Fliegen herausgeholt – und das obwohl die doch eigentlich mehr die Schönwetter-Fliegerin ist, und der Neue (Max) durfte gleich nach Anstellung in der Firma auf Geschäfts-Weltreise gehen. Das war echt ein wenig viel für unsere Grete. Wir müssen ihr erst gut zureden – braucht Starthilfe – und erst dann geht’s los. Abflug nach Wycombe bei London. Das Wetter: besser als am Tag davor, aber noch immer nicht besonders hübsch. In Level 080 sind wir on Top und da bleiben wir auch, damit ich mit meinem Passagier im Bauch (ja, die Redaktion erwartet im August Zuwachs!) auf keinen Fall an Sauerstoffmangel leide. Ich messe ständig mit dem Puls-Oxymeter meinen Sauerstoffgehalt im Blut. Sicherheitshalber habe ich trotzdem die Kanüle in der Nase und Jan dreht uns fürsorglich etwas den Sauerstoff auf. Im englischen Luftraum angekommen, müssen wir doch auf Level 100 um über den Wolken zu bleiben. Auch kein Problem, die Sauerstoffzufuhr wird höher gedreht und die O2-Sättigung bleibt auf Boden-Niveau. Die Landung in Wycombe ist nicht besonders angenehm, da das Wetter doch sehr trüb ist. Tiefe Untergrenzen und Nieselregen. Wir können grade noch VFR landen - der englische Platz ist Kummer mit dem Wetter gewöhnt. London im Regen und eine Nacht im "Open Prison"

Ein paar Flugzeuge der örtlichen Flugschule in EGTB stehen gelangweilt im Dauerregen. Für den Flyout im Juni und Juli haben wir wesentlich besseres Wetter bestellt.
Am Platz kundschaften wir zunächst aus, ob alles noch so ist, wie in der Erinnerung als wir das letzte mal bei der Aero Expo 2007 hier waren. Dann bestellen wir ein Taxi zu unserer Unterkunft. Das Warten auf das Taxi hat sich von den versprochenen 10 Minuten auf knapp 30 Minuten ausgeweitet. Macht ja nichts, in der Zwischenzeit geniesst man den typisch englischen Regen, der extra für uns Touristen bestellt wurde ;-) Die Taxifahrt dauert nur wenige Minuten. Die Unterkunft heisst "Lane End Conference Center". Es handelt sich dabei nicht um das Hotel Burnham Beeches das wir für die Gruppe ausgewählt haben. Im Lane-End war aber an diesem Tag das einzige verfügbare Doppelzimmer in der Gegend zu finden. Jan hat es kurz vor Abflug in Egelsbach gebucht, da wir bis kurz vor dem Start nicht 100% sicher waren, ob wir wirklich abfliegen. Der Name der Unterkunft versprach eine businessmässige Anlage. Komisch war nur, dass das Doppelzimmer nur als Einzelbelegung buchbar war. Als wir das Zimmer sahen, wussten wir warum: Das Zimmer war nicht nur winzig, es hatte auch nur ein ca. 1,10 Meter breites "Doppelbett" - alles sah so aus, wie eine Jugendherberge, die eilig für Erwachsene hergerichtet wurde, die dort ihre Tagungen abhielten. Nun gut, wir hatten keine Wahl. Eine Nacht würden wir das schon schaffen und so was schont das Vorbereitungs-Budget!! Die versprochene Internetverbindung war ein Desaster. Eins der wichtigsten Werkzeuge auf den Reisen ist die WLAN-Verbindung und die ging nur sporadisch und extrem langsam. Ich kam mit meinem Laptop gar nicht rein. Jan fluchte vor sich hin, da er kaum mal eine Website aufrufen konnte und die Mails bitweise eintrudelten. Wir mussten diverse Dinge abklären wie z.B. Termine mit den weiteren Hotels vereinbaren/verschieben bzw. nochmals eine Uhrzeit bestätigen oder Flugpläne aufgeben. Mit den Tröpfeldaten hier wird das schwer werden. Wir hatten genau 40 Minuten Zeit im Zimmer, da uns von dieser – Hotel kann man es nicht wirklich nennen – Unterkunft ein Taxi abholte um zum Hotel Burnham Beeches zu fahren, das wir für die Gruppe ausgewählt hatten. Es versprach eine ca. 30 minütige Autofahrt zu werden. Der Taxifahrer war pünktlich und wir - trotz der Internet-Verbindungsprobleme - auch. Der Taxifahrer fragte uns, ob wir Ausgang aus dem "Open-Prison" hätten - "Open-Prison" war offenbar der lokal übliche Name für unsere Unterkunft. Im Hotel Burnham Beeches angekommen wird alles mit der zuständigen Dame besprochen und diverse Zimmer und die Hotelanlage besichtigt. Danach gibt’s Abendessen und es geht zurück ins "Open Prison", wo wir eine schlaflose Nacht verbringen, weil die Luft im Zimmer stickig ist (zu klein für zwei Personen) und das schmale Bett auch noch an der Wand steht, was den Bewegungsraum noch weiter einengt. Im Bad bricht während eines nächtlichen Besuchs auch noch ein Teil der Wand heraus, was die dahinter liegende Installationsverlegungen zum Vorschein bringt. Zu trinken gibt es auch nichts, keiner da, keine Getränkeautomaten in dem ganzen Laden, Jan schleicht sich schliesslich in die Küche und raubt ein Glas O-Safe und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Wir haben unseren Spass ... Der nächste Tag beginnt mit vielen Tagungsteilnehmern verschiedenster Firmen beim Frühstück (alle Tische schön mit den Firmennamen beschildert). Wir sind die einzigen hier, die nicht an irgendeinem Management- oder Sales-Seminar teilnehmen und hätten fast kein Frühstück bekommen, das wir uns über unsere Namen und nicht über unsere Firma identifizierten! Fesche Schotten und ein erstklassiges Hotel

