Anfang Mai hatte ich das Glück einen Zwischenstopp in Florida während einer geschäftlichen Reise nach USA einlegen zu können. Auf der Suche nach einem Ziel für einen Tagesausflug ab Tampa Peter O Knight (KTPF) fand ich den George T. Lewis Flugplatz von Cedar Key. Cedar Key ist eine kleine Insel mit ca. 700 Einwohnern und Teil der Cedar Keys. Viele Flugzeugvermieter verlangen für diesen Flugplatz einen extra Check-Out, da die 700 Meter lange Piste für US-Verhältnisse relativ kurz ist und es offenbar schon zahlreiche Landeunfälle gab. Dies liegt möglicherweise auch an daran, dass das Meer auf beiden Seiten der Piste praktisch bis zur Schwelle reicht. Mein Vermieter verlangt kein Check-Out für Cedar Key, möglicherweise, da die Piste 18/36 vom Tampa Peter O Knight Airport mit 800 Metern kaum länger und ebenfalls beidseitig ans Wasser reicht. Auf der Web-Seite „Friends of the Cedar Key Airport“ https://www.cedarkeyairport.org/ finden sich zahlreich Informationen zu Anflug, Abstellen und zur Flugsicherheit. Das lokale Taxiunternehmen (Miss Judy) hört auf der Platzfrequenz mit und fragt, ob „Transportation“ benötigt wird. Die Fahrt nach Cedar Key (inkl. Rückfahrt) kostet 10$ pro Person. Wenn man mit der Cedar-Key-Besichtigung fertig ist, geht man in ein Geschäft oder Restaurant und lässt Judy anrufen, da es auf Cedar Key praktisch keinen Mobilfunkempfang gibt.
Der Flug nach Cedar Key führte am Kraftwerk „Cyrstal River“ vorbei. Das Kraftwerk hat fünf Blöcke, eins davon ist nuklear. Der Kernkraftwerksblock wurde jedoch im Jahr 2009 abgeschaltet und soll zurückgebaut werden. Nach Erreichen der „Waccasassa Bay“ kurvte ich nach Westen und folgte der Küste bis Cedar Key. Verfehlen kann man Cedar Key eigentlich kaum. Bei der Landung herrschte noch geringer Landwind und ich flog die Piste 05 mit der minimalen Anfluggeschwindigkeit laut Handbuch an (60 Knoten) um keinen Platz bei der Landung zu verschenken. Nach dem Zurückrollen auf der Piste stellte ich den Flieger auf dem Abstellplatz nördlich der Schwelle 05 ab (Achtung dort gibt es weiche, sandige Stellen). Der asphaltierte Hauptabstellplatz war bereits belegt. Dass man beim Anflug auch einiges falsch machen kann, zeigte sich beim ersten Landeversuch einer DA40. Der erste Anflug war deutlich zu hoch und zu schnell. Nach mehrmaligem „Abprallen“ von der Piste erfolgte zum Glück das Durchstarten, sodass schlimmeres verhindert wurde. Kurz nach der DA40 landete Marvin Franks mit seiner Cessna 170A (BJ. 1950). Marvin ist Rentner und bietet Inselrundflüge an, um den Unterhalt der alten Cessna günstiger zu machen. Marvin klärte mich darüber auf, dass auf Cedar Key alles etwas gemütlicher zugeht. Es gäbe die Estern Standard Time und dann eben noch die Cedar Key Time.
Abgeholt wurden wir dann vom „Boyfriend of Judy’s daughter“, der uns in die Down-Town fuhr. Dort erfolgte dann das übliche Sightseeing und Mittagessen in einem Restaurant an der Waterfront. Es gibt einen extra „Fishing Pier“ für Angler und der Ort scheint bei Anglern sehr beliebt zu sein.
Vor dem Abflug gegen 2 Uhr Lokalzeit hatte sich der Wind bereits gedreht und wehte vom Golf, sodass die Piste 23 aktiv war. Zuvor nutze ich die Gelegenheit direkt vor der Schwelle der 05 im Golf von Mexiko zu schwimmen. Der Rückflug erfolgte westlich der Küste, da die Luft über dem Meer deutlich ruhiger war.
Flugzeit: je ca. 0:50h, Hobbszeit: 1.8h
Hinweise: Zeug zum Verzurren mitnehmen, kein Treibstoff/FBO am Platz