"Lebensfremd" war nicht meine Antwort, sondern die amerikanischen Regeln. Wollte man sie wirklich erfüllen, dann käme genau das raus, was ich beschrieben habe. Es war ja genau mein Punkt, dass der Unterschied nicht die Regeln sind, sondern wie die Piloten damit umgehen und darüber lamentieren oder nicht.
Dennoch - müssen wir wirklich darüber diskutieren, was für die Instrumentenflugfähigkeit wichtiger ist?
Wahrscheinlich müssten wir das! In Zeiten, in denen die Bildschirme mit dem künstlichen Horizont (wenn nicht synthetic vision) gefühlt so groß sind, wie die Fenster, ist reines "in IMC geradeaus fliegen" eine rein mechanische Sache mit psychologischer Komponente. Die psychologische Komponente ("Zeigen meine Instrumente tatsächlich das richtige an - weil wenn nicht bin ich tot") muss man natürlich trainieren - das kann man aber z.B. gar nicht unter der Haube, weil da die psycholoigische Situation eine andere ist. In so fern ist zumindest der "simulated IMC"-Teil ziemlich unwichtig.
Was dazu aber für IFR fliegen mindestens genauso wichtig ist, ist zum Einen die saubere Beherrschung von Prozeduren (und dazu gehört heutzutage nicht zuletzt die Beherrschung der eigenen Avionik) und zum Andreren die strategische und taktische Wetterplanung.
Den ganz ehrlich: In den allermeisten Fällen ist es (gerade in den typischen Wetterlagen in Mitteleuropa) tatsächlich die allerbeste Lösung so lange wie möglich aus IMC draussen zu bleiben - was häufig viel Planung und situational awareness erfordert.
Dann zu sagen "aber Alles was für IFR-Fliegen zählt ist IMC-Zeit" halte ich für zumindest sehr einseitig wenn nicht für schlicht falsch.
Aber das ist eine andere Diskussion...