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29. November 2004 Jan Brill

Behörden: Mode S


Mode-S Übergangsphase wird verlängert

Pilot und Flugzeug lesen hat sich mal wieder gelohnt. Am 22.07. bereits berichteten wir – aus gut unterrichteten Kreisen - die DFS werde die Umrüstungspflicht für alle IFR-Flüge vom 31.03.2005 auf den 31.03.2007 verschieben. Wir rieten den Haltern mit der Umrüstung zu warten, jedenfalls dann, wenn man sich für die 5.000 Euro Gerätekosten noch eine andere Verwendung vorstellen könnte. Dann war's lange still. Auf ein offizielles AIC, das den Haltern Rechtssicherheit gegeben hätte warteten wir vergebens. Jetzt hat sich die DFS offiziell zu der Sache geäußert.


Mode-S Daten-Uplink (ADS B) würde dem Piloten einen echten Nutzen bringen: Verkehrsinformationen live im Cockpit. Nur leider nicht von unserer DFS...
Bei der Sprachregelung nimmt es die DFS recht genau: Nein, Mode-S sei nicht „verschoben“, lediglich die „Übergangsphase” für Mode-S-Elementary-Surveillance werde „mit der Einführung von Mode-S-Enhanced-Surveillance am 31.03.2007 zusammengelegt.“ Aha. Für uns eher einfach strukturierte Menschen in den Cockpits, für die Mode-S vor allem bedeutet zwischen fünf und zehntausend Euro von der Haben- auf die Sollseite des Kontos zu bewegen, bedeutet dies nach wie vor: Mode-S ist verschoben.

Man kann also auch nach dem 31.03.2005 noch mit einem herkömmlichen Mode A/C Transponder nach IFR fliegen. Die große Frage ist: was ist mit Flügen ins Ausland? Hierzu schreibt uns die DFS am Montag, dass man noch in der Abstimmung mit Eurocontrol sei, dass dies auch sicher noch bis zum Jahresende dauern wird und dass man ansonsten „sobald möglich“ ein neues AIC herausgeben möchte.

Ärgerlich an der Sache ist, dass man die finanziell direkt betroffenen, also die Flugzeughalter und „Kunden“ der Flugsicherung, solange über den Stand der Dinge im Unklaren lässt. Nach unseren Informationen ist die DFS vor allem mit der bodenseitigen Verarbeitung der Mode-S-Daten noch nicht soweit. Das Elementary-Surveillance nicht wie geplant am 31.05.2005 eingeführt wird, weiß man in Langen schon seit Anfang Juli. Den Kunden sagt man's erst jetzt, und auch erst auf Nachfrage.

Vernebelung der Ursachen

In einem um maximale Vernebelung bemühten Informationsschreiben, tut die Deutsche Flugsicherung allerdings so, als ob die schleppende Einrüstung bei den Haltern und die nicht standartkonformen Transponder an der Verzögerung Schuld hätten. Wer aber die Erfolgsquote bei der Implementierung größerer IT-Projekte durch deutsche Verkehrsbürokratien kennt (hat da jemand „Toll-Collect“ gesagt?), der wird diese Begründung mit einiger Skepsis zur Kenntnis nehmen.

Also: Wer jetzt den günstigen Dollar nutzen will und sich einen Mode-S-Transponder einbauen lässt, der findet bei zahlreichen Avionikbetrieben ordentliche Angebote, teils sogar mit Rückkaufoptionen für den alten Transponder.
Wer eine andere Verwendung für die rund 5.000 Euro hat, oder wer in Zukunft auf vielleicht noch einen dritten Hersteller für Mode-S-Geräte hofft, der kann getrost noch zwei Jahre warten.

Ohne Daten-Uplink (TIS) oder ADS-B ist und bleibt Mode-S für die AL unnötig

In unserem Redaktionsflugzeug werden wir also noch keinen Mode-S-Transponder einbauen lassen, denn an einem hat sich bei all dem Hickhack um die Termine nichts geändert: Mode-S ist unnötig wie ein Kropf und bringt mangels Data-Uplink-Fähigkeit der deutschen Flugsicherungseinrichtungen (ADS-B) den Piloten nichts. Gar nichts. Wer 5.000 Euro in die bordseitige Flugsicherheit investieren will, der sollte sich nach einem guten Wetterradar, einem Stormscope, einem Standby-Horizont, einem MFD, einem zuverlässigen Autopiloten, einem Satz neuer Schwimmwesten mit Rettungsfloß, einem neuen ELT oder einem zugelassenen Zusatztank umsehen... aber sicher nicht nach einem Mode-S-Transponder!

Mehr zu diesem Thema, und zur Frage was ist eigentlich Elementary- und Enhanced Surveillance, ADS-B und Daten-Uplink (TIS) in der Weihnachsausgabe von Pilot und Flugzeug am 22. Dezember.


  
 
 




1. Dezember 2004: Von  an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

das ist doch ein schönes Weihnachtsgeschenk. Wenn jetzt noch die Nachbarländer den Mode S verschieben, kann man getrost 2 Jahre so weiter fliegen wie bisher. aber man kann ja dafür auch eine Ausnahme beantragen, sofern man nur max. 30 Stunden IFR in den betreffenden Luftraum fliegt. Wäre auch mal ein Bereicht im nächsten Puf wert.
Ihr Vorschlag, die 5000 Euro eher in ein z.B. Wetterradar zu investieren, kann ich nur empfehlen. Habe mir vor einem Jahr eins einbauen lassen. Habe es seit dem eigentlich kaum gebraucht, aber wenn man in IMC ist und man weiß, es sind CU/CB und Gewitter unterwegs zu erwarten, entspannt das ungemein, da man sieht, wo man einfliegt bzw. ob man ausweichen muss.

In diesem Sinne,

frohe Weihnacht

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