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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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USA Foreign License Conversion in Florida  
9. Mai 2014: Von Mark Juhrig  Single < 2 to. C177RG Bewertung: +6.00 [6]

Da ich beruflich ab Montag nächster Woche in Orlando bin, habe ich die Gelegenheit genutzt, um in Florida zu fliegen. Daher habe ich bereits im November 2013 den Antrag für die Validierung meines PPL an die FAA per Post gesendet. Am 24. Dezember (Weihnachtsgeschenk :-) erhielt ich dann den „Verification Letter“ von der FAA. Daraufhin habe ich das Flight Standards District Office (FSDO) in Orlando angerufen um einen Termin für die Validierung auszumachen und habe festgestellt, dass dies seit Anfang 2013 nur noch über sogenannte Designees läuft. Ich habe daraufhin einen Termin (8.5.2014, 9:15AM) mit J. Brown (www.brownsseaplane.com) ausgemacht. Kosten für die Validierung sind bei ihm $50. Eine Liste mit allen Designees findet man auf der FAA-Seite (https://av-info.faa.gov/designeesearch.asp, dort MCFPE und FSDO, z.B. Orlando, auswählen). Von J. Browns Assistentin wurde ich gebeten einen Account hier anzulegen: https://iacra.faa.gov/iacra/. Über die IARCA-Seite können alle nötigen Formulare online ausgefüllt werden. Beim Telefonat mit dem FSDO in Orlando haben die mir noch mitgeteilt, dass sie keinen Brief von der FAA bekommen haben. Ich habe daraufhin beim FAA angerufen und die haben den Brief noch einmal gefaxt. Eine Woche später habe ich nochmal nachgefragt und das Fax war da.

Als „Home-Base“ hat sich ein Bekannter in Tampa angeboten. Er hat mir auch seinen Zweitwagen zur Verfügung gestellt und ich kann sein Gästezimmer bewohnen. Daher habe ich einen FBO in der Tampa-Gegend gesucht und gefunden. Da ich mit dem US-Bekannten und einem Kollegen aus DEutschland am kommenden Wochenende eine Tour machen möchte, suchte ich einen geeigneten Flieger (>800 Pfund Zuladung). Fündig wurde ich bei Atlas-Aviation (https://www.atlasaviationinc.com/aircraft_rental.htm) am Peter O‘ Knight Airport (KTPF). Dort gibt es eine Cessna 177RG (BJ. 1976) mit 1000 Pfund Zuladung. Ich nahm eMail-Kontakt auf und machte einen Termin für Check-Out und Biennial Flight Review (BFR) für den 8.5.2014, 3PM aus.

Der Termin mit J. Brown für das Validieren der Lizenz ging wie geplant über die Bühne. Nach einer Stunde (davon 90% Paperwork durch die Assistentin von J. Brown) hatte ich mein „Temporary Airman Certificate” in den Händen. Daraufhin bin ich zu Atlas-Aviation nach Tampa gefahren (ca. 40 Minuten Fahrzeit) um dort mit Paperwork weiter zu machen (Renters-Agreement, usw.). Der mir zugeteilte CFI hatte auch schon vor 3PM Zeit und so konnten wir bereits anderthalb Stunden früher mit dem BFR beginnen. Zuerst kam der theoretische Teil, welcher mit ca. 1:30h zu Buche schlug. Vorheriges Studium des USA-Luftrechts ist unbedingt notwendig. Ich hatte hierzu viel durch Google gefunden und mit ein FAR-AIM besorgt. Außerdem hatte ich mir ein Handbuch einer C177RG ausgedruckt (und natürlich auch gelesen und verinnerlicht, Speeds, usw.).

Danach ging es bei bereits 85°F zum Flugzeug, innen und außen checken, und dann in den „Backofen“ reinsetzen. Zum Glück hat das Ding sehr große Türen, sodass die ca. 10 Konten Seewind für etwas Abkühlung sorgten. Dann Anlassen, Checks, Taxi, Run-Up, Departure Briefing, Emergency Briefing (jedes Problem am Peter O’ Knight Airport nach dem Abheben ist gleichbedeutend mit „Ditching“, da ringsum nur Wasser ist), Line-UP und Start. Nach dem Ausleveln in 1000 ft MSL (ab 1200 ft ist dort Airspace-B) ging es in Richtung Süd-Osten zum Airwork. Nachdem ich auf 3500 ft steigen konnte kamen: Clearing Turn, diverse Stall-Übungen, Steep-Turns (45°), Notlandeübung. Anschließend sollte ich per Funknavigation zum kontrollierten Lakeland Airport finden (dort steht das Lakeland VORTAC direkt am Platz). Dort zwei Touch-n-Go’s auf der Piste 09 und zurück zum Peter O‘ Knight Airport, diese Mal mit dem GPS (GNS 430). Dort angekommen folgten noch vier weitere Touch-n-Go’s und ein Go-around. Dieser war aufgrund eines Kreuzfahrtschiffes im Anflug zur Piste 18 notwendig, sonst hätte ich dem Cruiser den Schornstein abrasiert. Beim Anflug davor war noch genug Platz. Am Peter O‘ Knight Airport wird auf einer UNICOM-Frequenz gefunkt, man sagt daher immer dem Platznamen am Anfang und Ende der Meldung. Bsp.: „Peter O‘ Knight Traffic, Cessna 95V, turning final runway 18, Peter O‘ Knight“. Wir waren zu dritt in der Platzrunde (2x Fläche, 1x Helicopter), ging problemlos. Ich wusste immer genau wer wo ist und umgekehrt.