Bild auf dem Wetteradar im Anflug auf Prestwick (EGPK).
Der Taxifahrer kommt 15 Minuten nach der bestellten Zeit zur Rezeption. Wir geniessen einstweilen wieder den englischen Regen. Am Flugplatz angekommen, "satteln" wir das Gretchen und fliegen weiter in den Norden nach Prestwick. Das Wetter ist miserabel, es ist nur ein IFR-Flug möglich, der Platz in Wycombe ist eigentlich ein VFR-Platz und die VFR-Minima für den Abflug waren kaum gegben, aber das kratzt dort niemanden. Wir fliegen mit einem IFR-Plan direkt vom Boden weg. Wenn das doch in Deutschland nur auch so gehen würde ... In Prestwick gibt’s zum Glück ein ILS, dafür aber auch reichlich Eis im Approach. Ohne die Lichter am Boden, hätt' ich den Platz gar nicht erkannt, weil wir erst sehr spät Bodensicht hatten. Also ein wunderbarer Flug bei ganz ausgezeichneten schottischem Wetter! Während des Fluges haben wir bislang ein recht abwechslungsreiches Wetterprogramm abbekommen: leichten Regen, richtigen Regen, Schneeregen, Schnee und dann Eis. Der Anruf am Flugplatz bzw. beim (mandatory) Handlingagenten (wo Jan zuerst mal mit den verschiedensten Leuten telefoniert hat, um zur zuständigen Person zu gelangen) hat’s wirklich gebracht. Das bestellte Taxi war sofort direkt beim Flieger und hat uns auch sogleich zur Hotelanlage von Turnberry gebracht, die wir besichtigen mussten. Wir mussten zeitig dort sein - der Grund: eine Firma hat den ganzen Laden heute ab 14.00 Uhr gemietet und bestand auf "confidentiality" - wir waren wieder mal unter Zeitdruck.

