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9. Juni 2020: Von M. St. an 
Beitrag vom Autor gelöscht
9. Juni 2020: Von  an M. St.

"wenigsten vor sich selbst duchspielt, um daraus Verbesserungen abzuleiten."

Im Prinzip keine schlechte Idee. Kommen wir aber noch zum eigentlichen Fliegen, wenn Durchspielen & Üben der Fülle der vermeidbaren Fehler plus Midairs plus sauberer Funk plus Wettermanagement plus Notam plus ... plus ... Am Ende ist Fliegen meist Freizeit, für einige berufliche Notwendigkeit mit Freizeit-Komponente - permanenter Alarmismus ohne System bringt wahrscheinlich nichts. Wahrscheinlich ist es viel schlimmer, aus jedem singulären Event eine allgemeine Gültigkeit und Abwehr ableiten zu wollen. Das Abwägen von Gefühl, Anzeigen und Anblick ist nur sehr schwer trainierbar. Die berühmten 176 Sekunden in IFR sind ein Beispiel, wie schwierig und aufwändig das trainierbar ist. Ich bin weder Fluglehrer noch sonst irgendwie in Fragen der Verbesserung solcher Situationen involviert. Vor allem: Ich schreibe sowas aus dem wohltemperierten und beleuchteten Homeoffice mit einem Puls von rund 68 und einem aromatischen Kaffee vor mir. Ich kann mir Fehlerketten vorstellen, habe aber nicht wirklich Ahnung davon, wie man sie nachhaltig verhindert/vermeidet.

Gruß - Wolfgang

9. Juni 2020: Von Chris _____ an 

Als ich in meiner IR-Prüfung 2001 saß und auf die Frage, wie denn mein Circling nach dem MAP aussehen würde, sagte ich erstmal was Falsches, daraufhin der Prüfer versteinert "I disagree", und dann fand ich "Circling NA North of Airfield" und gab schnell die richtige Antwort hinterher. Da griff der IFR-Prüfer mich bei der Schulter, blickte mir ernst in die Augen und sagte "Chris! You need PROCEDURES!"

Recht hatte er.

Prozeduren unterbrechen Fehlerketten.

9. Juni 2020: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

I agree. Procedures sind toll. In diesem Fall hinkt es vielleicht ein wenig, aber wahrscheinlcih hast Du am Ende recht. In dem geplanten Landeanflug erleichtern sequentielle Procedures das Verfahren erheblich und machen Dein Verhalten auch für andere berechenbar. Du bist also mit Procedures ein System-Integrator.

Für die meisten Notverfahren gibt es ebenso Procedures. Feuer an Bord, defekter Motor, Notverfahren - also Auslöser und Abarbeiten einer Procedure-List. Was aber ist hier passiert? (... soweit das jemand auf Basis der dünnen Faktenlage sagen kann?) Das Flugzeug fliegt, der Motor brennt nicht, Sprit ist an Bord, es ist lediglich der Entscheider an Bord, der aufgrund der verfügbaren Signale in die falsche Richtung steuert und kein Verfahren hat, diese Entscheidung laufend einer Plausibilitätsprüfung zu unterziehen - was tatsächlich nicht so einfach ist, weil der visuelle Crosscheck nach unten ja keine besseren Ergebnisse liefert.

"Interessant schwierig" - ich bin gespannt auf den BFU Bericht. Bis dahin verbuche ich das für mich als singulären Vorfall ohne Systemrelevanz. Da hat jemand einfach Pech gehabt und zum Glück ist nichts passiert.

Gruß - Wolfgang

9. Juni 2020: Von Bernhard Tenzler an  Bewertung: +1.00 [1]

die BFU wird da nichts untersuchen

9. Juni 2020: Von  an Bernhard Tenzler

Bei Blechschaden winken sie schon mal ab. Bei Personenschaden sind sie aber dabei und haben es mittlerweile auch als Kategorie:

Flugzeuge MTOM über 5,7 t
Flugzeuge MTOM zwischen 2,0 und 5,7 t
Flugzeuge MTOM unter 2,0 t
Ultraleichtflugzeuge und Tragschrauber
Hubschrauber
Segelflugzeuge und Motorsegler
Freiballone

Ich tauge nicht für die Teilnahme an einer Diskussion über Verschleierung/Vertuschung. Wenn die BFU abwinkt, gibt es nach §7 LuftVO (6) und (7) noch andere Verpflichtungen, irgendwer wird sich die Sache schon noch ansehen und dann aufarbeiten. Spätestens der Versicherer.

Gruß - Wolfgang

EDIT: Geistiger Saltomortale. Unten korrigiert.

9. Juni 2020: Von Bernhard Tenzler an  Bewertung: +1.00 [1]

Ironie an: Gibt es Versicherungen, die bei Luftraumverletzungen die Strafe übernehmen?

