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10. August 2018: Von Florian S. an Sven Walter

Der Artikel ist von 2014. Seitdem gibt‘s SERA....

Aus Lust am Diskurs!

Schon erstaunlich, dass Du erst selber kritisierst, dass ich einen Artikel der Vor-SERA-Zeit zitiert habe, um dann selber ein Gutachten zu zitieren, dasnoich früher entstanden ist.

Inhaltlich muss man leider sagen: Thema verfehlt!
Das von Dir zitierte Gutachten - das ja jedem der sich zu diesem Thema äussert ohnehin bekannt sein sollte - behandelt die Frage der Verbindlichkeit der Platzrunde höchstens am rande bzw. da wo sie gestreift wird, wird sie bejaht!
Es geht im Gutachten ausschliesslich darum, ob eine laterale Abweichung von mehr als 150m von der vorgeschriebenen Platzrunde schon automatisch einen Verstoss gegen die "Platzrundenpflicht" begründen soll, wie es der Flugplatz Hangelar einige Zeit argumentiert hat.

Hier kommt das Gutachten - aus meiner Sicht zu Recht - zu dem Schluss, dass alleine eine Abweichung von mehr als 150m noch kein hinreichendes Kriterium ist, von einem Verstoss gegen die "Platzrundenpflicht" auszugehen, weil in vielen Flugzeugen im Sichtflug gar nicht mit so hoher Präzision geflogen werden kann und in denen, in denen das möglich ist es meist nicht sinnvoll ist, eine so hohe Präzision anzustreben.

Aus dem Ergebnis "+-150m lateral ist nicht möglich" zu folgern "die Platzrunde ist nicht vorgeschrieben" ist schon ziemlich weit hergeholt, oder?

Fazit: Nach übereinstimmender Aussage aller Quellen ist die Platzrunde vorgeschrieben. Es obliegt dem Piloten, sie so einzuhalten, wie es nach Leistungsfähigkeit des Flugzeuges unter Berücksichtigung der Flugsicherheit möglich ist. Eine harte allgemeine Grenze wie "+-150m" ist sinnlos.
Natürlich darf man z.B. den Gegenanflug verlängern, wenn man dadurch den notwendigen Abstand zu einem vorausfliegenden Flugzeug sicher stellt. Gar kein Problem. Quer durch die Platzrunde abzukürzen (manche Piloten von langsameren Flugzeugen insb. Gyrokoptern denken ernsthaft, sie dürften das), weil es einem zu lange dauert, ist aber immer rechtswidrig.

10. August 2018: Von Sven Walter an Florian S. Bewertung: +1.00 [1]

Wenn Du das wirklich meinst, dann empfehle ich mal in den Unfallberichten zu schauen, bei welchem Anteil der Platzrundenzusammenstöße sich beide Flugzeuge an die vorgeschriebene Platzrunde gehalten haben vs. bei wie vielen mindestens einer der Beteiligten aus einer Richtung reingeschossen ist, die für den anderen völlig unvorhersehbar war.“

Und § 23 LuftVO hab ich auch gelesen, zur Abrundung).

Sauberes wissenschaftliches Arbeiten ist nicht so deines (wenn du in § 23 LuftVO reinguckst, ist dort wörtlich der SERA-Verweis erwähnt), oder? Wie gut, dass du kein Deutschlehrer bist, „Thema verfehlt“ entfällt hier wohl, da es exakt zu dem von dir vorgegebenen Thema passt: Platzrundenzusammenstöße, wo sich die Beteiligten nicht an die publizierte Platzrunden halten. Da haben wir also zwei Themen (wenn man mal „busted airspace while transiting“ oder andere Szenarien ausnehmen: a) straight in statt Eingliedern in den Gegenanflug b) nicht exaktes Abfliegen der Platzrunde. Letzteres konzedierst du ja, ist also variabel. Ok. Gut, dass wir uns da einig sind. Bleibt a). Hier wird vom Gesetzgeber, von dir angeführt, die Möglichkeit des Straight In vorgesehen, wenn es sich einfügt. Darüber können wir jetzt gerne anhand der Fliegermagazinartikels debattieren, aber wenn du dir dein eigenes Zitat anguckst, und nur darauf habe ich reagiert, dann meinst du wohl nicht den Direktanflug, sondern „wilden Einflug in die Platzrunde“. Ja was denn nun?

Lutz hatte darauf hingewiesen, wie die Platzrunden entstehen, eben nicht nur Sicherheit, sondern auch Lärmschutz.