Nach 1:40h Hobbs-Zeit war der Flieger wieder auf der „Ramp“ abgestellt und ich erhielt Einträge für mein BFR und das Complex-Endorsement in mein Flugbuch (hatte zwar schon Variable-Pitch-Propeller, Retractable Undercarriage im Flugbuch stehen, aber doppelt hält besser). Ebenso wurde mein „File“ im FBO-Büro aktualisiert (BFR, C177RG-Check-Out), sodass ich den Flieger jetzt buchen und fliegen kann. Samstag und Sonntag werde ich davon Gebrauch machen, Bericht folgt.

viele Grüße aus Florida

Mark





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J. Brown Sea-Plane-Base


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11. Mai 2014: Von Marc T. an Mark Juhrig
Vielen Dank für deinen Beitrag, das kommt gerade genau zur richtigen Zeit! Ich plane im Juli ähnliches in St. Augustine zu machen, habe aber wohl leider nur Zeit für validation und BFR/checkout. Aber zumindest DAS muss man ja bei einem spontan geplanten (Road-)Trip durch FL versuchen hinzukriegen! Hoffentlich klappt alles. Werde mich noch in Live ATC reinhören und auch FAR AIM studieren - falls du noch weitere Tips zur Vorbereitung hast...?
Happy flights & landings!
11. Mai 2014: Von Mark Juhrig an Marc T.
Hallo Marc,

bin jetzt gerade in Key West, Bericht folgt bald, sowie noch meine Erfahrungen zur Umschreibung. Auf dem Flug heute habe ich nur ein Smartphone dabei und damit ist die Schreiberei sehr anstrengend.

Grüße aus Florida
Mark
16. Mai 2014: Von David S. an Mark Juhrig
Hallo Mark,

tolle Aktion und Gratulation zur US Lizenz!
Wie habt ihr das versicherungstechnisch gemacht? Musstet ihr extern noch eine Versicherung kaufen oder seid ihr über die FBO versichert?

Gruß
David
16. Mai 2014: Von Mark Juhrig an David S. Bewertung: +1.00 [1]
Hallo David,

der CFI schrieb mir "Renter's Insurance is not required, but is recommended". Ich hatte daher darauf verzichtet.
Heute Abend fliege ich zurück nach Deutschland und werde die Zeit im Flugzeug nutzen um noch einen Bericht über den Trip von Tampa nach Key West zu schreiben. Außerdem kommt noch eine kleine Checkliste für die US License Conversion dazu.

Anbei schon einmal die Bilder vom Flug KTPF->KEYW->KTPF

viele Grüße aus Florida
Mark



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17. Mai 2014: Von Mark Juhrig an Mark Juhrig Bewertung: +3.00 [3]

Wochenendausflug nach Key West (von KTPF nach KEYW)

Nachdem Biennial Flight Review (BFR) und Plane Check-Out am Donnerstag ohne Probleme und Verzögerungen über die Bühne gingen, konnte ich mich Freitags um die Flugvorbereitung kümmern und auch ein wenig relaxen. Das Ziel war Key West International (KEYW) und ein Hotel war bereits in Flugplatznähe gebucht. Flugzeug und Hotel hätte ich bis Freitag 7PM ohne Kosten stornieren können, falls die Wettervorhersage schlecht gewesen wäre. Zum Glück musste ich diese Option nicht einlösen. Thema „Option“: Ein „Cleared for the option“ vom Tower bedeutet, dass man eine Freigabe für Full-Stop-Landing, Touch-and-Go oder Low-Approach hat (Pilot oder CFI entscheidet was gemacht wird).

Zusätzlich zur „normalen“ Flugvorbereitung habe ich mir noch die relevanten Leistungseinstellungen für den IO-360 für Steig- und Reiseflug in den zu erwartenden Flughöhen und mit den zugehörigen „Fuel-Flows“ aufgeschrieben. Außerdem habe ich den zu erwartenden Funkverkehr gebrieft, d.h. alles einmal so runtergeschrieben, wie ich den Funkverkehr erwarten würde. Das hilft, zumindest mir, dass sich die Sache tiefer ins Hirn gräbt. Die gemietete Cessna Cardinal 177 RG hätte aufgrund ihres Baujahres aus den Siebzigern eigentlich ein entsprechendes Outfit der Reisenden erfordert. Für Dauerwellen, Schnurrbärte, Koteletten und Klamotten á la Starsky and Hutch war es jedoch zu spät ;-).

Ein Anruft beim FBO in Key West ergab die Information, dass der Sprit dort relativ teuer ist (7,24 USD inkl. Steuer), der hat dort halt auch keine Konkurrenz. „Tie-Down“ über Nacht kostet 15 USD (beim Kauf von mehr als 10 Gallonen Sprit). Ohne Sprit wären es 30 USD gewesen. Beim lokalen FBO am Peter O‘ Knight Airport bat ich noch telefonisch um die Betankung der Cardinal mit 50 Gallonen (10 Gallonen unter Maximum). Damit hatte ich reichlich Reserve und blieb immer noch unter der MTOW. Meinen amerikanischen Bekannten musste ich mit seinen 260 Pfund auf die Rückbank verbannen, damit die Cardinal nicht kopflastig wurde. Normalerweise liegt in dieser Maschine ein 50 Pfund Bleisack im Gepäckraum, damit die Maschine beim Fliegen mit zwei Personen nicht zu Kopflastig wird.

Beim Studium des Miami Sectional Charts sah ich, dass man beim Anflug auf Key West International, entweder durch den Airspace-Delta von der Key West Naval Airstation Fliegen muss, oder man diesen überfliegt und erst dann in den Class-Delta Airspace von KEYW sinkt. Ich habe mich für letzteres entschieden um nur möglichst kurz in niedriger Höhe übers Meer fliegen zu müssen. Obwohl man nach einer Wasserlandung in Küstennähe im Atlantik bzw. Golf von Mexiko – die beiden treffen sich ja bei Key West – bequem zum Strand laufen/waten kann, so flach und seicht ist dort der Strand. Ein waghalsiger Selbstversuch ergab, dass ich beim Baden, in über hundert Metern Abstand zu Küste, gerade mal bis zum Bauchnaben im Wasser stand.