Nach einem kurzen Flug on top von London nach Prestwick geht es kurz vor EGPK wieder zurück in die Suppe.
Auf der ca. 40-minütigen Fahrt hat uns die junge Taxifahrerin mit ihrem stark schottischen Akzent unterhalten - ich hab kein Wort verstanden, fand den Klang ihrer Worte aber wirklich lustig. Irgendwann hat sie es aufgegeben und hat uns an ihrem Lieblings-Radiosender lautstark teilhaben lassen. Am Hotel öffnet und ein großer, gutgewachsener Schotte in seiner schottischen Tracht - imposante Erscheinung. Das Gespräch mit der Dame vom Hotel lief gut, wir konnten alle Kategorien der Hotelzimmer und die Anlage besichtigen und sind um kurz vor 14 Uhr wieder abgerauscht. Das Turnberry beeindruckt vor allem durch das reichhaltige Freizeitangebot (von Golf über Offroad-Fahren bis zum Schiessstand) und die hervorragenden Spa-Anlagen. Da werden sich auch die Mitfliegerinnen freuen!!

Die private ehemalige Militärpiste auf dem weitläufigen Gelände des Turnberry Resorts eignet sich leider nicht mehr zur Nutzung durch GA-Flugzeuge. Für Piloten, die die 30 minütige Fahrt von Prestwick trotzdem etwas abkürzen wollen stellt uns ein echter schottischer Lord aber vielleicht seine private Graspiste in der Nähe zur Verfügung.
Das Einzige was enttäuschend war: Der Zustand der privaten Landebahn direkt neben dem Hotel. Wir hatten gehofft, dass wenigstens die kleineren Flieger während des Flyouts dort landen könnten, aber da hat der Zahn der Zeit zu sehr genagt - viele kleine und leider auch große Löcher auf der Piste und zuviel Schotter. Tja, schade ... VFR entlang der Küste nach Oban Am Flugplatz in Prestwick (EGPK) gab es dann ein Problem beim zahlen. Keine unserer Kreditkarten und auch Bankkarten oder BP-Carnet wurde akzeptiert bzw. haben bei der dortigen Maschine funktioniert. Wir erfahren das dies mit Karten aus Deutschland oder Österreich ständig vorkäme. Ein Problem das uns leider mehr Zeit gekostet hat, als uns lieb war. Nach langem hin und her hat sich der Chef der Handlingfirma dazu durchgerungen uns zu vertrauen und die Rechnung zur Überweisung mit zu geben. Man könnte auch nicht behaupten, wir hätten uns nicht bemüht - wir haben ihm fünf verschiedene Karten angeboten. Wenn die Gruppe hierher kommen wird, müssen die ihre Probleme mit ausländischen Karten beheben bzw. wir müssen unsere Piloten vorbereiten, dass man nur bar in Pfund zahlen kann. <11y_egeo>Jedenfalls wollten wir noch weiter in den Norden an diesem Tag. Es war nur kurzer Flug nach Oban (EGEO) geplant, aber das Wetter war mehr als nur schlecht. Wir wollten aber VFR fliegen, da ein IFR-Flug auf dieser kurzen Strecke keinen Sinn gemacht hätte - rauf, Eis einfangen und wieder runter - ist Quatsch. Ausserdem mussten wir austesten, wie es mit der VFR-Fliegerei hier in der Gegend läuft um diese Erfahrung an die Teilnehmer weiter geben können und Oban ist ein reiner VFR-Platz. In Prestwick hat man uns absolut keine Probleme wegen des VFR-Fluges gemacht - raus mit Special-VFR und mit Hilfe von MovingTerrain haben wir uns ganz unten entlang der Küste in den Norden rauf gehangelt. Ceiling 600 bis 1.000 ft, Sicht höchstens 5 km. Bei Schönwetter sicher wunderschön die eindrucksvolle Landschaft zu bewundern, aber bei diesem Wetter definitiv nicht prickelnd – das war mir ein wenig zuviel Rot auf der Terrain-Warnung am VisionAir. Den kurzen Flug selber fand ich sehr anstrengend. Ich mag überhaupt nicht gern so tief über Wasser fliegen, vor allem wenn links und rechts die Berge sind. Zum Wandern sicher superschön, aber bei dem Wetter da fliegen, war mir fast etwas zu spannend. Die Runway in Oban liegt eingeklemmt am Wasser zwischen den Hügeln und leider konnte man die Runway nicht direkt vom Wasser her anfliegen - das wär’ zu einfach gewesen. Außerdem ist die Hälfte der Piste wegen Bauarbeiten gesperrt und der starke Wind sorgt in dem engen Fjord für jede Menge Verwirbelung. Aber Jan hat seine fliegerische Routine wieder mal unter Beweis gestellt. Am Boden angekommen hat uns der Airportmanager persönlich begrüsst und gemeint wir hätten uns aber wirklich schönes Wetter ausgesucht. Eine Dame hat gemeint, dass es seit mind. 30 Jahren nicht mehr so ein schlechtes Wetter hatte und hat speziell diesen Tag als "Freak of Nature" bezeichnet. Halleluja, wir haben immer besonderes Glück bei den Explorationstrips! Aber wie sagt man so schön: verpatzte Generalprobe ... Danach wird ein kleines Auto gemietet, denn wir wollen den Spaß vom Linksfahren hier selber erleben und es geht ab ins Hotel. Das 3-Sterne-Hotel Caledonian ist mitten im Ort und wurde im Internet bei booking.com als das beste Haus am Platz bezeichnet. Das war vielleicht mal so vor mehr als 30 Jahren - seither ist in diesem Hotel, ausser dem Eingang u. der Rezeption, nichts mehr gemacht worden. Selbst die Federkernmatratzen sind sicher noch aus der Zeit, als das Haus eröffnet wurde (vermutlich noch vor dem 2.Weltkrieg). Dementsprechend war der Schlaf: Die Federkernmatratzen haben sich während der Nacht äusserst unangenehm bemerkbar gemacht. Dafür haben wir dann Glück mit dem Restaurant, das uns der Flugplatzmanager empfohlen hat. Danach fallen wir völlig erschöpft ins Bett ... bereits um 9 Uhr abends. Das Problem mit den Schlössern …

