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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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8. Dezember 2008 Redaktion

Infrastruktur: Tempelhof und Pressefreiheit


Fast wie in der DDR: Fotografierverbot und Behördenschikane zum Abflug in Tempelhof

Wetterbedingt war es drei Flugzeugen – zwei AN-2 und einer Bonanza – am 30. Oktober 2008 nicht gelungen, Tempelhof vor der Schließung zu verlassen. Während die Luftfahrtbehörde die Sache gelassen sah und Bereitschaft zu einer Außenstartgenehmigung signalisierte, machte die Flughafenholding ein Politikum daraus, sprach von einer gezielten Provokation der Piloten und forderte den Abtransport per LKW.


Das allerletzte Flugzeug, eine Beechcraft Bonanza mit Pilotin Viola Holtzmann am Steuer, hebt um 12:15 Uhr auf dem Flughafen Tempelhof ab.
© Matthias Winkler / WINGSWORLD 
Die letzten drei Maschinen auf dem geschlossenen Flughafen Tempelhof durften nun abfliegen. Am Montag dem 24. November um 12:12 bis 12:15 hoben in der Reihenfolge AN-2 D-FBAW, Air Tempelhof AN-2 D-FWJC und Beechcraft F33A Bonanza D-EDBS die drei Flieger ab, welche aufgrund des schlechten Wetters am 30. Oktober 2008 am Boden bleiben mussten.

Der Berliner Senat hatte in den vergangenen 24 Tagen die Muskeln spielen lassen und man feilschte um die Außenstartgenehmigung für die drei Flugzeuge. Man drohte den Piloten sogar an, die drei Maschinen demontieren zu müssen, was kostenmäßig einem wirtschaftlichen Totalschaden nahe gekommen wäre.

Damit ist THF nun fast flugzeugfrei, abgesehen von der Luftbrücken Douglas C-54, und die Gegner, allen voran der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, können ihren zweifelhaften „Triumph“ feiern.


Fotografierverbot und Zutrittsbeschränkung!

Wie unentspannt die Berliner Stadtregierung das Thema sah, kann man auch an dem besorgniserregenden Eingriff des regierenden Bürgermeisters in die Pressefreiheit erkennen:

Noch am Morgen des 24. November rief das Sekretariat des regierenden Bürgermeisters in Tempelhof an und untersagte strikt jegliches Fotografieren auf dem Vorfeld! Der anwesende Sicherheitsdienst sollte sogar ursprünglich den Zutritt zu den Räumen von Tempelhof Aviators verhindern, doch Personalmangel verhinderte diesen Eingriff.
Währenddessen war nebenan die Haupthalle brechend voll. Filmarbeiten in der alten Abfertigungshalle vermittelten zufällig anwesenden Besuchern den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben sei.

Das Gelände rottet mittlerweile vor sich hin, während die Kapazitäten in Tegel dem Kollaps nahe sind. Gewerbliche wie private Flüge dorthin mussten bereits mehrfach abgelehnt werden.


Beide An-2 auf der Startbahn 27L in Tempelhof.
© Matthias Winkler / WINGSWORLD 
In den frisch bezogenen Räumen von Tempelhof Aviators, mit Blick auf das Vorfeld und die drei zum Abflug bereitstehenden Flugzeuge, drängelten sich 20 Medienvertreter.
Der Pilot Rainer Pfau von der in den Farben der Luftstreitkräfte der NVA lackierten grünen Antonov 2 fühlte sich in Anbetracht des strikten Film- und Fotografierverbots an alte DDR-Zeiten erinnert. Offensichtlich hat der rot-rote Senat die bewährte Praxis im Arbeiter- und Bauernstaat, nämlich, Pressevertreter bei der Berichterstattung zu behindern oder gar nicht erst einzuladen, wiederentdeckt.

Kurz nach 12 Uhr Mittags bewegten sich alle drei Flugzeuge dann in kurzem Abstand über den Westrollweg zu den Startbahnen, wobei die rote AN-2 einen Backtrack über die Südbahn absolvierte und die beiden anderen parallel über die Nordbahn rollten.
Dort, gegenüber dem Spotterhügel, wurden beide Antonovs bereits von über 50 Fotografen und Kameraleuten erwartet. Das Verbot des Senats hatte offenbar seine Wirkung verfehlt. Beide „Annas“ positionierten sich fotogen hintereinander am äußersten östlichen Ende der Südbahn. In diesem Moment öffnete sich die Tür der D-FWJC und Hennig Lueg stieg aus, um das Schild hochzuhalten: „Tempelhof muß bleiben.“

Um 12:12 Uhr hob zuerst die grüne NVA AN-2 ab, kurz darauf folgte Air Tempelhof, drehte sofort nach Süden ab und schraubte sich spektakulär über dem Spotterhügel mit einem eng geflogenen Vollkreis in die Höhe.

Um 12:15 beschleunigten als letzte Piloten Viola Holtzmann und Detlef Bosin ihre Bonanza auf der mit einem Sperrkreuz markierte Piste. Alle drei Maschinen entschwanden dann im Formationsflug gen Osten.