Samstag früh schlugen wir um 7:30 Uhr am Flugplatz auf um den Flieger zu übernehmen. In der Lobby des FBOs übernahm ich Schlüssel und Unterlagen der Cardinal RG und der Flieger wurde auf das Vorfeld des FBO gebracht. Beim Check stellte sich heraus, dass sich nur ca. 25 Gallonen in den Tanks befanden, nämlich genau die Menge, welche nach meinem BFR noch übrig waren. Also bestellte ich den Fueltruck. Den Anruf am Vortag hätte ich mir sparen können. Mit 50 Gallonen im Tank und durchgeführten Checks ging es um 1208UTC (Off Blocks) los. Als Backup für das GNS430 hatte ich mir die kostenlose Android-App „Avare“ auf das Handy geladen (moving US sectional chart, AFD + Database, Wetter), auch wenn man sich auf der gewählten Strecke entlang der Westküste von Florida und südlich der Keys eigentlich nicht verfliegen kann. Der Peter O‘ Knight Airport hat eine AWOS-3 Wetter-Frequenz (https://en.wikipedia.org/wiki/Automated_airport_weather_station) über die, neben dem Wind, auch Density-Altitude übermittelt wird. Zum Zeitpunkt des Abfluges, war der Platz noch ohne jeglichen Verkehr und ich hatte alles für mich alleine, so ging es ohne jegliche Wartezeit am Rollhalt um 1213UTC los. Nach dem Abheben stieg ich zunächst auf 1000 Fuß, da sich der Platz unter dem Class-Bravo Luftraum von Tampa Internatioal befindet und rief Tampa Approach um mich für „Flight Following to Key West International via …“ anzumelden. Neben einem individuellen Transpondercode erhielt ich unaufgefordert eine Freigabe für den Einflug in Class-Bravo bis 3500 Fuß. Später kam noch der übliche Spruch „7895V, you are radar identified at XYZ feet“. Auf der Route nach Süden erfolgten zahlreiche Frequenzwechsel, bei denen ich mir ein paar Mal die Frequenz wiederholen lassen musste, da die Sprüche wie aus der „Kanone geschossen“ kamen. Etwa auf halbem Weg zum südlichen Zipfel von Florida empfahl mir der Kontroller zu steigen, da es genau entgegenkommenden Verkehr in ebenfalls 3500 Fuß gab. Entweder der Pilot dieser Maschine kannte die US-Halbkreisflugregeln nicht, oder er flog in der Tat einen Kurs von knapp über 0° während ich mit knapp unter 180° unterwegs war. Die Zeit für den Steigflug für den „Hüpfer“ über den Golf von Mexiko zu den Keys, war sowieso genommen und im Cruise-Climb ging es hoch auf 9500 Fuß. Aus dieser Höhe gleitet die Cardinal bei 75 Knoten ca. 15 nautische Meilen weit (Gleitzahl ca. 1:10), was jederzeit bis zur Küste gereicht hätte. Außerdem wurde es im Cockpit zunehmend wärmer, sodass die 9500 Fuß für sehr angenehme Temperaturen in der Kabine sorgten. Entlang der Westküste Floridas hatte sich ein Wolkenband gebildet und dessen „Tops“ reichten teilweise bis ca. zehntausend Fuß. Ich entschloss mich westlich davon zu fliegen, damit mir die Wolken nicht den Weg zu den Keys abschneiden. Über dem Golf von Mexiko erspähte, die Keys waren schon lange in Sicht, einer meiner Mitflieger ein Objekt in unserer Flughöhe. Ich selbst konnte es nicht sehen und sowohl das TCAS wie auch Miami-Approach blieben ruhig. Ein Blick in die Karte brachte Aufklärung. Es handelte sich um einen Fesselballon an einem Stahlseil, welcher in Höhen bis zu 14.000 Fuß zu finden ist. Er ist Teil des US Zollüberwachungssystems um Schmuggeltransporte aufzuspüren. Der Ballon, auch „Fat Albert“ genannt (https://en.wikipedia.org/wiki/Tethered_Aerostat_Radar_System), befindet sich Sperrgebiet R-2916. Vor ein paar Jahren ist Fat Alberts Stahlkabel einer Cessna zum Verhängnis geworden.

Etwa auf halber Stecke über dem Golf begann ich mit dem Sinkflug und überflog die Pine Islands. Auf Geheiß von des Kontrollers folgte ich der südlichen Küstenline. Er wollte bestimmt sicherstellen, dass ich Fat Alberts Kabel und einer „bird preservation area“ nicht zu nahe komme. Auf meiner 11 Uhrposition flog eine Cessna 172 in ca. 1000 Fuß über dem Meeresspiegel. Der Kontroller fragte in regelmäßigen Abständen nach, ob ich die Maschine noch in Sicht habe, da ich im Singflug mit 150 Knoten Groundspeed deutlich aufholte. Kurz vor dem Luftraum-Delta der Key West Naval Air Station wollte mich der Miami Kontroller erst an den Navy-Tower abgeben, entschied sich dann jedoch für Key West International, da ich über dem Navy-Luftraum war. Key West Tower fragte mich ebenfalls sofort, ob die die Cessna noch in Sicht habe, was ich bejahen konnte. Ich teilte dem Tower mit, dass ich für das Abbauen der Höhe einen Vollkreis nach links fliegen würde, bevor ich in den rechten Gegenanflug der Piste 9 einfliegen würde. Im Gegenanflug angekommen, die Cessna 172 war bereits im Queranflug, erhielt ich bereits die Freigabe zur Landung. Der Wind kam aus 120° mit 18 Knoten und in Böen mit bis zu 25 Knoten. Dementsprechend wurden wir im Anflug auch durchgeschüttelt, kurz über dem Boden wurde es jedoch deutlich ruhiger, sodass mir eine meiner besten C177RG-Landungen gelang. Insgesamt war es Landung Nummer sieben mit der Cardinal. Der Tower schickte mich über Rollweg A6 zum örtlichen FBO, wo ich mich in eine kleine Schlange hinter der zuvor gelandeten Cessna 172 einreihte. Es folgte noch das abarbeiten der Checkliste für das Abstellen und Entladen des Gepäcks, bevor ich den Flieger abschloss. Kurz darauf wurde die Cardinal auch schon von einem kleinen Schlepper weggezerrt. Im Büro des FBO füllte ich noch ein Formular des FBOs aus (Tanken?, Öl?, Dauer des Aufenthaltes, etc.). Ich gab an, dass 25 Gallonen getankt werden sollen, was etwa der verbrauchten Menge auf dem Hinflug entsprach.

