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20. September 2008: Von Dr. Michael H. Fenner an 
Hallo Herr Scheuerlein,

leider verstehe ich nicht ganz, was Sie mir mitteilen wollen. Falls Sie zum Ausdruck bringen wollten, dass die Bundesnetzagentur (BNA) Ihrer Meinung nach nicht an der terrestrischen Ortung eines ausgelösten ELTs beteiligt sei, möchte ich Ihnen die angefügten Teile des Artikels "Notsender" der SAR-Leitstelle in Münster zur Lektüre empfehlen. Die unten angesprochenen FS-Kontrollstellen sind nichts anderes als die Relaisstationen der Flugsicherungen und zusätzliche Luftfunkstellen (z.B. Airliner), die die entsprechenden Frequenzen abhören. Diese Stationen sind allem Anschein nach nur bedingt zu einer ausreichend genauen Peilung in der Lage, so dass standardmäßig immer die Einrichtungen der BNA abgefragt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Fenner


"Notsender, gut das es sie gibt (!), aber...

Jedem "Insider" ist bekannt, dass Luftfahrzeuge mit Notsendern ausgerüstet sind. Sei es im zivilen Bereich (121,5 MHz) oder im militärischen Bereich (243,0 MHz).

Sowohl im zivilen Bereich als auch bei der Bundeswehr (seit 2001, MR 509) wurde und wird eine neue Notsenderfrequenz eingeführt, die 406,025 MHz. Der Vorteil der neuen Frequenz liegt in der erheblich höheren Genauigkeit. Waren bei den erstgenannten Frequenzen Ablagen >10NM durchaus normal, liegt die Genauigkeit der "406er" bei <2NM. Weltweit gibt es derzeit 600.000 Notsender mit 121,5 MHz und erst 250.000 Notsender "406er". Um diese Notsender-/ Bakensignale lokalisieren zu können und schnelle Hilfeleistung zu gewährleisten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die hier ansatzweise aufgezeigt werden sollen.

1.Die Frequenzen 121,5 und 243,0 werden automatisch durch die FS-Kontrollstellen überwacht.
2. Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn(BNA) betreibt, durch die Kontrollstelle in Krefeld gesteuert, ein Netz von 75 ortsfesten Peileinrichtungen. Daneben verfügt die BNA über mobile Einrichtungen, sogenannte Peilwagen, die zur Verifizierung eingesetzt werden.
3. Über allem laufen bzw. stehen - im wahrsten Sinne des Wortes - die Satelliten der COSPAS / SARSAT - Organisation. Diese Organisation hat 31 Mitgliedsstaaten und betreibt neun Satelliten zur Aufnahme von Notsignalen. Sechs davon laufen in einer polaren, räumlich versetzten Umlaufbahn in ca. 1000 km Höhe, drei Satelliten sind geostationär positioniert, d.h. haben ein festes Aufnahmefenster über einem bestimmten Teil der Erde. Die Abdeckung der Erdoberfläche durch die polaren Umläufer ist jedoch unbefriedigend, da es 70 bis 90 Minuten dauern kann, bis ein anderer / der nächste Satellit in eine vergleichbare Aufnahmeposition kommt. Zusätzlich muß hier angemerkt werden, dass die Signale der alten Frequenzen nur gespiegelt werden konnten, d.h. der Satellit mußte in Sichtverbindung zum Notfallort und zur Bodenstation stehen, um eine Meldung absetzen zu können. Das Signal des 406er dagegen wird aufgenommen, gespeichert und bei nächster Gelegenheit an eine Bodenstation gesendet (zeitlicher Vorteil).
4.Die Satellitensignalaufnahme wird durch 40 Bodenstationen gewährleistet, die diese Daten an 25 Mission Control Center (MCC) weitergeben. Für Deutschland ist Toulouse zuständig, alternativ Kinloss (Schottland).

Die tägliche Praxis
In der SAR-Leitstelle der Luftwaffe werden pro Jahr etwa 850 bis 900 Notsignale - aller Arten von Notsendern - gemeldet und bearbeitet. Glücklicherweise sind nur ca. 3% "echte Notfälle". Daran läßt sich jedoch ermessen wie hoch der Aufwand ist. Jedes Signal wird selbstverständlich wie ein echter Notfall behandelt, d.h.

