Das ist ein interessantes Phänomen. Die Fehlerbeschreibung war ja CHT von Zyl.4 ist sehr hoch und die EGT des Zylinders ist im Vergleich zu den anderen niedrig. Dementsprechend müsste der Zündzeitpunkt des Zylinder Nr. 4 früher gewesen sein als die Zündzeitpunkte der anderen Zylinder.

Zündzeitpunkt früh: CHT hoch, EGT niedrig

Zündzeitpunkt spät: CHT niedrig, EGT hoch

Ich vermute, dass ein Slick-Magnet verbaut ist. Dieser hat zwei Nocken um 180° versetzt Nocken für den Unterbrecherkontakt, siehe Bild.

Die Zündfolge des IO-360 ist: 1-3-2-4

Demnach müsste Zylinder 3 auch mit zu frühem Zündzeitpunkt laufen, wenn es einen Unterschied in der Geometrie der beiden Nocken gäbe. Vermutlich sind es wohl verschiedene Faktoren die hier zusammengespielt haben.

Deine Theorie würde ein Abnutzen, und zwar ein unterschiedliches(!) Abnutzen der Nocken bedeuten. Habe ich noch nie nie gesehen und kann es mir nicht vorstellen. Nocken = Stahl, Gleitteil des Unterbrecherhebels = Polyamid.

Ich würde - um Klarheit auf einfachstem Weg zu schaffen - einfach mal für jeden Zylinder den Zündzeitpunkt kontrollieren, und zwar am liebsten mit der Gradscheibe auf dem Spinner. Aber dafür ist's ja nun zu spät.

ich denke, ein 45sec-Clip, in dem man den geöffneten Magneten zeigt, wenn man ihn durchdreht, würde all jenen ein besseres Zündmagnet-Funktionsverständnis bringen, zumal weiter oben bereits Zündfunke-Entstehung und -Zeitpunkt mit der Zündfunke-Distribution vermischt werden.

Falls Interesse besteht, mache ich das gern, falls nein, spare ich mir das.

Hallo Andreas,

ungleichmäßige Abnutzung der Nocken kann ich mir auch nicht vorstellen. Eher, dass z.B. bei einer Nocke etwas abgebrochen ist o.ä.

VG Mark

Völlig ausgeschlossen, dass von einer Nocke etwas abbricht, auch noch so, dass die Kontakte immer noch funktionieren und dann auch noch verspätet öffnen, Mark.

Mir fällt als theoretische Möglichkeit ein ausgeschlagenes Lager und Unwucht ein

Interesse besteht !

Zuuu späääät (!) -und zu kalt- für heute: bin schon wieder zurück vom Hangar und im warmen Büro, aber nächste Woche mache ich das gern.

Bei einem Lagerdefekt, sodass die Welle mit dem Nocken Spiel hat, öffnen die Kontakte gelegentlich garnicht, und manchmal zu früh, weil zu weit. Die Welle eiert halt rum. Hatte ich übrigens schon: direkt nach einer Überholung der Magnete in den USA; ich hatte die Magnete über LOMA versendet (LOMA erhielt bessere % als ich in den USA), und LOMA setzte auf eigene Kosten ein neues Lager ein, weil das vor allem schneller, aber auch günstiger war, den Magneten nochmal übern Teich zu schicken. Will sagen: TOPP!!!-Sevice bei LOMA, wie bisher immer.

Ich lerne hier gerade mit dem großen Löffel. Bisher hätte ich gedacht, Magnetprobleme betreffen immer alle Zylinder gleichermaßen.

Die Magnete sind die absolute Ausnahme bei Zündungsproblemen auf nur einem einzelnen Zylinder: man sollte beim Trouble Shooting immer beim Wahrscheinlichsten und beim Günstigsten anfangen, also hier bei den Kerzen. Und dann bei den Kerzenkabeln. Und dann bei der Platte, wo die Kerzenkabel in den Magneten reingehen. Dadrunter sitzt so ein Gummischnuddel-Abdichtungsteil, welches etwas Fingerspitzengefühl beim Einbau erfordert. Wenn das einer hat missen lassen hast Du gute Chancen, dass dort der Funke abhaut. Die beiden letzten Fehler sind besonders schwer zu orten, am einfachsten ist es, einfach ein neues Zündgeschirr zu bestellen. Dann kann man auch farbenfrohe Kabel aussuchen (!) und anschliessend wird man sich ähnlich wohlich fühlen, wie nun Wolff mit seinen überholten Magneten :-)

P.S. 1: Wenn die Zündkabel eh bereits schnoddrich-ekelig und verfummelt aussehen, ist es nie verkehrt, einfach einen neuen Satz zu bestellen. Am einfachsten bei Aircraftspruce in Bremgarten)

P.S. 2: Das Gummischnuddelabdichtungsteil mitsamt der Platte ist übrigens bei den neuen Kabeln dabei, ebenso immer eine Hand voll von all den Klämmerchen, Schräubchen etc.