Nach einer „Cooldownphase“ im klimatisierten Aufenthaltsraum des FBO ging es mit einem Shuttle in unser Hotel, welches sich rechts der Schwelle zur Piste 9 befand. Man hätte das zur Not auch laufen können, aber die Außentemperatur von inzwischen über 30°C, machte die Benutzung des klimatisierten Shuttles notwendig und im Hotelpreis enthalten war es sowieso. Über Key West selber will ich hier nicht viel schreiben, bei Interesse: https://en.wikipedia.org/wiki/Key_West. Der Platz ist sehr touristisch und auf „Party“ gebürstet, Familien mit Kindern sieht man kaum. Es fand dort gerade ein Songwriter Festival statt, was sehr schön war, da es praktisch in allen Bars und auf einer großen Bühne Livemusik gab. Die Anzahl von landenden Mittelstreckenmaschinen, vor allem Boeing 737, war erstaunlich. Und dass bei einer Pistenlänge von gerade mal 4800 Fuß oder 1460 Metern. Dementsprechend lautstark waren die Landungen (Umkehrschub). Der Southernmost Point der USA ist übrigens nur ein „almost southernmost point“. Allerdings ist dieser „fast“ südlichste Punkt öffentlich zugänglich. Der wirklich südlichste Punkt der USA befindet sich auf einer kleinen Insel in Privatbesitz. Schade war natürlich, dass ich mich, als „designated Pilot“, dem Alkoholgenuss enthalten musste.

Am Sonntagmorgen war ich zuerst aufgrund einer fast geschlossenen Wolkendecke und sehr stürmischen Wind etwas beunruhigt. Ein Blick ins Internet zeigte jedoch, dass die Untergrenze Wolken recht hoch war. Der Anruf bei WX-BRIEF vor dem Aufbruch bestätigte dies. Als wir am Flugplatz eintrafen war von Wolken schon nichts mehr zu sehen und wir beeilten uns, dass wir loskamen, da es mit jeder Minute heißer wurde. Die Tanks wiesen nach Peilung in der Tat einen Füllstand von 52 Gallonen auf. Der FBO hatte den Flieger sehr repräsentativ abgestellt und zwar vor allen geparkten Jets. Die „Ramp Presence“ der Cardinal verlangt sowieso nach der „Front Row“. Nach dem Start um zehn Uhr Ortszeit gab mich der Tower an den Tower der Naval Air Station weiter, sodass ich durch dessen Luftraum brettern konnte. Dieser wies mich an, südlich der Küstenlinie zu fliegen. Hatten wir ja schon, Fat Albert und Birds. Später meldete ich mich beim Navy-Tower ab und rief Miami-Approach für Flight-Following zurück nach Peter O‘ Knight. Inzwischen hatte ich mich gut auf die hiesigen ATC-Leute eingeschossen, sodass ich auf dem Rückflug nichts wiederholen lassen musste. Bei dem letzten Lotsen (Tampa Approach) ging es sehr hecktisch zu. Ich hatte Mühe eine Lücke für mein „Tampa Approach, 7895V, XYZ ft“ zu finden. Trotz seiner „Workload“ hat er sich noch richtig gut um mich gekümmert. Unterwegs gab es zwei Kursempfehlungen zur Vermeidung von Verkehr und eine Zweimot mit einem Generatorausfall (hat ja zum Glück zwei davon). Der Anflug auf den Peter O‘ Knight Airport ist ein optischer Leckerbissen: Großstadt, Kanäle, Kreuzfahrtschiffe, Airliner über einem, etc. Dementsprechend viele Fotos schossen meine Gäste. Die Gesamtflugzeit auf dem Rückflug betrug aufgrund des Rückenwindes nur 1:50h, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 136 Knoten ergab. Unterwegs waren es teilweise bis zu 170 Knoten Groundspeed, im Sinkflug bei 150 KIAS.

Fazit: Ich war überrascht, wie gut mein Plan – Anreise, Ausstellen der Lizenz, BFR und Gewöhnung an das Fliegen in USA – funktioniert hat. Man darf nicht vergessen, dass man mit Müdigkeit durch den Jetlag und mit einem unbekannten Flugzeug zu tun hat. Es hat sich ausgezahlt, dass ich mich bereits in Deutschland sehr gründlich vorbereitet habe (Flugzeug: POH; Funk, Luftraum, etc.: Youtube + WEB-Tutorials). Ich werde das sicher wiedermachen und beim nächsten Mal fällt ein Teil des Aufwandes ja erst gar nicht an.

