Kleine O/T-Anmerkung:

Als gebürtiger Münsterländer finde ich allerdings, dass bei Beschreibung der Lambertikirche (Münster) zwei Besonderheiten nicht unerwähnt bleiben dürfen:

Erstens die dort hoch am Turm hängenden drei Täuferkörbe, i.e. jene drei Stahlkäfige, deren Originale dort mit kurzen Unterbrechungen seit dem 16. Jahrhundert als Mahnmal gegen religiöse Radikalisierungen hängen. Damals wurden nach Folterung und öffentlicher Hinrichtung dort die Leichen der letzten Täuferoberhäupter, darunter Täuferkönig Jan van Leiden, öffentlich als Warnung zur Schau gestellt. Die Täufer führten eine kurze Schreckensherrschaft auf Basis eines evangelischen (bzw. reformativen) Fundamentalismus an. Sie verbrannten das (säkulare) Stadtarchiv, schafften das Geld ab und führten die 10 Gebote als Universalgesetz ein. Andererseits hungerte die Bevölkerung, Mord und Todschlag waren an der Tagesordnung und die Vielfrauenehe wurde eingeführt (Jan van Leiden soll 16 Frauen geehelicht haben). Wie ich finde, erfahren diese Scheinheiligkeit und die Legitimation von Terror durch Religion momentan andernorts wieder eine erschreckende Aktualität (Scharia-Recht, islamischer Staat...)

Zweitens – und da wird’s schon fast wieder fliegerisch ;-) - die Besonderheit, dass die Lambertikirche seit dem Mittelalter weiterhin als eine der letzten Kirchen eine(n) „Türmer(in)“ beschäftigt (der abends halbstündlich in ein Horn bläst und bei Bedarf auch mal die Feuerwehr rufen kann)... ein Schelm der jetzt an manchen Infoplatz denkt ;-)