Mitwirkung und Bilder: Matthias Winkler, WINGSWORLD - herpa wings magazine


  
 
 




9. Dezember 2008: Von Ludger Müller-Freitag an Redaktion
Sehr geehrte Redaktion,
vielen Dank für diesen erhellenden Artikel.
Der Versuch, unliebsame Informationen und Meinungen zu unterdrücken, ist ja wohl DAS Markenzeichen undemokratischer Verhaltensweisen schlechthin.
Es ist kein Zufall, daß überall dort, wo die SED-Nachfolger, die rosarot lackierte PDS/Die Linke, in Politik involviert sind ein Geist der Schikane und der Unfreiheit weht.
Man braucht sich nur die Vorgänge in Hessen bezüglich Frau Ypsilanti und deren Verhalten (Parteiausschlüsse gegenüber unliebsamen Mitgliedern/ avisierte Handykontrollen von "geheimen Wahlvorgängen/ Anlügen der Wähler) vor Augen zu führen,dann kann man erahnen wo die Reise hinführen würde, wenn diese Undemokraten Regierungsverantwortung übertragen bekämen.
Gerade der 40-jährige Kampf der DDR-Bevölkerung gegen Willkür, Unterdrückung und Unrecht, es sei nur an die unzähligen Mauertoten erinnert, wird 20 Jahre nach der Wiedervereinigung mit Füßen getreten, wenn solche undemokratischen Usancen fröhliche Urstände feiern.
Die wähler und Wählerinnen haben ja leider ein sehr kurzes Gedächtnis.

Mit freundlichem Gruß
gez. Ludger Müller-Freitag

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9. Dezember 2008: Von  an Ludger Müller-Freitag
aufstehen, gerade hinstellen, luftholen und mitsingen:

achtung: partei ersetze durch: rot-tot-koalition

https://www.youtube.com/watch?v=OPNin0-dLVE

und der: https://www.youtube.com/watch?v=FprnQnz8WOA

mauer um berlin und deckel drauf - fertig!

mfg
ingo fuhrmeister
9. Dezember 2008: Von Rainer P. an Redaktion
Danke für den Artikel, der Name des Piloten der D-FBAW ist Rainer Pfau, nicht Fauth.
Ein jämmerliches, aber durchgehend schlüssiges Verhalten von der Stadtregierung auch an diesem Tag.
9. Dezember 2008: Von Jan Brill an Rainer P.
Lieber Herr Pfau,

danke für den Hinweis, haben wir umgehend berichtigt.

MfG
Jan Brill
11. Dezember 2008: Von Dr.-Ing. Uwe Landmann an Redaktion
Das ist nur das Ende des Trauerspiels. Skandalös war für mich auch die PPR-Regelung in der letzten Betriebswoche von Tempelhof.
Ich wollte am 28.10. nochmal landen, weil ich eben einen Geschäftstermin gleich in der Nähe hatte.
Leider haben diese Termine die Eigenschaft, manchmal kurzfristig aufzutreten. Ich war nicht schlecht erstaunt, als mir der Mitarbeiter der Flughafenkoordinierung beim Versuch, einen Airportslot zu beantragen, eröffnete, Tempelhof sei PPR (Wer liest schon täglich alle Notams auf Vorrat)!

Dann im GAT angerufen erfahre ich, daß PPR hätte bis zu einem bestimmten Termin beantragt werden müssen, man habe sooo viel Anmeldungen.

Als ich dann am 28.10. notgedrungen mit dem Auto an Tempelhof vorbeifuhr, sah ich gg. 09:30 ein gähnend leeres Vorfeld (wie eigentlich immer).

Meine Schlußfolgerung: Die PPR-Regelung, aber vor allem die Deadline eine Woche vorher war eine reine (politische) Schikane!

MFG U. Landmann
12. Dezember 2008: Von Andreas Heinzgen an Dr.-Ing. Uwe Landmann
War es tatsächlich. Bin am 29., also einen Tag vor der Schließung, mit einer der AN-2 rundgeflogen und auf dem Feld war nichts, aber auch gar nichts los.

Die Towerleute haben in der letzten Woche dem Vernehmen nach aber trotz PPR alles runtergelassen, was nicht so dumm war, im Funk mehrfach zu erzählen, daß man keinen Slot habe. Wer Einflug in die CTR und schlicht "zur Landung" beantragt hatte, durfte auch landen.
14. Dezember 2008: Von Florian Guthardt an Andreas Heinzgen
Das ist mit Slots glaube ich fast immer so!

Ich werd nie ILA 2006 vergessen, brav mit Slot rein, absolut nichts los und am nächsten Tag vergessen Slot für den Abflug zu beantragen, wir waren nach 5 min trotzdem in der Luft.

Ich denke mir dass solche Slot Regelungen fast immer von irgend welchen Oberbeamten erfunden werden. Die Lotsen selber werden da wohl selten gefragt!
17. Dezember 2008: Von J. de Haas an Ludger Müller-Freitag
Zitat:
erahnen wo die Reise hinführen würde, wenn diese Undemokraten Regierungsverantwortung übertragen bekämen.
Zitat Ende

Recht haben Sie, Herr Müller-Lüdenscheid!

Aber zum Glück arbeiten ja die Regierungsparteien in Berlin
heftigst daran, den demokratischen Rechtsstaat zu erhalten.
Und zum Glück haben wir ja auch noch Herrn Schäuble ..!

Gruß Explorer

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