Kosten:

o Ausstellen des US Airman Certificate: $50,00

o Sectional Charts (2x) $19,00

o AFD (Green Book) $5,30

o BFR C177RG (1,7 Hobbs) $280,00

o BFR Instructor (3,7h) $218,30

o Keys C177RG (4,5 Hobbs) $742,50

o Keys C177RG Fuel reimbursement (25 Gal) -$112,50

o KEYW 25 Gallonen 100LL $181,00

o KEYW Parking Fee $15,00

o Summe $1397,00




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Track Rückflug


17. Mai 2014: Von Mark Juhrig an Mark Juhrig Bewertung: +3.00 [3]

US License Conversion Checklist:


· Genügend Zeit einplanen

o FAA Verification Letter: mindestens 8 Wochen (Laufzeit bei mir: Antrag Mitte November, FAA Verification Letter Ende Dezember)

o Kontaktaufnahme mit FBO/Flugschule: am besten zeitgleich mit dem Absenden des Antrages an die FAA

o Rechtzeitig einen Designees suchen (der US-Prüfer, welcher das temporäre US Airman Certificate ausstellt) und seine Verfügbarkeit zum Zeitpunkt der USA-Reise erfragen. Die Designees findet man auf der FAA-Seite (https://av-info.faa.gov/designeesearch.asp, dort MCFPE und FSDO, z.B. Orlando, auswählen). Kosten in meinem Fall: 50 USD.

o Biennial Flight Review (BFR) und Plane Check-Out: bei mir war die Sache mit 3.7 Lehrerstunden (das BFR besteht ja aus Theorie und Praxis) plus 1.7 Stunden Blockzeit in der Cessna 177RG „abgehandelt“. Ich hatte keine Probleme mit dem USFunk und auch mit den sonstigen US-Gepflogenheiten kam ich gut zurecht. Allerdings habe ich mal zwei Jahre in USA gewohnt und bin daher sprachlich sehr fit. Daher ggf. mit durchaus mehr Zeitaufwand (Blockzeit=Praxis) rechnen. Ich habe mit Piloten gesprochen, bei denen BFR + Check-Out bis zu 10 Stunden Praxis mit CFI benötigt hat und bis sie sich wirklich sicher genug fühlten, um sich alleine in den US-Luftraum zu begeben.

o Für alles immer genug Puffer einplanen. Ich hatte reichlich Puffer zwischen der Ausstellung des Airman Certificate und dem BFR. Meist dauert dann alles doch ein bisschen länger als geplant und dann wird es hektisch und das hat in der Fliegerei oft Folgen. Für das BFR und Check-Out hatte ich einen ganzen „Puffertage“ eingeplant. Der FBO hat mir den Flieger freundlicherweise für den ganzen Puffertag reserviert (ohne zusätzliche Kosten). Das lag jedoch wohl hauptsächlich daran, dass die C177RG nicht sehr häufig vermietet wird (Complex Plane). Daher war die Mindestcharterzeit für die Cardinal RG auch nur 2 Stunden pro Tag.

· Foreign License Conversion

o Beim „Designee“ wird man einen Antrag für die Lizenzausstellung ausfüllen müssen. Dies erfolgt häufig elektronisch (vorher einen Account auf https://iacra.faa.gov/iacra/ anlegen, das Feld für die Lizenznummer bleibt leer, nicht alle WEB-Browser funktionieren!). Vorher sollte man die folgenden Zeit aus dem eigenen Flugbuch ermitteln: Gesamtstunden, Ausbildungsstunden Solo, Überland mit Lehrer, Überland Solo, ggf. IFR-Zeit, Nachtzeit mit Lehrer, Nachtzeit Solo, Nachstarts und Landungen.

o Biennial Flight Review (BFR) Beispiel: https://youtu.be/gahXP5yOTUY


· Die englische (US) Sprache, Funk und Kommunikation

o Teil des License Conversion Prozesses ist es, dass der Prüfer feststellt, ob die englisch Sprache gut genug beherrscht wird. Daher wird er mit dem Anwärter ggf. ein „kleines, unverfängliches Schwätzchen“ halten, um die zu überprüfen. Daher nicht wundern, wenn er ein Gespräch über irgendein belangloses Thema anfängt. Man sollte die Sprache wirklich gut sprechen. Ich denke nicht, dass man sich mit marginalen Englischkenntnissen einen Gefallen tut, sondern später eher enttäuscht ist, wenn nichts so richtig „rund“ läuft und man sich ständig überlastet fühlt.

o Air to Air Funk: auch an recht großen Plätzen (mit viel Traffic, z.B. wie in Egelsbach) wird in der Regel auf einer UNICOM-Frequenz (Universal Communications, es gibt insgesamt nur acht UNICOM-Frequenzen) gefunkt. Das klappt auch bei sehr vielen Fliegern in Platzrunde, Anflug, am Boden, etc. sehr gut, da die US-Piloten sehr diszipliniert und konsequent funken. Einhören kann man sich z.B. auf Youtube. Auf einer UNICOM Frequenz wird immer der Platzname am Anfang und Ende der Meldung genannt. Beispiel: „Peter O Knight Traffic, Cessna 7895V, turning base 18, Peter O“.

o Flight-Following: das US-Pendent zu FIS ist „Flight-Following“ oder „VFR Advisories“. Der Service wird von den Approach und Center Lotsen erbracht, daher kann es auf der Frequenz auch mal so richtig „abgehen“. Es gibt gute Anleitungen zu dem Thema im WEB und auch auf Youtube.

o FSS (Flight Service Station): hier kann man z.B. seinen Flugplan öffnen (der Tower an Class-Delta Airports macht das nicht!). Teilweise ist die Kommunikation etwas kompliziert, z.B. senden auf 122.1 MHz und empfangen auf einer VOR-Frequenz. Die Standard FSS Frequenz ist 122.2 MHz.

o eMail: auf meine Anfragen per eMail, hat nur ein FBO geantwortet. Ich habe mit allen meinen Ansprechpartnern (FAA, FSDO, Prüfer für die Validierung, FBO/Schule) in erster Linie telefonischen Kontakt gehabt. Da man mit einer Call-by-Call-Vorwahl unter einen Cent pro Minute für Telefonate in die USA zahlt, ist das auch kein Kostenfaktor.

o Vorbereitung auf den US-Funkverkehr: https://www.liveatc.net/ und Youtube


· Airspace

o Class-Delta: um hier einzufliegen benötigt man nur eine zustande gekommene Funkverbindung mit dem jeweiligen Tower. Antwortet dieser jedoch „Cessna 12345, standby“ dann ist keine Verbindung zustande gekommen!

o Class-Charlie: wie Delta, Verbindung mit dem zuständigen Lotsen genügt.

o Class-Bravo: hier benötig man eine Freigabe wie bei uns für Charlie und Delta.

o Class-Alpha: nur IFR

· WX-Brief

o Ein toller Wetter und Notam Briefing Service (wird von Lockheed Martin für die FAA durchgeführt). Man spricht unter einer kostenfreien Nummer mit einem freundlichen Briefer, welcher einem Wetter und NOTAM Infos für den Flug gibt. Auch Flugpläne können hier aufgegeben werden. Auch hier findet man Anleitungen zum Thema im WEB.