Fahrt den Loch Linnhe hinauf in Richtung Fort William. Die Landschaft hier ist wirklich eindrucksvoll, und an jeder Ecke steht ein Castle...
Am nächsten Tag haben wir eine lange Autofahrt von etwas mehr als einer Stunde durch die schottischen Highlands vor uns. Wir fahren zum Schlosshotel Inverlochy. Dort werden wir am Eingang von einem 17-jährigen Burschen eher unfreundlich "begrüsst" - wir waren noch nicht mal aus dem Mietauto ausgestiegen, da wollte er uns schon wieder verscheuchen, weil er dachte wir wären Touristen, die sich hier mal rumtreiben wollen. Tja, unser kleines Mietauto passte dort nicht ins Bild - wir auch nicht so wirklich. Danach empfing uns eine Dame in der großen Eingangshalle des eindrucksvollen Schlosses. Jan besprach wieder alle üblichen Details und wir haben uns diverse Zimmer und die Anlage angeschaut. Sehr eindrucksvoll. Das Meiste noch Original und wunderschön gepflegt. Leider hat das Hotel keine Möglichkeit auch nur die halbe Gruppe unterzubekommen und ein Group-Dinner auszurichten sei gänzlich unmöglich erklärt man uns. Uns beschleicht auch ein wenig das Gefühl, dass man dort nur wirklich herzlich willkommen ist, wenn man einen Adelsnachweis bringen kann ... ;-) Danach ging es wieder zurück nach Oban. Kurz vor Oban liegt noch ein weiteres Schloss auf der Insel Eriska. Eine Dame von dort hat per Internet nur wenige Zimmer angeboten, aber wir wollten uns das trotzdem anschauen, um zu checken, ob man da was anmieten könnte, wenn das Schloss Inverlochy aus den Nähten platzt. Das würde zwar die Gruppe aufteilen, aber es wäre eine Lösung. Auch dort wieder das übliche Spiel. Besprechen & besichtigen. Die Dame dort hat das Ganze mit uns erst ernst genommen, als wir mit ihr gesprochen haben. Sie hat dann wohl doch mehr Zimmer als sie uns per Mail angeboten hat (obwohl wir für die ganze Gruppe angefragt haben).