1. Aufnahme COSPAS / SARSAT
2. Weitergabe der Daten an und Bestätigung durch die SAR-Leitstelle
3. Abfrage örtlicher FS-Kontrollstellen bezüglich des Signals zur Kreuzpeilung,
4. Parallel dazu Abfrage BNA, ebenfalls um eine Kreuzpeilung zu erhalten und Schaltung der Funkanlage der nächstgelegenen Empfangsstationen zur Verifizierung des Signals.
5. Nach 70 bis 90 Minuten ist ein erneuter Eingang möglich und das Ganze beginnt von Neuem ...open end...
... bis das Gerät abgeschaltet wird."
21. September 2008: Von Max Sutter an Dr. Michael H. Fenner
Man könnte sich auch fragen, warum man den ELT's nicht einfach ein GPS-Modul integriert und mit dem Notsignal zugleich die Koordinaten übermittelt. Auch im dicksten Nebel würden da die Rettungsmannschaften über die Trümmer stolpern, und ein durch Fehler ausgelöstes Notsignal vor Halle 5 in Egelsbach könnte sofort als Irrtum klassifiziert werden.
25. September 2008: Von Charly Schorr an Max Sutter
Eigentlich waren sie immer ungeliebt. Die meisten ELT`s die
wir verkauften, wurden nur deswegen angeschafft, weil sie in
Österreich Vorschrift sind. Wenn jetzt für die bisherigen
121,5 / 243 MHz ELT die Satellitenüberwachung abgeschaltet wird, bedeutet dies vor allem die Vermeidung von 97 % Fehlalarmen. Die neuen 406 Mhz ELT kosten deutlich über 1.000 € und ignorieren den Stand der Technik.

Ich behalte meinen alten ELT der Vorschrift wegen. Um trotzdem
im Notfall optimale Hilfe zu haben, verwende ich seit kurzem
den SPOT Satellite Messenger. Das Ding ist so groß wie ein
Handy wiegt 200 g und hat ein GPS eingebaut. Im Notfall sendet
es eine Nachricht über Satellitentelefon. Die zuständigen
Rettungskräfte werden von einer Alarmzentrale in Bewegung
gesetzt. Das funktioniert weltweit zu Land, Wasser und Luft.
Kostet 199 € und zusätzlich 99 € jährlich pauschal Satelliten Telefongebühr. Auch interne Messages an bestimmte SMS oder email Empfänger sind möglich. Betriebszeit mit 2 Mognonzellen mehrere Tage. Weitere Info dazu auf www.schorr.aero.

Die ELT Technologie ist entwickelt worden, als es noch kein
GPS und Satellitentelefon gab, d.h. auch die 406 Mhz Geräte
sind Schnee von gestern.

Mit freundlichem Gruß
Charly Schorr
25. September 2008: Von Andreas Riedel an Charly Schorr
Beitrag vom Autor gelöscht
26. September 2008: Von Charly Schorr an Andreas Riedel
Das ARC 406 PLB wird in Deutschland um die 700 € verkauft, was dezente zweihundertfünfzig Prozent teuerer als das SPOT ist.
Eine Programmiergebühr von ca. 50 € ist zusätzlich fällig.
Das ARC kann nicht einmal die Hälfte dessen was das SPOT leistet.

Es lohnt sich zu checken und zu vergleichen.

Herzliche Grüße
Charly Schorr
29. September 2008: Von Andreas Riedel an Charly Schorr
Hallo Herr Schorr, Microfix bei Knauff&Grove $ 639,00 keine programmier Gebühren kein zusätzliches Sat. Telefon, keine Jahresgebühren. Anmeldung durch Internet kostenlos. Empfohlen wird die Anmeldung bei der Landesbehörde ist aber nicht zwingend. Verringert die Reaktionszeit bei einer Suche im Land in dem man meistens fliegt. Sobald man das Land verlässt ist der Vorteil wieder aufgehoben. Da wir bei uns sehr wenig über Wasser Flüge haben und man nahezu immer zu 100% mit irgendeiner Stelle in Verbindung ist, ist dieser Vorteil minimal. Das ist nur meine Sicht der Dinge. Das Gerät ist nur ein zusätzliches zu dem festeingebauten welches bei einer Notwasserung nur von begrenztem Nutzen ist. Hierzu vielleicht auch der Unfallbericht im PuF vor Grönland.
Grüße Andreas

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