Bisschen mehr Beschäftigung mit Luftrecht könnte dir nicht schaden, bevor du dich aus dem Fenster hängst: Entweder, du nennst jetzt mal ein paar Untersuchungsberichte, wo das Hauptproblem die Stelle des Einfluges war, und nennst Ross und Reiter. (*Ah, abgekürzt in der Platzrunde, endlich mal eine Erläuterung. Natürlich ist das illegal. War das das Einzige, was du meintest? Na dann rennen wir ja alle hier offene Türen ein…. Komisch, dass das so viele bei dir missverstehen, immer wieder…) Oder du akzeptierst, dass die Platzrunde sich aus Gemeinsinn ergibt. Standard links herum: Sitz des PIC, normal links. Platzrundenhöhe: Übliches Steigen, Sortieren, Sinken der Maschinen je nach Geschwindigkeitskategorie (daher gerne auch mal eng für Tragschrauber, weit für den „Durchschnittsverkehr“). Eingliedern auf Platzrundenhöhe, Sinkflug vorab, damit man andere Maschinen gegen den Himmel sehen kann. Mehrere Positionsmeldungen am richtigen Ort, damit die anderen an der richtigen Stelle am Himmel suchen können. 45° in den Gegenanflug, damit man gut sieht, gesehen wird, keine radikalen Manöver nötig sind. Das ist schlicht logisches Handwerkszeug, was der Gesetzgeber anteilig kodifiziert hat. Man darf und soll aber dazu denken. Du darfst aus Gründen der Sicherheit nicht umsonst von jeder Regel abweichen, das ist Gesetzesrecht! Spacing too tight, stretch the downwind. Oh, die veröffentlichte Platzrunde ist als Allgemeinverfügung ein VA? Tja, da gilt dann wohl höherrangiges Recht in der Normenhierarchie, nämlich die Abweichung aus Sicherheitsgründen. Sprich, stretch the downwind for spacing, oops, Lärmschutz ausnahmsweise suboptimal aber trotzdem nachrangig, denn: Lärmschutz ist nicht so wichtig wie Menschenleben. Und schon hast du Allgemeinverfügung, SERA ohne Prorogation, LuftVO, GG und bindende supranationale Verträge wieder richtig zusammengefügt. Wenn sich jetzt noch das Verkehrsministerium und Deutschland insgesamt weniger Vertragsverletzungsverfahren leisten würde, wäre das wünschenswert. Staatspolitisch. Insgesamt. Ach ja, den Gegenanflug darf man ja verlängern. Zudem darf man Straigh In landen, wenn es frei ist. Man darf auch mehr als 150 m abweichen. Ja wer weicht denn dann alles von der Platzrunde ab? Dir ging’s nur um ein oder zwei Rowdies, die dachten, sie könnten drängeln? Dann können wir uns das Schreiben wirklich sparen. Die sollen dringend mal nachgeschult werden. Aber wo bleiben die angekündigten vielen Zusammenstöße aufgrund der Nichtbeachtung der Platrunde?

Fazit eins: Das Problem ist zwischen den Ohren. Korinthenkackerei bringt dir in dem Moment nix mehr, wo du im Cockpit Vernunft durch unreflektierte Authoritätenhörigkeit ersetzt. Das ist keine Aufforderung zum Gesetzesbruch, sondern zur Gesetzesinterpretation. SIDs und STARs sortieren Verkehr vernünftig, und dienen AUCH dem Lärmschutz. Wenn du aber EFATO after T/O in einer Twin hast, greift die vorherige Freigabe nicht mehr prioritär. Dann gilt aviate, navigate, communicate, Memory items, Checkliste, besten Flugweg mit geringen Ablagen wählen, zurück auf die Bahn.(ist eine Selbstverständlichkeit, die Profis im Cockpit und Tower ganz normal abarbeiten. Kommandos von einem Flugleiter, der sich zum Fluglotsen aufspielt, wäre hier nicht hilfreich. Das Beispiel aus dem verlinkten Artikel war kein Ruhmesblatt des Flugleiters. Gut agiert haben die anderen beiden Piloten auch nicht, s. anderer Beitrag. Schweizer Käse – Modell. Klappe halten im Turm wäre das Vernünftigste gewesen).

Fazit Zwo: Platzrunde sind im Rahmen des Möglichen und Sinnigen zu beachten, man darf aber auch direkt rein, wenn kein Verkehr, beides legal. Flugleiter sind keine Lotsen sondern Sicherheitsbeauftrage, deren größte Hilfe das Warmen ist. Das Sicherheitsproblem Nr. 1 sind schlampig funkende Piloten und die Frequenz blockierende Flugleiter, sowie die Kombi Hochdecker/ Tiefdecker.


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