Das Schlosshotel Inverlochy ist zwar sehr eindrucksvoll, für unseren Flyout aber schlussendlich wohl zu klein. Deshalb und auch aufgrund von Bauchschmerzen beim Preis-Leistungsverhältnis entscheiden wir uns schliesslich für das Turnberry als Hotel für den Flyout.
Ein Group-Dinner wird auch hier nicht so einfach zu organisieren sein, da auch die Küche in diesem Schloss nicht so viele (also die gesamte Gruppe) bewirten könnte. Wir überlegen uns ob man ein Restaurant in Oban selbst mietet, wo man die Leute mit Bussen hin- und wieder zurück bringt. Auch ist es so, dass man in der Gegend am Besten selber ein Auto anmietet, da alles sehr abgelegen ist und man ansonsten komplett auf die Unterkunft angewiesen wäre. Alles nicht so einfach. Es wird ein bisschen kompliziert da oben in Oban. Es gibt kein Hotel oder Schloss das die gesamt Gruppe auf einmal fassen könnte und beide Schlösser erscheinen uns auch vom Preis-Leistungsverhältnis eher im gelben Bereich. Es ist zwar eine wunderschöne Landschaft, aber alles sehr weitläufig. Sehr zu empfehlen da mal Urlaub zu machen, aber eine Gruppe ist leider etwas schwer zu organisieren hier. Dann kommt noch dazu, dass der Flugplatz dort nicht trivial ist. Solange das Wetter sommerlich schön ist, sicher kein Problem, aber wehe das Wetter ist schlecht ... dann war’s das mit den Highlands. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und am Abend lassen wir uns nochmals alles durch den Kopf gehen, was möglich wäre, wie man was machen könnte, wo die Vor- und Nachteile liegen für die Gruppe. Wir schaun erst mal wie es in Irland läuft und wollen erst dann entscheiden, welche Location (Oban oder Turnberry) wir in Schottland nehmen, damit die Tour ein schönes Gesamtbild gibt. Aber wir tendieren bereits eher zum Turnberry, wo wir eventuell auch die Filmpremiere des Leserreisefilms (Oshkosh) präsentieren könnten (ja, der Film wird voraussichtlich vorher nicht fertig, sorry!). Das Turnberry hat sich in der Zwischenzeit auch noch per Mail gemeldet und uns mitgeteilt, dass sie einen echten Lord in der Nähe aufgetrieben haben, der eine private Graslandebahn hat, die er uns eventuell zur Verfügung stellen würde. Das Internet im Hotel Caledonia in Oban funktioniert zwar besser als im Open Prison, aber es ist trotzdem einigermassen miserabel - richtige Büroarbeit kann man auch von dort aus nicht erledigen. Wir quatschen noch bei Bier und Schweppes in der Hotellounge über das Ganze und am Samstagmorgen geht’s nach dem Frühstück mit dem Mietauto zurück zum Flugplatz. Ich denke mir noch, dass wir von Oban selbst eigentlich nicht wirklich was gesehen haben und mit Shopping war auch wieder nix. Der einzige Tag der etwas ruhiger zu werden verspricht wird in Irland sein und ist ein Sonntag - da haben die Geschäfte zu - das hat Jan ja wieder super eingerichtet. Flug nach Irland Beim Start in Oban haben wir sogar ein wenig blauen Himmel, dafür als Ausgleich kräftigen Seitenwind und Böen. Ich denke an Ushuaia in Feuerland. Auch die Gegend mit den Schneebergen erinnert mich ein wenig an den Zipfel Südamerikas. Obwohl es in Schottland normalerweise sehr selten Schnee hat und die Berge bei weitem nicht so hoch sind wie in Feuerland.