Es hat dich weder Personen- noch Sachschaden gegeben, dachte ich jedenfalls

9. Juni 2020: Von  an Bernhard Tenzler

Sch... gerade was verwechselt. Gehirnlich war ich bei der Stream (1x fatal, 1x schwer verletzt).

Hast natürlich recht. Niemand verletzt, dennoch als schwere Störung klassifiziert. Wird also eine Untersuchung geben, aber wahrscheinlich durch die tschechische BFU und wir werden es nie erfahren, es sei denn jemand haut das Dokument mal durch den Google Übersetzer.

Sorry, vertan.

Gruß - Wolfgang

9. Juni 2020: Von ingo.fuhrmeister@freenet.de fuhrmeister an Bernhard Tenzler Bewertung: +1.00 [1]

nicht als strafe...aber der kapitalschaden durch warteschelifen, flugverspätungen und verpaßte anschlußflüge sind m.e. durch deine haftpflichtversicherung gedeckt.

mfg

ingo fuhrmeister

Die Deckungen der Versicherungen haben aber meist Ausschlußklauseln für grobe Fahrlässigkeit. Sich betrunken ins Flugzeug zu setzen dürfte grob fahrlässig sein bzw. beim vorsätzlichen Alkoholgenuß nicht sicherzustellen, dass man danach nicht mehr fliegt. Die Warteschleifen des Schwerverkehrs dürften in Prag aber nicht das Problem gewesen sein.

10. Juni 2020: Von Achim H. an Mich.ael Brün.ing

Was ich an diesem Thread nicht verstehe -- es ist doch gar nichts passiert? Niemand ist zu Schaden gekommen, der Pilot ist gelandet. Warum sollte die BFU oder sonstwer eine Untersuchung durchführen? Der Pilot wird ein Verfahren bekommen und vermutlich aus medizinischen Gründen nie mehr fliegen aber warum soll das eine große Sache sein?

10. Juni 2020: Von  an Achim H.

Auf der Homepage der BFU ist wunderbar zu lesen, was wie klassifiziert ist. Technik und Menschenleben ist das Eine, die Liste kennt aber noch z. B. Luftraumverletzung und da dürfte der Fall großflächig einzuordnen sein. Ob die BFU da mitmacht, ist dann aber fraglich, denn die Sache fand in CZ statt mit einem Österreichischen Flugzeug und einem Pilot und Start in Deutschland. Da könnte es schon Gerangel geben, wer das Verfahren leitet. Mein Tipp: 2:1 für Tschechien. Und beim Thema BFU geht es nicht um Schuld sondern um Ursachen und Wirkungsketten.

Gruss Wolfgang

10. Juni 2020: Von Mich.ael Brün.ing an Achim H.

Sehe ich genauso. Ich habe durchaus Verständnis, dass ein totaler Elektriausfall (momentan reine Spekulation) für jemand, der vielleicht lange keine Ausnahmesituation geübt hat, ein ziemliches Stresspotential darstellt. Dass er nicht in die richtige Richtung geflogen ist, könnte z.B. auch dem Wetter geschuldet gewesen sein und er wollte großräumig darum herum fliegen. Vielleicht hat sogar der Magnetkompass verrückt gespielt, was evtl. sogar mit einer Elektrikstörung, die unerwartete Magnetfelder erzeugt, in Verbindung gebracht werden könnte. Alles Spekulation, aber ich denke, eine Vorverurteilung ist nicht gerechtfertigt.

Und, wie Du sagst, es ist eigentlich nichts passiert!

10. Juni 2020: Von Andreas Ni an Achim H.

weil gemeine Foristen gern hyperventilieren...?? Und "BFU..BFU" rufen? Hoffen wir nur, dass weder sie noch wir das je tun müssen.

10. Juni 2020: Von Chris _____ an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

Der Thread ist leicht erklärt: zwischendurch ist ein UL-Pilot in Gießen-Lützellinden zu Tode gekommen mit einem schwerverletzten Passagier, und manche vermischen dieses Ereignis mit dem Prager Irrlicht.

"...vermutlich aus medizinischen Gründen nie mehr fliegen..." außer in der Fliegerei wird wohl in keinem Bereich des Lebens derart selbstverständlich hingenommen, dass ein einziger (opferloser) Fehler lebenslange (rechtliche) Konsequenzen nach sich ziehen kann (wollen wir's mal nicht hoffen). Speziell in der _Privat_fliegerei finde ich das überzogen und verkrampft. Und steht auch einer Fehlerkultur entgegen.

Sagt einer, der noch keinen Luftraum verletzt hat. (obwohl es 1-2mal ziemlich knapp war)


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