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2. Mai 2005 Joachim Adomatis

Technik: AQUILA


AQUILA produziert weiter

Mit Hilfe eines Liquiditätskredits der Landesinvestitionsbank Brandenburg konnten die ersten drei Flugzeuge seit Eröffnung der Insolvenz ausgeliefert werden. Der Insolvenzverwalter des im Teltower Schönhagen ansässigen Unternehmens AQUILA - Technische Entwicklungen GmbH, der Berliner Rechtsanwalt Dr. Bruno M. Kübler, teilte der Redaktion von Pilot und Flugzeug auf telefonische Anfrage mit: ”AQUILA fliegt wieder!”


Fliegt wieder: AQUILA – der kleine Adler aus Brandenburg
© Aquila 
Bange Fragen vieler Piloten auf der AERO-2005, ”Wo ist Aquila ?” finden damit eine erleichternde Antwort. Denn offiziell war das überaus hoch geförderte ostdeutsche Unternehmen als Austeller unter SD-28 auf dem Freigelände ausgewiesen worden. Am Standplatz aber war der Adler aus Brandenburg nicht zu finden.

”Aquila hat erstmals seit 1999 auf eine Teilnahme an der Internationalen Luftfahrtausstellung AERO-2005 in Friedrichshafen verzichtet. Das Unternehmen und der Insolvenzverwalter waren überein gekommen, sich auf Grund der derzeitig äußerst guten Auftragslage in erster Linie auf Produktion und fristgerechte Lieferung der Flugzeuge zu konzentrieren, um den Sanierungsprozeß nicht zu gefährden”, teilt uns die Kanzlei Bruno Kübler mit.

Missmanagement bei zu hoher staatlicher Förderung

Erheblicher Lohnrückstände und offener Lieferantenrechnungen wegen hatte AQUILA den Geschäftsbetrieb schon zum Jahresende 2004 einstellen müssen. Pilot und Flugzeug berichtete darüber unter dem Titel ”Des Adlers Absturz” in Heft 02/2005. Das Unternehmen ist der bisher erste und einzige Flugzeugbauer in Brandenburg der Insolvenz hatte anmelden müssen. Zu viel Personal und zu hohe staatliche Förderung, so meinen Insider, haben die Firma nach drei Jahren an den Rand der Pleite geführt.

Produziert wird das zweisitzige einmotorige Flugzeug AQUILA A-210. Es ist ein moderner kleiner VLA-Flitzer für den gewerblichen und privaten Gebrauch. Die Auftragsbücher des Betriebes waren zum Jahresende mit 25 Festbestellungen bis 2006 gut gefüllt.

Dennoch mußte am 2. März 2005 das Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Potsdam eröffnet worden. Rechtsanwalt Dr. Bruno M. Kübler hatte bereits in seiner Funktion als vorläufiger Verwalter einige Mitarbeiter wieder eingestellt. Nach unbürokratisch eingeräumter stattlicher Überbrückungsfinanzierung durch das Brandenburger Wirtschaftsministerium konnte dann mit Banken, Kunden und Lieferanten neu verhandelt werden. So wurde schließlich sichergestellt, dass AQUILA den Betrieb doch noch wieder aufnehmen konnte.

Dies geschah dann auch zeitgleich in der ersten Märzwoche. Seither sind zwei Dutzend der vormals 43 Mitarbeiter damit beschäftigt, die im Betrieb noch vorhandenen Rumpfschalen, Flächen, Triebwerke und Avionicteile zu Flugzeugen zusammenzufügen.

Bereits im April konnte der Flugzeugbauer trotz reduzierter Mannschaft erstmals sein ehrgeiziges Ziel erreichen, zwei Flugzeuge pro Monat auszuliefern. Mehr als in drei Jahren vorher, in denen mit nahezu doppelter Mannschaft pro Monat gerade mal ein Fluggerät an die Vorstartlinie gerollt werden konnte.

Der Insolvenzverwalter kehrt mit eisernem Besen

Mit Wiederaufnahme der Produktion kamen zusätzlich zu den bereits bestehenden noch weitere Aufträge ins Haus, so dass die Auftragsbücher bis über das nächste Jahr hinaus gut gefüllt sind. Um die Produktion steigern zu können, plant Verwalter Kübler in Kürze noch weitere Mitarbeiter einzustellen.

Von den bisherigen drei Geschäftsführern des Unternehmens stehen zwei, die Luftfahrtingenieure Alfred Schmiderer und Markus Wagner, der Insolvenzverwaltung mit Werkverträgen weiter zu Verfügung. Der Insolvenzverwalter will den Geschäftsbetrieb der AQUILA kurzfristig stabilisieren. Er blickt dabei zuversichtlich in die Zukunft: ”Daß nun bereits wieder drei Flugzeuge ausgeliefert werden konnten, bestätigt, daß wir mit dem eingeleiteten Sanierungsprogramm auf dem richtigen Weg sind. Ich freue mich, dass trotz Insolvenz das Interesse an der A-210 ungebrochen ist und dass es gelungen ist, das Vertrauen der Kunden und Zulieferer zurückzugewinnen.”

Lesen Sie unseren ausführlichen Beitrag dazu in Heft 06/2005 !


  
 
 





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