Auf dem Weg nach Irland checken wir noch die Graspiste von Glenforsa (EG13) auf der Isle of Mull.
Gleich nach dem Start überfliegen wir noch eine Graspiste auf einer Insel, die man vielleicht mit der Gruppe noch als kleinen Ausflug ansteuern könnte. Ich sehe eigentlich kaum was davon, da ich für das Briefing filme und fotografiere, wie fast immer bei Starts und Landungen. Der Flug nach Irland ist etwas bumpy in Level 080, als wir ganz über dem Wasser sind und mir die extrem stürmische See so nah vorkommt, steigen wir auf Level 100. Ich atme tief mit den Sauerstoffkanülen in der Nase und kontrolliere wie immer mit dem Puls-Oxymeter. Nach der Landung am Kerry Airport tanken wir gleich, obwohl wir noch genug Sprit haben um bis Guernsey weiterzufliegen. Wir müssen aber die Tank-Prozedur auch hier selber ausprobieren, um die dementsprechenden Infos an die Gruppe weitergeben zu können bzw. den Flugplatz auf den Ansturm vorzubereiten. Danach geht’s durch das Flughafen-Labyrinth zum winzigen Büro, wo wir wieder reichlich Formulare ausfüllen müssen, bevor wir zahlen dürfen. Trotz der verlangten Ankündigung am Tag vor unserer Ankunft, haben die im Büro unsere Daten nicht - das macht Sinn. Wenn hier alle Flugzeuge unserer Gruppe landen, gibt es auf diese Art ein Chaos und einen Stau in dem kleinen Airport Office, was nicht grade zur Hebung der Stimmung beitragen wird. Wir lassen uns von der Dame im Büro die Kontaktdaten der zuständigen Person geben, mit der wir das noch klären müssen, bevor wir hier "einfallen". Auch das Parken für die ganze Gruppe müssen wir absprechen, bevor wir alle ankommen, damit es kein Chaos auf dem Rollfeld gibt. Manche Plätze haben für uns schon mal eine Runway gesperrt. Die hier in Kerry haben offensichtlich sowieso schon eine ihrer Runways gesperrt - wie praktisch für uns ;-)

Beim Anflug nach Kerry (EIKY) hat man den obligatorischen Regenschauer wohl etwas zu spät geliefert – wir können gerade so im Trockenen landen und tanken. Der Flughafen von Kerry ist trotz reichlich Platz nicht unbedingt auf eine große Anzahl von GA-Flugzeugen eingestellt, wir bereiten daher die Offiziellen vor Ort auf die Gruppe vor und besprechen wie sich die Abläufe am Flughafen für den Flyout optimieren lassen.
Wir mieten uns wieder ein Auto an, da der Preis für die Taxifahrt hin- und retour höher ist als ein Mietauto. Ausserdem können wir morgen dann vielleicht noch etwas unternehmen und ein wenig mehr als nur Hotel- und Flugplatzinfos sammeln. Es ist Nachmittag als wir im Hotel ankommen. Wir haben uns eine Pause verdient. Der Magen knurrt, wir essen eine Kleinigkeit und legen uns ein wenig hin. Heute gibt es endlich mal keinen weiteren Termin! Wie schön, das gibt einen entspannten Abend. Ausserdem freue ich mich schon auf ein normales, sauberes Bad - das war ja in den letzten beiden Hotels nicht so einladend. Das Beste ist: Es gibt keine Internetverbindung in den Zimmern (hab ich gut ausgesucht, gell?) Für Internetverbindung muss man in die Hotellounge gehen – reicht für Büroarbeit, aber auf den Zimmern haben wir Ruhe! Morgen gehen wir noch ein oder zwei andere Hotels besichtigen. Das von uns ausgewählte "Malton" hier ist zwar schön, aber wir wollen sichergehen, falls die hier irgendwie "Spompanadeln" machen beim Reservieren. Kann schon auch mal vorkommen, dass ein Hotel plötzlich Probleme bereitet und die Dinge verkompliziert. Besser wenn wir "Alternates" haben. Der Ring of Kerry