· Workload/Stress im Cockpit

o Man fliegt in einem fremden Land, fremden Lufträumen, mit fremden Gepflogenheiten in einem ggf. fremden Flugzeug. Daher wird sich im Cockpit schneller Stress einstellen als in der vertrauten Umgebung zuhause. Das ist nicht schlimm, aber man sollte darauf vorbereitet sein. Ich habe daher alles Mögliche (auch Funksprechgruppen) vor dem Flug gebrieft, um möglichst gut vorbereitet zu sein. Trotzdem war der „Stresslevel“ höher als bei vergleichbaren Flügen in Deutschland.

o Wenn man nicht alles alleine machen muss, dann ist die Workload-Situation sicher viel entspannter. Es lohnt sich also darüber nachzudenken mit einem befreundeten Piloten zusammen nach Florida zum Fliegen zu kommen und sich PIC-Zeit aufzuteilen.

· FBOs (Fixed-base Operators)

o Praktisch jeder Flugplatz hat einen FBO der Treibstoff, Öl, Tie-Down (Abstellen über Nacht und Verzurren) und ggf. auch Flugzeugcharter anbietet. Wenn man auf einem Flugplatz mit FBO landet und Abstellt, dann wird der FBO eine Parking- oder Tie-Down-Fee verlangen. Oft wird diese bei Kauf von Fuel (meist mindestens 10 Gallonen) jedoch „ge-waived“ = erlassen oder verringert. Beispiel: Key West reguläre Tie-Down-Fee = 30USD bzw. 15USD beim Kauf von mindestens 10 Gallonen Treibstoff. Wer nur Touch-and-Goes an einem Flugplatz macht (auch an Towered/Class-Delta-Airports) der zahlt keine Landegebühren!

· Charts, AFD, etc.

o Die US Sectional Charts und das jeweilige Airport/Facility Directory (oft auch das „green book“ genannt) gibt es bei der Flugschue bzw. FBO.

o In Florida gibt es zusätzlich noch ein kostenloses Airport Directory (siehe Bilder) und eine kostenlose 1:1.000.000 VFR-Karte. Beides nicht offiziell aber super geeignet für die Vorbereitung.

o Weiterhin habe ich die kostenlose Android App „Aware“ verwendet (moving US sectional chart, AFD + Database, Wetter = war voll zufrieden)

· Renter’s Insurance

o Mein FBO teilte mir mit, dass es einen Schutz über seine Versicherung gibt ($250.000 liability), sodass ich auf eine zusätzliche „Renter’s Insurance“ verzichten konnte.

o Wird diese jedoch benötigt, so gibt es zwei Hauptanbieter:

o AOPA https://insurance.aopa.org/Aviation/renters-insurance.aspx
Tipp: erst bei AOPA USA Mitglied werden und dann noch AOPA-Deutschland Mitgliedschaft als AOPA-USA Mitglied abschließen => kostet in Summe weniger als die reine AOPA-Deutschland Mitgliedschaft (45USD + 75€ anstelle 130€)!

o Avemco lang="IT">https://www.avemco.com/Secure/Aircraft-Renters-Insurance.aspxn lang="IT">

· Kosten

o Es gibt eine relativ große Bandbreite bei den Mietkosten für eine Stunde „Hobbs-Zeit“. Es wird praktisch überall nach Hobbs-Zähler abgerechnet (Hobbs ist eine Marke von Zeitzählwerken der Firma Honeywell). Sobald der Motor läuft, zählt der Hobbs-Zähler die Motorzeit in Zehntelstunden. Man sieht durchaus Cessnas (172) für 110 Dollar pro Stunde (exklusive Tax, ca. 6%). Jedoch gibt es dann häufig sogenannte „Fuel Sur-Charges“, d.h. der Stundenpreis basiert auf einem oft sehr niedrig angenommenen AVGAS-Preis (meist um die 3 Dollar). In diesem Fall kommen dann schnell 25 Dollar pro Stunde zum Mietpreis hinzu.

o Wer denkt, dass er mehr Zeit für das BFR und die Gewöhnung an die Fliegerei in den USA braucht, der sollte eine Schule suchen, die auch eine 152er im Programm hat, da diese meist für deutlich unter hundert Dollar vermietet werden. Dann tun die zusätzlichen Stunden finanziell kaum weh.

o Fluglehrer (CFI) kosten meist um die 50 Dollar pro Stunde. Zeit Uhr „läuft“ sobald man mit dem Fluglehrer „interagiert“. Bei einem Biennial Flight Review (BFR) kommen leicht vier Lehrerstunden zusammen (Theorie-Review, Checken des Flugzeuges, Praxis-Review, und De-Briefing).

