Hallo Matthias,
Deine Aufstellung ist schon mal sehr zutreffend. Da du nach einer mobilen Lösung suchst, scheidet das hervorragende air-avionics AT-1 ja leider aus.
In den vergangenen Wochen hatte ich die Gelegenheit fast alle von Dir genannten Lösungen zu testen, da ich für unsere Entwicklung Logs aufgezeichnet habe. Dabei haben sich für mich (mit ForeFlight) durchaus einige Qualitätsunterschiede ergeben.
Betrachtet habe ich den GPS Empfang, die Möglichkeit Traffic zu identifizieren, Inflight-Wetter zu bekommen und AHRS für Synthetic Vision bereitzustellen.
Den mit Abstand schlechtesten GPS Empfang hatte ich mit dem SkyEcho2. Bereits im Raum in Fensternähe ging die Genauigkeit des Empfängers auf >180m zurück. Alle anderen Lösungen (Garmin GDL-50, ForeFlight Sentry, Stratux, Pilotaware Rosetta) boten die von einem WAAS Empfänger zu erwartenden Genauigkeiten auch in ungünstigen Einbausituationen.
Beim Traffic für die USA ist ADS-B die Wahl. Hier waren alle Empfänger in der Lage, die Ziele in gleicher Art und Weise darzustellen. Besonderheiten bieten das SkyEcho2 und Rosetta mit FLARM Empfang, wobei zumindest beim SkyEcho2 eine jährlich zu erneuernde Softwarelizenz gekauft werden muss (FLARM ist hat eine kommerzielle Lösung). Die FLARM Reichweite war mit 3-5 nm ok. Gerade bei der Identifizierung von Seglern unschätzbar. Interessant war eine Maschine, die in Diepholz am Fly-In teilnahm und mit ADS-B sowie FLARM ausgestattet war, jedoch mit beiden Gräten eine jeweils andere Kennung aussendete.
Pilotaware hat ein sehr interessantes Konzept, um auch Mode S Ziele darzustellen. Dabei arbeitet man mit dem Open Glider Network (OGN) zusammen und macht eine Kreuzpeilung. Die Ergebnisse werden dann durch die Bodenstationen ähnlich dem TIS in den USA ausgesendet. Derzeit ist das System vor allem in UK in dieser Form ausgebaut.
Garmin hat ja in diesem Jahr mehrere Testinstallationen für UAT Wetter in Europa aufgebaut. Zur Aero gab es diese Lösung, und auch in Dänemark befindet sich eine weitere Bodenstation.
Den besten Empfang der Wetterdaten gab es mit dem Garmin GDL-50 und dem ForeFlight Sentry. Das Stratux konnte das Wetter zwar auch empfangen, das Signal war aber erheblich schlechter als bei den vorgenannten. Beim SkyEcho2 kommt nun die Besonderheit hinzu, dass es entweder Wetter, oder FLARM gibt.
AHRS können die drei damit ausgestatteten Geräte (GDL-50, Sentry, Stratux) in gleicher Qualität liefern. Entscheidend ist hier ein möglichst stabiler Einbau.
Die AOPA Dänemark hat einen ebenfalls einen Vergleich durchgeführt und festgestellt, dass es DAS perfekte Gerät nicht gibt. Jedes einzelne hat seine eigenen Vorteile. So ist zum Beispiel der Kohlenmonoxid Sensor nur im Sentry verfügbar.
Von den Kosten ist Garmin sicherlich das teuerste Gerät, in der Qualität aber auch Garmin-typisch gut. In der Mittelklasse spielen sich Sentry, Stratus2 (fehlt in deiner Liste) Dual XGPS und Dynon DRX verfügbar, am unteren Rand gibt es eben den Scout und das Stratux.
Ich selbst habe die Komponenten des Stratux im Internet bestellt und das Gerät in einer Stunde zusammengebaut. Der Budgetpreis geht damit eindeutig an das Stratux, vor allem weil auch mit FLARM Empfänger und AHRS verfügbar. Ja, es ist etwas größer und benötigt einen externen Akku, aber ansonsten wäre dies meine Wahl.
Wer oft mit unterschiedlichen Chartermaschinen fliegt wird den CO-Sensor im Sentry lieben, ist dann aber wie schon richtig festgestellt auf ForeFlight festgelegt.
Was deinen Schlusssatz betrifft, wir arbeiten dran, Deine Meinung zu ändern indem wir kontinuierlich die VFR Möglichkeiten in ForeFlight verbessern. Das abgestufte Lizenzmodell kann man sicherlich unterschiedlich beurteilen, aber man bekommt auch jeweils mehr für’s Geld. Das bestimmte Funktionen nur in der Premium Version (Performance Plus) verfügbar sind, liegt auch daran, dass diese Funktionen auf den Performance Profilen der Hersteller beruhen, die nunmal nur in dieser Funktion zur Verfügung stehen. Aber dafür gibt es dann auch den Premium Support.
Einen Tip: wenn Du bestimmte Funktionen oder Karten nur für einen bestimmten Zeitraum benötigst (z.B. USA Coverage für den Urlaub), dann einfach vor diesem Zeitraum die aktuelle Lizenz verlängern und die Funktion hinzunehmen und nach dem Urlaub wieder verlängern und die Funktion wieder abwählen. Damit bezahlst Du nur den tatsächlich benutzen Zeitraum. Der einzige Nachteil - wenn man so will - ist, dass sich Deine Subscription immer um 12 Monate verlängert.
