Sehr Geehrter Herr Fenner,
Ihnen ist aber schon Bewußt das die Bundes Netzagentur als Rechtsnachfolger der Regulierungsbehörde für Telekomunikation und Post eine reine Verwaltungsfunktion hat und endgegen den Gerüchten über die sogenanten "Peilwagen" und/oder Funkpeilstationen über keinerlei Anlagen dieser Art verfügt. Jeder der sich in den Jahren bevor Mobiltelefone Salonfähig waren,mit CB oder Amateurfunk beschäftigt hat,kann ihnen das Peilverfahren,wie es in ähnlicher Form durch die Leitstellen des Such und Rettungsdienstes auch hier Anwendung findet erklären.Zur Warnehmung des Such und Rettungsdienst (SAR)ist wie Sie sicher wissen ein Überwachungsnetzwerk der Notfrequenz in der BRD durch Zivile als auch durch Militärische Funkeinrichtungen eingerichtet. Im übrigen erleichtert auch hier wieder der ungeliebte Mode S Transponder die Suche ungemein,da hier schon die "Hex."Spur durch die Radarstationen verfolgt werden kann..
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Hallo Herr Scheuerlein,
leider verstehe ich nicht ganz, was Sie mir mitteilen wollen. Falls Sie zum Ausdruck bringen wollten, dass die Bundesnetzagentur (BNA) Ihrer Meinung nach nicht an der terrestrischen Ortung eines ausgelösten ELTs beteiligt sei, möchte ich Ihnen die angefügten Teile des Artikels "Notsender" der SAR-Leitstelle in Münster zur Lektüre empfehlen. Die unten angesprochenen FS-Kontrollstellen sind nichts anderes als die Relaisstationen der Flugsicherungen und zusätzliche Luftfunkstellen (z.B. Airliner), die die entsprechenden Frequenzen abhören. Diese Stationen sind allem Anschein nach nur bedingt zu einer ausreichend genauen Peilung in der Lage, so dass standardmäßig immer die Einrichtungen der BNA abgefragt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Fenner
"Notsender, gut das es sie gibt (!), aber...
Jedem "Insider" ist bekannt, dass Luftfahrzeuge mit Notsendern ausgerüstet sind. Sei es im zivilen Bereich (121,5 MHz) oder im militärischen Bereich (243,0 MHz).
Sowohl im zivilen Bereich als auch bei der Bundeswehr (seit 2001, MR 509) wurde und wird eine neue Notsenderfrequenz eingeführt, die 406,025 MHz. Der Vorteil der neuen Frequenz liegt in der erheblich höheren Genauigkeit. Waren bei den erstgenannten Frequenzen Ablagen >10NM durchaus normal, liegt die Genauigkeit der "406er" bei <2NM. Weltweit gibt es derzeit 600.000 Notsender mit 121,5 MHz und erst 250.000 Notsender "406er". Um diese Notsender-/ Bakensignale lokalisieren zu können und schnelle Hilfeleistung zu gewährleisten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die hier ansatzweise aufgezeigt werden sollen.
1.Die Frequenzen 121,5 und 243,0 werden automatisch durch die FS-Kontrollstellen überwacht. 2. Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn(BNA) betreibt, durch die Kontrollstelle in Krefeld gesteuert, ein Netz von 75 ortsfesten Peileinrichtungen. Daneben verfügt die BNA über mobile Einrichtungen, sogenannte Peilwagen, die zur Verifizierung eingesetzt werden. 3. Über allem laufen bzw. stehen - im wahrsten Sinne des Wortes - die Satelliten der COSPAS / SARSAT - Organisation. Diese Organisation hat 31 Mitgliedsstaaten und betreibt neun Satelliten zur Aufnahme von Notsignalen. Sechs davon laufen in einer polaren, räumlich versetzten Umlaufbahn in ca. 1000 km Höhe, drei Satelliten sind geostationär positioniert, d.h. haben ein festes Aufnahmefenster über einem bestimmten Teil der Erde. Die Abdeckung der Erdoberfläche durch die polaren Umläufer ist jedoch unbefriedigend, da es 70 bis 90 Minuten dauern kann, bis ein anderer / der nächste Satellit in eine vergleichbare Aufnahmeposition kommt. Zusätzlich muß hier angemerkt werden, dass die Signale der alten Frequenzen nur gespiegelt werden konnten, d.h. der Satellit mußte in Sichtverbindung zum Notfallort und zur Bodenstation stehen, um eine Meldung absetzen zu können. Das Signal des 406er dagegen wird aufgenommen, gespeichert und bei nächster Gelegenheit an eine Bodenstation gesendet (zeitlicher Vorteil). 4.Die Satellitensignalaufnahme wird durch 40 Bodenstationen gewährleistet, die diese Daten an 25 Mission Control Center (MCC) weitergeben. Für Deutschland ist Toulouse zuständig, alternativ Kinloss (Schottland).
Die tägliche Praxis In der SAR-Leitstelle der Luftwaffe werden pro Jahr etwa 850 bis 900 Notsignale - aller Arten von Notsendern - gemeldet und bearbeitet. Glücklicherweise sind nur ca. 3% "echte Notfälle". Daran läßt sich jedoch ermessen wie hoch der Aufwand ist. Jedes Signal wird selbstverständlich wie ein echter Notfall behandelt, d.h.
1. Aufnahme COSPAS / SARSAT 2. Weitergabe der Daten an und Bestätigung durch die SAR-Leitstelle 3. Abfrage örtlicher FS-Kontrollstellen bezüglich des Signals zur Kreuzpeilung, 4. Parallel dazu Abfrage BNA, ebenfalls um eine Kreuzpeilung zu erhalten und Schaltung der Funkanlage der nächstgelegenen Empfangsstationen zur Verifizierung des Signals. 5. Nach 70 bis 90 Minuten ist ein erneuter Eingang möglich und das Ganze beginnt von Neuem ...open end... ... bis das Gerät abgeschaltet wird."
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