o Die von mir gemietete Cessna 177 RG kostete zwar 165 Dollar pro Stunde, jedoch benötigte ich keine Renter’s Insurance und es gab auch keinen Treibstoffzuschlag. Die Flugzeit nach Key West und zurück wäre mit einer C172 oder PA28 sicher mindestens eine Stunde länger gewesen, sodass die C177 unterm Strich nicht teurer war. Außerdem hatte die C177RG nur eine Mindestmietzeit von 2 Stunden pro Tag. Bei den 172ern sind es in der Regel 3 Stunden. Meine Hobbs-Zeit nach Key West und zurück mit der C177 betrug jedoch nur 4.5 Stunden, wogegen ich mit einer C172 mindestens 6 Stunden hätte bezahlen müssen. Ein weiterer Nachteil der C172 wäre die geringere Zuladung (C177: 1000 lbs, C172: <800 lbs) gewesen. Mit der C172 und drei Personen hätte ich nur 20 Gallonen tanken können, sodass der Trip nur mit Zwischenstopps möglich gewesen wäre. In die C177RG konnte ich beruhigende 50 Gallonen tanken (better fuel in the tank than money in the bank J)

o Einige Vermieter verlangen ein „Deposit“ (ca. 200 Dollar) für die Reservierung. Das Deposit wird nur zurückerstattet, wenn die Reservierung rechtzeitig storniert wird. Genaueres regelt das „Renter’s Agreement“. Meist kann bis 24 Stunden vor den Buchungstermin ohne weitere Kosten storniert werden.

o Für das eigene Handy/Smartphone/Tablet sollte man sich in USA eine Pre-Paid-SIM-Karte besorgen, sonst wird es schnell sehr teuer (einfach mal „USA Prepaid Phone Plans“ googeln). Die meisten FBOs bieten ein kostenloses WLAN in ihrem Flugvorbereitungsbereich an.

o Nasscharter: die meisten Flugzeuge werden nass verchartert. Getankter Treibstoff (von anderen FBOs) wird mit einem festen Satz verrechnet.

o Headset: eigenes mitbringen oder mieten (~2$ pro Tag)

· Check-Out

o Für Flugzeuge wie Cessna 150, 152 und 172 wird häufig vom Vermieter kein Check-Out mit Fluglehrer verlangt. Da man nach Erhalt des „Temporary Airman Certificate“ zuerst ein Biennial Flight Review (BFR) benötigt, fliegt man ja sowieso zuerst ein bis zwei Stunden mit Lehrer.

o Für Complex Aircraft (Einziehfahrwerk und Verstellpropeller) verlangen viele Vermieter mindestens 25 Stunden auf entsprechenden Flugzeugen oder 10 Stunden auf genau diesem Typ.

https://skyvector.com/airport/CDK/George-T-Lewis-Airport, https://www.google.com/maps/@29.1332335,-83.0498714,979m/data=!3m1!1e3): einige Vermieter verlangen ein Check-Out mit Fluglehrer für Cedar Key, da die Bahn dort mit 700 Metern für amerikanische Verhältnisse recht kurz ist, außerdem ist sie 30 Meter breit, sodass man sich leicht verschätzt.

o Bahamas: auch hier ist häufig ein Check-Out fällig, wenn man das erste Mal hinfliegt.


· Was fehlt noch?

o Fehlende Punkte bitte gerne als Antwort auf den Beitrag ergänzen!!!

17. Mai 2014: Von Marc T. an Mark Juhrig
Erneut vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Beitrag, war bestimmt ein unvergessliches Erlebnis! Macht Lust auf sofortige Nachahmung! Die C177 RG ist übrigens eines meiner absolut favorisierten Flugzeuge, finde ich rundherum sehr gelungen.
Da ich am 12.7. selbst nach St. Augustine für eine Validation möchte, hier ein paar kurze Fragen:
- Kann man die US Sectional Charts in Papierform und das Green Book eigentlich auch schon vorab in Deutschland kaufen? Ich finde nichts. Die FAA bietet (natürlich kostenlos!) an, dass man sich brandaktuelle digitale Karten runterladen und ausdrucken kann, werde ich mal ersatzweise testen
https://www.faa.gov/air_traffic/flight_info/aeronav/digital_products/vfr/
- Dieses IACRA Formblatt 8710-1 habe ich mal ausgefüllt und auch schon "submitted", habe aber lediglich meine Gesamtstunden reingeschrieben. Wollen die das vor Ort komplett aufgedröselt haben nach Ausbildung, solo, xcountry etc.? Interessiert das jemanden für die validation?
- Ab wann sollte ich deiner Meinung nach so langsam nervös werden, wenn ich noch nichts von der FAA bezüglich Verfication Letter gehört habe? So 2-3 Wochen vor Abflug? Habe am 5.5. per Fax beantragt, fliege am 11.7. ab.
- Ich habe leider nur SA/SO/MO für Validation und BFR zur Verfügung und habe auch noch nie in USA gelebt-englisch verstehen geht gut, mit dem flüssig Sprechen ist das eher so eine Sache, mangels Übung (habe bisher nur LP4). Hast du das englisch sprechen/verstehen schon als eher anspruchsvoll empfunden (schluck..)?

Mit mehr Zeit, Flugerfahrung, Vorbereitung und letztendlich Geld wäre eine "conversion" auf einen vollwertigen US-PPL (oder gar -CPL, den Floh hat mir Jan Brill kürzlich ins Ohr gesetzt, soll nicht sooo viel mehr an Aufwand sein..) sicherlich noch wünschenswerter als die Validation des eigenen PPL, aber man muss ja Träume haben.
Habe mir übrigens gerade ein ebook gekauft, Rod Machado's Private Pilot Handbook -finde ich bisher sehr gelungen. Die Kommunikation über ein VOR z.B. war mir bisher so nicht bekannt, wird da auch erwähnt. Es gibt noch viel zu lernen bis Juli, allein das ebook hat über 600 Seiten...
Aber deine obenstehenden Tips sind definitiv Gold wert, alles schön konzentriert in einem Beitrag und auch mit Nennung der entstandenen Kosten, klasse! Habe hier bestimmt 15 Tabs im ipad zu diesem Thema auf! :-)
18. Mai 2014: Von Mark Juhrig an Marc T.
Hallo Marc,

hier ein paar Antworten zu den Fragen (nach bestem Wissen und Gewissen :-):

Sectional Charts: Ich hatte mir vorab eine ausgedruckt und zusammengeklebt. www.sportys.com versendet auch nach Europa. Shipping-rates findet habe ich auf deren Amazon-Seite gefunden (Sporty's-Amazon).

