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25. September 2018: Von Alexander Callidus an Lutz D.

Wie ist das eigentlich?

Wenn man einen Vorkriegsoldtimer fährt, dann meist nicht auf der letzten Rille, es sei denn, man fährt historische Rennen oder ist ein Freak. Der gemeine Oldtimer-Fahrer kennt den Grenzbereich seines Autos eher nicht so gut.

Bei einem restaurierten historisch unersetzlichen wertvollen Flugzeug wie der Ju 52 hat man die alten Handbücher zur Verfügung, die recht korrekt die Leistungen vor 85 Jahren wiederspiegeln.

Prügelt nach dem Wiederaufbau jemand die alten Motoren mit Startleistung zu Steigleistungsmessungen bei verschiedenen Beladungen oder erfliegt die Dienstgipfelhöhe beladen neu?

Kann es sein, daß man, wenn man nicht an den Leistungsgrenzen fliegt, gar nicht merkt, wie nahe man ihnen die ganze Zeit ist?

Wieviele Stunden auf dem Muster hat einer der JU52-Piloten im Durchschnitt (daß das handverlesene extrem erfahrene Piloten sind, weiß ich)?

25. September 2018: Von Willi Fundermann an Alexander Callidus Bewertung: +5.00 [5]

Zitiert nach Wikipedia: "Die beiden Piloten waren 62 und 63 Jahre alt und verfügten über eine Flugerfahrung von 943 beziehungsweise 297 Flugstunden auf der Ju 52. Beide waren zuvor rund 30 Jahre bei der Schweizer Luftwaffe sowie bei den Linienfluggesellschaften Swissair, Swiss und Edelweiss Air als Piloten aktiv gewesen, zuletzt auf den Typen Airbus A330 und A340. Die 66-jährige Flugbegleiterin war mehr als 40 Jahre in ihrem Beruf tätig."

Klingt für mich nach "sehr erfahren". Außerdem waren es "Einheimische" und mit den Besonderheiten und Tücken der Alpenfliegerei sicherlich auch sehr vertraut. Ich wäre daher zur Zeit mit Wertungen wie: "... fast schon kriminell fahrlässigen und höchst risikofreudigen JuAir-Piloten ..." eher vorsichtig.

25. September 2018: Von Florian S. an Chris B. K.

Gibt es dazu irgendwelche Studien, wie sich Piloten, die sich nach so einem Unfall wieder hinter den Steuerknüppel klemmen, verhalten?

Ich befürchte, die Anzahl der Piloten die später von einem Unfall mit Personenschaden noch erzählen können ist viel zu klein, um dazu sinnvoll Studien zu machen.

25. September 2018: Von Alexander Callidus an Willi Fundermann

Tausend Stunden auf ner JU52? Das ist ja heute sicher einmalig.

25. September 2018: Von thomas _koch an Willi Fundermann

Ich bleibe bei meinem Statement.

Darüber hinaus empfehle ich jedem an diesem Absturz Interessierten, sich doch mal mit der Firmen- und „Sicherheitskultur“ dieses Unternehmens auseinanderzusetzen. Material dazu gibt es genügend im Internet.

25. September 2018: Von Willi Fundermann an thomas _koch Bewertung: +8.00 [8]

"Ich bleibe bei meinem Statement."

Ich auch! Denn nach fast vierzig Jahren Dienst als Polizeibeamter hat die "Unschuldsvermutung" für mich noch immer einen sehr hohen Stellenwert. Aber diese Frage hatten wir zum Thema "German Wings" schon mal ausführlich erörtert, und wie sagte schon der "Alte Fritz": Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“.

25. September 2018: Von Chris B. K. an Florian S. Bewertung: +1.00 [1]

Ich befürchte, die Anzahl der Piloten die später von einem Unfall mit Personenschaden noch erzählen können ist viel zu klein, um dazu sinnvoll Studien zu machen.

Mmh, also neben mir selber kenne ich zwei weitere Piloten, die sich selber ordentlich die Knochen zerbröselt und das überlebt haben. Bei ihnen waren es beide Male Kleinigkeiten bei der Landung, also "blind den falschen Hebel gegriffen, wollte z.B. das Fahrwerk ausfahren und hat versehentlich die Landeklappen voll ausgefahren" und so. Bei mir wars, wie gesagt, ein Startunfall. Die beiden anderen Piloten haben mit mehr Glück als Verstand einer Querschnittlähmung entgehen können, haben jetzt aber dauerhaft Titan in den den Rückenwirbeln. Bei mir waren es "nur" die Extremitäten und die Rippen und das Metall ist auch komplett wieder draußen. :-)

--> Also so selten scheinen solche Unfälle nicht zu sein.

Ich kann zusammenfassend aber festhalten, daß uns allen die Unfälle nicht bei augenscheinlich riskanten Flügen passiert sind, also bei grenzwertigem Wetter oder so, sondern bei absoluten Standardprozeduren, wo es einfach darum ging mal eine Platzrunde zu drehen oder sowas.

25. September 2018: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Chris, wenn Du schon so offen sprichst: Was ist denn Dein Startunfall gewesen? Starten ist für mich: Angst, dass der Motor ausfällt, oder dass die Rollstrecke wider Berechnung nicht reicht. Aber in meinem subjektiven Gefahrenbewusstsein ist der Start (der ja 1/3 der Unfälle pi mal Daumen ausmacht) mit der entspannteste Teil eines Fluges. Ich habe noch diverse "Filmsequenzen" von Enroute-Situationen im Kopf, die nicht unkritisch waren - aber keine Erinnerung an einen Start, wo ich mich nahe an einer Gefahr gewähnt habe.

26. September 2018: Von Chris B. K. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +7.00 [7]

Chris, wenn Du schon so offen sprichst: Was ist denn Dein Startunfall gewesen? Starten ist für mich: Angst, dass der Motor ausfällt, oder dass die Rollstrecke wider Berechnung nicht reicht.

Bei mir wars eine blockierendes Seitenruder im Startlauf bei hoher Geschwindigkeit. Bei dem Vogel waren die Sitze von Pilot und Co-Pilot sehr nah nebeneinander. Die Pedale waren noch näher nebeneinander. Als das Bugrad schon oben war, bin ich wohl durch ein kleines Schlagloch gerollt oder so. Jedenfalls ist mein rechter Fuß wohl von meinem rechten Seitenruderpedal abgerutscht und ich habe mit dem rechten Fuß wahrscheinlich gleichzeitig mein rechtes und das linke Pedal des Co-Piloten getreten. Ergebnis: Seitenruder blockiert. Die Piste war zu kurz, um den Start noch sauber abzubrechen. Wobei die Pistenlänge eh zweitrangig war, es ging seitlich ins Gemüse.

In dem Moment kommst nicht darauf, daß es an deinem eigenen Fuß liegen könnte, daß das Ruder blockiert. Da trittst einfach nur mit voller Kraft ins Pedal und in so einer Streßsituation entwickelst enorme Kräfte. Da hatte es sogar eine Halterung einer Umlenkrolle des Seitenruder-Seilzugs glatt verbogen.

Wie gesagt, Unfälle bei besten Voraussetzungen, genauso wie bei dem Kollegen mit der Hebelverwechselung im Segelflugzeug. Kleinigkeiten die richtig übel werden können.

26. September 2018: Von Lutz D. an Chris B. K.

Uff. Krass.

26. September 2018: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Chris B. K.

Danke. Und ich bin froh, das Risiko bei meinem Flugzeug nicht zu haben.


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