Karel, die (deutsche?) Gesellschaft wird immer spassfreier, und hier in diesem Forum ist diese Entwicklung - zumindest beim Kern der "gemeinen Foristen" - besonder erkennbar. Mach' Dir nix draus, ich zumindest ändere meine Attitude deswegen eher nicht. Da passt der Artikel, den Chriss von Verfassungsrichter Thomas Fischer postete. Wo auch immer die Grenze zwischen Kunst und Strafbarkeit liegen möge: zu schnell glauben zu Viele (hier), Strafbarkeit beginne bereits bei der nächstbesten Flatulenz nach etwas zu viel Opulenz beim letzten Mahl. Und dann wird allsogleich zum nächstbesten Staatsanwalt geschielt. Wie noch gleich schrieb Jan im Artikel über den Grabenkrieg in Worms? "Jeder darf Jeden Anzeigen, vielleicht weil er eine Brille trägt, vielleicht auch weil er eben Keine trägt". Jan, ich rezitiere Dich da gern immer mal wieder, der Satz passt gelegentlich.

Übrigens nochmal ein "Dankeschöön" für den link zu dem Artikel an Chriss :-)

Nicht alles was unsagbar doof ist, ist "Spaß". Für Manche mag der Mainzer Karneval der humoristische Höhepunkt des Jahres sein, für Andere, die gern etwas mehr Geist im Humor erleben, eine Qual.

Da gebe ich Dir vollumfänglich recht, dennoch werde ich unter keinen Umständen / gibt es keinerlei Grund, bei den Mainzern Karnevalisten (zu) suchen, ob da nicht irgendwo Straftatbestände schlummern!

NACHTRAG:

Nicht alles was unsagbar doof ist, ist "Spaß"

"Doof" ist zu relativieren: wie sonst können die Karnevalisten so viele Anhänger haben? Bemerkenswert dabei: oft sind diese Karnevaisten übers Jahr hinweg ganz besonders spassfrei, lassen sich durch nichts und niemanden gaudieren, finden alles "doof", was Andere belustigt.

Und vieles, was mich (oder andere) zum Grinsen bringt, wird von Anderen verdammt, verabscheut, mit roten Einsen übersäht und versucht, mit Füssen zu treten....

Solange schlechte Pointen nicht strafbar sind bringt es natürlich nix. Erkan und Stefan dürfen ja auch noch auf freiem Fuß ihr Unwesen treiben ;-)

Dass auch "Spassvögel" absolut ernstzunehmende Schauspieler sein können hat Sacha Baron Cohen (aka "Borat") soeben in "The spy" auf Netflix als israelischer Spion Eli Cohen bewiesen. Tolle Story nach wahrer Begebenheit, und die älteren Semester hier erinnern sich noch an den Morseunterricht.

Hier das Buch zum Thema:

Der neue Tugendterror: Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland

„Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Doch im Alltag begegnet man so manchem Denk- und Redeverbot. Thilo Sarrazin analysiert in seinem neuen Buch den grassierenden Meinungskonformismus. Wer Dinge ausspricht, die nicht ins gerade vorherrschende Weltbild passen, der wird gerne als Provokateur oder Nestbeschmutzer ausgegrenzt.

Mit gewohntem Scharfsinn prangert Thilo Sarrazin diesen Missstand an, zeigt auf, wo seine Ursachen liegen, und benennt die 14 vorherrschenden Denk- und Redeverbote unserer Zeit.“

https://www.amazon.de/neue-Tugendterror-Grenzen-Meinungsfreiheit-Deutschland/dp/3421046174/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=27NJQNDAIT1ZL&keywords=tugendterror&qid=1579259912&sprefix=tugendterror%2Caps%2C201&sr=8-1