Dem kann ich größtenteils zustimmen. Daß ein Verbot der NPD das Problem löst, wage ich zwar zu bezweifeln, und die verfassungsmäßigen Hürden liegen hier (richtigerweise) hoch. Aber wir werden ja sehen, was da rauskommt.

Insofern ist auch der zahlenmäßige Vergleich der NSU-Morde mit den "Ehrenmorden" aufschlußreich. Während erstere mit maximalem Medienaufwand und spektakulären Aktionen "gegen rechts" (NSU = CSU?) begleitet werden, wird das andere eher totgeschwiegen, obwohl die Opferanzahl ungleich größer und die Brutalität in der Vorgehensweise geradezu unvorstellbar ist. Die nüchterne Statistik widerspricht der politisch/medialen Darstellung der Zahlenverhältnisse also eindeutig.

Tatsache ist, daß unsere Politiker wissen, daß sie nur Einzelfälle zu einem Massenphänom hochzustilisieren brauchen, um damit damit auch für extreme Maßnahmen bis hin zu Eingriffen in die Grundrechte Applaus von denen zu bekommen, die diese Manipulation nicht duchschauen. Die ZÜP läßt grüßen.

Der hier mehrfach angeführte Verkehrsrowdy, der beliebige Risiken einzugehen bereit ist und sich im Flugzeug angeblich ebenso aufführt, ist mir in meinem fast 30-jährigen Pilotendasein noch nie begegnet. Es liegt daher nahe, daß es sich dabei um eine Randerscheinung handelt, die behördlicherseits instrumentalisiert wird, um durch die Androhung repressiver Maßnahmen die Pilotengilde gefügig zu machen. Wie man sieht, funktioniert das tadellos.

Erschütternd ist, daß noch dazu eine nicht geringe Menge von Piloten in diesem Forum einen rigorosen Lizenzentzug für andere befürwortet, deren Ansichten in irgendeiner Form von den eigenen Wertvorstellungen abweichen. Wer solche Freunde hat, braucht wirklich keine Feinde mehr.

Wir sollten uns davor hüten, dieses üble Spiel der Politik mitzumachen. Wer ein Medical bekommt und seinen Übungsflug mit einem Fluglehrer ohne größere Beanstandungen absolviert, soll fliegen dürfen. Andere Lebensbereiche haben dabei nicht zu interessieren, denn damit wird subtiler Drangsalisierung sowie willkürlichen Maßnahmen Tür und Tor geöffnet.

Dem ist in aller Regel nicht so. Weder konnte das aus politikwissenschaftlicher Perspektive heraus, noch ganz konkret im Politikbetrieb. Es gibt da niemanden, der auch nur Ansatzweise so etwas wie eine 'repressive Agenda' verfolgen, noch in der Lage wäre, derartiges umzusetzen. Die ZüP verdanken wir wie vieles andere auch (zB die Energiewende) dem so genannten garbage can Phänomen, bei dem grob gesprochen Lösungen auf Probleme warten.