Formblatt 8710-1: ich habe die meisten Zeiten grob abgeschätzt. Wird sicher keiner kommen und nachprüfen.

Verification Letter: bei mir waren es gute 7 Wochen bis zum Posteingang. In Deinem Fall würde ich Ende Juni nervös werden. Dann einfach die FAA anrufen. Bei mir ist der Brief ja, wie beschrieben, nicht nach Orlando gesendet worden. FAA-Mensch war sehr nett und hilfsbereit.

Sprache: Ich habe den Funk deutlich besser als in den diversen Youtube-Videos verstanden. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass man "im Kontext" ist. Mein US-Freund sagte mir nach dem ersten Flug, dass er so gut wie kein einziges Wort verstanden hat (obwohl er mal vor vielen Jahren mal Flugunterricht genommen hat). Ich höre in Deutschland zur Übung viel AFN (AFN Wiesbaden 98,7 Mhz). Jede Gelegenheit zum Englisch Reden wahrnehmen, gibt es z.B. in Deiner Firma, Bekanntenkreis, etc. native Englischsprecher?

Schon mal viel Erfolg für die Conversion im Juli und viele Grüße
Mark
18. Mai 2014: Von Carmine B. an Mark Juhrig
Zum Thema Funkverkehr kann ich auch Live-ATC empfehlen, gibt´s sogar als APP für diverse Betriebssysteme. Wenn man Glück hat (wie ich ;-)) ist sogar die temporäre USA Homebase in der Liste der verfügbaren Stationen dabei.

Gruß,
Carmine
27. Mai 2014: Von Schauss Walter an Mark Juhrig
Komme gerade von einem zweiwöchigen Urlaub im Far West San Diego Yosemite, Grand Canyon, Monument Valley, Anteloppe Canyon, Lake Meade, Lake Powell ,Los Angeles, Las Vegas, Catarina Island, Sedona, und Big Bear

Hatten zwar eine 182RG bei Plus One in San Diego reserviert mussten aber kurzerhand (182 >Gear Up Landing) auf eine 172SP wechseln, kosten 125 $ nass ( Avgas wird mit 6 $ erstattet)

Keine Renter Insurance nötig

https://www.plusoneflyers.org/fleet

Das schwierigste war am ersten Tag die extrem schnell sprechende Kontrolleure, besonders für LA Center, Socal ein bisschen besser Einflug im Class B Bereich von Los Angeles Problemlos.

Weiterhin die vielen Frequenzen die nicht immer auf den Sectional, TAC oder WAC Charts zu finden sind

Kann neben AVARE, AIRNAV und FlyQ empfehlen

Besonders auf den TFR achten!!

Wegen der Höhe vieler Platze ist eine besondere acht auf die Density Altitude zu haben Big Bear 6752 ft. kann aber wegen der T° auf 10.000 ft steigen !

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28. Mai 2014: Von Thore L. an Schauss Walter Bewertung: +1.00 [1]
>> Das schwierigste war am ersten Tag die extrem schnell sprechende Kontrolleure, besonders für LA Center

ATC: krujgbf skerugb legb leiugb lsugb sldugb öslogb ösergbsöegb
Pilot (starker deutscher Akzent): Departure, pliese ripiit, didnt andständ änising...
ATC: krujgbf skerugb legb leiugb lsugb sldugb öslogb ösergbsöegb
Pilot (starker deutscher Akzent): Departure, du ju hier hau ei äm tahking?
ATC: yep!
Pilot (starker deutscher Akzent): se säm wei ei äm lissening.
28. Mai 2014: Von Mark Juhrig an Schauss Walter
Die richtige ATC-Frequenz für Flight-Following zu finden ist in der Tat verwirrend. Ich habe immer die Approach Frequenz der am nähsten gelegenen magenta Box, siehe Bild, genommen.

Zur Sprechgeschwindigkeit: irgendwo habe ich mal folgende "Sprechgruppe" gefunden: "Cessna 1234P, you can either speak slower or say it 10 times". Kann natürlich auch nach hinten losgehen ;-) Ich fand die Florida Controller(innen) zwar schnell aber erstaunlich gut verständlich. Überrumpelt haben mich hauptsächlich die Frequenzen, beim Rest weiß man ja meist schon vorher was kommt.

Plus One hat ja echt 'ne Menge Flieger und günstige Preise!

Viele Grüße
Mark


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APP-Freq.jpg

22. Juni 2014: Von Mark Juhrig an Mark Juhrig
Nach 6 Wochen ist nun auch die US-Lizenz per Post eingetroffen.


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US-Airman-Certificate-Final.JPG

14. Juli 2014: Von Marc T. an Mark Juhrig
Moin alle zusammen,
habe gestern die validation und flight review in St. Augustine erledigt, war letztendlich alles nicht so wild wie vorher vermutet und hat sehr viel Spass gemacht. Auch der Funk hat gut geklappt, das vorher reinhören in Live ATC und diverse youtube Filmchen hat mir schon geholfen. Der FI, der mein Sohn hätte sein können, hatte nix zu meckern und fand meine Landungen im Gegensatz zu mir sogar verrrryyyy niccce, hehe.
Also, viele Grüsse aus Florida, jetzt gehts mit dem Auto weiter, jeder der sich mit dem Gedanken trägt, so etwas auch mal zu versuchen: unbedingt machen!
14. Juli 2014: Von Mark Juhrig an Marc T.
Hallo Marc,

herzlichen Glückwunsch!

Geht es jetzt noch mit einem N-Flieger irgendwohin?

viele Grüße aus Deutschland
Mark

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