Es ist doch Fakt, dass es Motorradfahrer gibt, die seit 40 Jahren fahren, ohne jemals einen Zwischenfall gehabt zu haben. ... Andere Motorradfahrer wiederum landen nach 3 Monaten Vollgas auf dem Operationstisch oder im schwarzen Sack. ...
Mein Vater hatte eine Plakette am Auto: "50 Jahre unfallfreies Fahren". Der war auch im Leben ein sehr besonnener Mensch, abwägend, fokussiert, zwar riskobereit im Geschäftsleben, aber immer kalkuliert und mit Plan B.
Auch Du unterliegst der Illusion kleiner Wahrscheinlichkeiten.
Die Rate tödlicher Unfälle beim Motorradfahren ist wie oben zitiert in Deutschland etwa 80 Tote je Mrd. km. oder 1 Toter pro 12,5 Mio. km. Durchschnittlich fährt ein Motorrad in Deutschland nicht mal 2.500km im Jahr. In 40 Jahren fährt ein Motorradfahrer also 100.000km (die Zahl ist eher zu hoch, weil es nicht viele Menschen gibt, die wirklich 40 Jahre regelmäßig Mopped fahren).
Schon die statistische Wahrscheinlichkeit beim Motorradfahren zu sterben ist also unter 1%. Oder umgekehrt: 40 Jahre unfallfrei fahren ist selbst beim Motorrad keine Ausnahme, die eine besonders umsichtige Fahrweise vermuten läßt, sondern die abolute Regel! Mehr als 99% aller Motorradfahrer "schaffen das".
Natürlich mag es extreme Ausreisser geben, die durch sehr waghalsige Fahrweise eine höhere Unfallwahrscheinlichkeit haben - aber das sind ganz wenige.