Die Autorin an der irischen Atlantikküste am westlichsten Zipfel Europas. Nächster Halt – Goose Bay.
Der nächste Tag bringt richtig gutes Wetter - naja, wir fliegen ja auch nicht! Da wir ein Mietauto haben, nutzen wir den Tag um einen Teil des "Ring of Kerry" abzufahren. Es ist zwar sonnig aber kalt und windig - den Bäumen sieht man an, dass das hier öfter der Fall sein dürfte. Wir halten immer wieder mal an um den schönen Ausblick auf das Meer und die Küste zu bewundern oder auch um einen kleinen Spaziergang an einem Sandstrand zu machen. Die Landschaft hier ist wirklich interessant und erinnert uns an den Film "Herr der Ringe". Man könnte sich gut vorstellen, dass gleich ein paar Hobbits um die Ecke kommen - natürlich verfolgt von Orks ;-) Das letzte Teilstück unserer Ausfahrt führt durch den Killarney National Park, wo wir noch Wasserfälle und anderes besichtigen könnten, aber es ist schon später Nachmittag und die gute irische Luft hat uns hungrig und müde gemacht - also ohne weiteren Stopp zurück ins Hotel. Im Hotel gäbe es auch Swimmingpool und "Health & Beauty Rooms", aber ich bin zu müde. Es war doch eine anstrengende Woche und ich schlafe lieber eine Runde, bevor es zum Abendessen geht. Das war ja mal ein richtiger Urlaubstag. Am nächsten Tag geht’s wieder zurück zum Flughafen. Mit etwas Verspätung, da schon einige Mails und Telefonanrufe eingegangen sind bei uns. Inhalt: Es wäre der 1. März und ob man sich den, wie für diesen Tag versprochen, für den Flyout anmelden könne. Deshalb noch ein wenig Büroarbeit und auch noch schnell einen Text auf die Website, dass sich der Anmeldetermin um 14. Tage verschiebt. Am Flugplatz angekommen, geht´s rasch durch das Gebäude und dann warten wir bis der Bus kommt, der uns zum Gretchen bringen soll. In der Wartezeit hätten wir zweimal hin- und wieder zurücklaufen können (was man natürlich nicht darf). Also die hier am Platz müssen wir gut auf die Gruppe vorbereiten, sonst gibt’s Stau ohne Ende.

Das Hotel Malton in Killarney gefällt uns sehr, da es sowohl in einem kleinen Park wie auch mitten in der quirligen Stadt gelegen ist. Es eignet sich zudem bestens als Ausgangspunkt für Touren in den Killarney Nationalpark.
Auf unserem Rückflug nach Deutschland haben wir noch einen Zwischenstopp in Guernsey eingeplant, um zu sehen, ob alles noch so ist, wie bei unserem letzten Stopp hier in 2007, wo wir direkt aus St. Johns, Kanada, gekommen sind. Auch diesmal klappt alles wunderbar, schnell und relativ einfach - nur ein "General Aviation Report" muss ausgefüllt werden, obwohl wir nur zum tanken hier sind. Der zuständige Mann entschuldigt sich vielmals und meint achselzuckend, es müsse sein - also Passportnummern und Geburtsdaten inklusive Geburtsort usw. alles schön brav angeben. Leider kann ich kein Blankoformular mitnehmen um dies für die Gruppe vorzufassen, denn das Originalformular hat zig Durchschläge. Aber ich hol mir noch die Kontaktdaten vom Zuständigen, um auch diesen Platz vorwarnen zu können. Nachdem wir so rasch abgefertigt wurden, müssen wir noch 10 Minuten bis zu unserem IFR-Plan warten, bevor wir wieder das Gretchen starten. Auch der zweite Teil unseres Rückfluges verläuft problemlos bei schönem Wetter. In Egelsbach angekommen wartet der Zoll auf uns und da ich nicht shoppen war (leider), konnte ich auch nur die Pässe herzeigen. Danach schließen wir ein zufriedenes Flugzeug ab. Ziemlich genau 10 Stunden haben wir für die 1.750 NM gebraucht und - wie immer - verabschieden wir den Flieger mit "Braves Gretchen" bevor wir uns auf den Nachhauseweg machen … ###-MYBR-### ###-MYBR-###
Sehen Sie hier auch die Fotostrecke mit weiteren Bildern des Trips


  
 
 





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