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31. Oktober 2020: Von Chris B. K. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Nungut, dann fahr halt Öffis am Morgen mit Schulkids, wenn Du die Aussagen für die 25% für übertragbar auf die 75% hälst.

Das ist doch sowieso die Farce des ganzen Systems. Die Schulkids im ÖPNV sind kein Problem. Die sonstigen Fahrgäste aber schon?

Bei der ersten Welle wurden die Schulen gleich zu Beginn geschlossen, weil sie als Virenschleuder gegolten haben, und jetzt bei der zweiten Welle ist es genau umgekehrt, die Schulen bleiben offen, weil Kinder das Virus nicht verbreiten. Warum bloß denken die Politiker bei dem Thema Schule irgendwie immer nur an Grundschulkinder im Alter von maximal 10 Jahren?

Ich habe täglich hunderte "Kinder" aus hunderten Haushalten vor der Nase. Diese "Kinder" sind bei mir allerdings 16-30 Jahre alt. Also warum die nicht ähnlich infektiös wie normale Erwachsene sein sollen, erschließt sich mir nicht. Die tollen Anordnungen des Lüftens alle 20 Minuten sind auch ganz hervorragend. Dafür müßte man bloß erst einmal Fenster haben, die man auch öffnen kann. Unser Berufskolleg ist in einer Industriehalle mit Sheddach untergebracht. Die äußeren Räume haben Fenster, die sich aber auf Anordnung des Ministeriums nicht komplett öffnen lassen dürfen, weil sich Schüler in Suizid-Absicht aus selbigen stürzen könnten. Die inneren Räume haben nur die Dachfenster, die komplet verschraubt sind und ein Lüften eh nicht ermöglichen würden. Ähnliches gilt für die Türen. Wir sollen ja durch alle Räume querlüften. Blöd nur, daß man dafür die Türen öffnen muß und wir neben der Corona-Geschichte noch ein kleines Amoklauf-Problem haben. Konkret haben alle unsere Türen zum Flur hin nur Knaufe und sind während des Unterrichts durchgehend geschlossen zu halten. Außerdem sind die Türen 6cm dick und nur von außen als normale Türen getarnt. Im Inneren sind sie gepanzert wie eine Cockpit-Tür, auf das ein Amokläufer mit einer Ak-47 oder G3 ggf. ein Loch in die Tür schießen, sie aber auf keinen Fall durchdringen kann. Aktuell streitet sich die Feuerwehr mit der Polizei, ob die Panzerung im Brandfall nicht vielleicht doch hinderlich ist.

Ähnlich die Anordnung, daß beim Betreten des Klassenraums alle Schüler sich die Hände zu waschen haben. Im Ergebnis stehen dann auf den 2m schmalen Fluren tausende Schüler dichtgedrängt vor jedem Klassenraum in der Schlange bis zum Waschbecken. Von einer 45-Minuten Unterichtsstunde sind die ersten 20 Minuten fürs Händewaschen weg. Danach muß man schon wieder lüften und dann kann man erst einmal mit den Regularien anfangen und die Anwesenheit kontrollieren. Die Anwesenheitskontrolle hat gemäß Verordnung zu Beginn einer jeden Unterrichtsstunde stattzufinden und nicht bloß einmal täglich.

Das ist Schule 2020!

Der Gipfel bei dem ganzen Corona-Wahnsinn in den Schulen ist dann noch, daß etwaige Infektionen bei uns nicht als Arbeitsunfall bzw. Berufskonrankheit gelten. So hat es zumindest unsere Schulministerin verlauten lassen. Selber alle Konferenzen als Video-Konferenzen abhalten, weil man solche Angst vor Corona hat, die Untergebenen dann aber auf dem Altar des politischen Aktionismuß für die nächste Wiederwahl verheizen. Hoffentlich wird Armin Laschet nicht Kanzlerkandidat. Söder ist wenigstens so ehrlich zuzugeben, daß die Schulen offen gehalten werden, damit die Kinder berufstätiger Eltern weiter betreut werden und an einen Regelbetrieb nicht zu denken ist.

Der geforderte Digitalunterricht ist auch "lustig". Für das von der Politik bereitgestellte Geld dürfen lediglich Geräte angeschafft werden. Wir dürfen aber keine Ewigkeitskosten verursachen und Techniker einstellen, die die ganzen Geräte auch warten. Bei uns an der Schule reden wir mal gerade über 700 PCs und ein W-Lan mit zusätzlich 4.000 Endgeräten, schließlich wählen sich alle Schüler Smartphones ins W-Lan ein. Das Ganze wird von drei Kollegen für ein paar Ermäßigungsstunden nebenbei betreut. Außerdem sollen wir die schülereigenen Endgeräte erfassen. Dazu kam gerade vorgestern eine 48seitige Handreichung, wie das denn konkret umzusetzen ist. Konkret soll ich den Unterrichtsstoff parallel auf Microsoft Teams und Moodle zur Verfügung stellen und dann auch noch zusehen, daß er auf Smartphones mit iOS (Apple) oder Android verfügbar ist. Alles so ganz nebenbei zu den "Eh da Kosten" versteht sich, denn wir sind ja eh da und bekommen ähnlich wie Piloten praktisch nur unsere Unterrichtsstunden bezahlt (vgl. beim Piloten die Zeit zwischen Off-Block und On-Block).

Kurzum: Ich habe mir inzw. eine fatalistische Herangehensweise angewöhnt. Dann soll Corona kommen, hoffentlich passend zu Weihnachten, auf das wir vom 20. Dezember bis 3. Januar mal einen richtigen Lockdown bekommen, in dem sich kein Zug, kein Bus und kein Flugzeug mehr bewegt sowie private PKW-Fahrten vergleichbar dem Sonntagsfahrverbot in den 1970ern untersagt werden.


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