Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

42 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

Sonstiges | Medical Class 1 - Luftfahrt-Psychologisches Gutachten / F-Diagnosen  
15. Januar 2024 12:00 Uhr: Von Torben Jensen 

Sehr geehrte Luftfahrt-Enthusiasten,

Ich suche Rat und Tipps (Meinungen wird es ganz bestimmt umsonst dazu geben), bezüglich meiner Lage und hoffe es gibt ein paar Dinge, die ich aus dem Aftermath dieses Posts mitnehmen kann.
Ich überlege einen Beruflichen wechsel vom Schreibtisch hin zum Hubschrauber-Berufspiloten.

Vorab, soll gesagt sein: Ja ich weiß, dass ich hier keine genaue oder korrekte Antwort bzgl. meiner Fragen erhalten kann oder werde und dies nur abschließend von einem Aeromedical Center, Fliegerarzt bzw. in diesem Fall des LBA geklärt und endgültig beantwortet werden kann. Allerdings gehört es dazu alles an möglichen Ressourcen zu nutzen, die einem bei der Bewältigung von Hindernissen helfen oder einen Schritt Richtung Traum weiterbringen, dazu gehört auch die Frage in einem solchen Forum, bei Menschen, die eventuell Ähnliches erlebt haben oder sich schlichtweg naturgemäß auskennen (könnten).

Das immer leidige und sensible Thema: Die F-Diagnosen und das Medical Class 1

Zuerst, ja, da dies ein sehr individuelles Thema ist, gibt es dazu keine generelle Antwort nur individuelle Lösungen (oder eben nicht). Dazu kommt naturgemäß vorsichtige Zurückhaltung bei diesem Thema. Oder um es anders auszudrücken, das ganze bei jeglichen Ärzten und Behörden ein heißes Eisen ist und aufgrund der Haftungsfrage auch beim ohnehin schwer überarbeiteten LBA schwer ist, Aussagen oder Erfahrungen anderer zu bekommen.


Lasst es mich kurz und knackig machen:

In einem Zeitraum von einem Jahr, mit Anfang zwanzig, jetzt vier Jahre her.
In dieser Zeit hatte ich eine Trennung, bei der ich als junger Mann dachte, es ist das Ende der Welt, war unzufrieden mit mir und meiner Ausbildung, welche ich gerade gestartet habe und bin gerade alleine in die Großstadt gezogen.
Habe mich also offenen und lösungsorientiert Ärzten anvertraut und habe einige F-Diagnosen gesammelt. Meiner Meinung nach ein richtiges vorgehen. Problem -> Lösung suchen -> Überwältigen. Allerdings habe ich bei einem Arzt eine rezidivierende Depression gesammelt und auf die Frage nach Konsum ehrlich angegeben, dass ich damals mal viel gekifft habe innerhalb eines Jahres als junger Mann, das ist aber 7 Jahre her. War nichts für mich, habe ich beschlossen. Steht aber im Bericht, welchen ich zu meiner Erstuntersuchung mitnehmen werde, ist nicht ideal. Aber das gehört auch dazu..

Weder vor diesem Zeitraum noch danach habe ich nochmals Kontakt bezüglich einer Depression oder F-Diagnosen gehabt. Man könnte rückblickend also sagen, dass es eine einmalige Phase war in einer Phase des Heranwachsens.
Im Nachhinein hätte ich gerne meinem damaligen Ich den ein oder andern Tipp gegeben. Ganz nach dem Motto nach dem Regen kommt die Sonne.

Ich sehe es auch bei aller Konsequenz mit Eintragungen meiner Patientenakte und eventuellen Problemen im Nachhinein wie z.B. bei einem Medical Class 1 als richtig, sich bei einem Problem eine Lösung zu suchen.


Ich könnte und werde einfach zur Erstuntersuchung ins AeMC gehen, alles an Dokumenten mitnehmen, was ich bekommen kann und schauen, was der Fliegerarzt und ggf. wahrscheinlich das LBA bei einem Verweis dazu sagt, oder verlangt.
Am Ende ist das der einzige Weg hier Klarheit hereinzubekommen. Vielleicht soll es auch nicht sein. Aber ich gehe einfach mal davon aus und weiß, dass auch Piloten mit schweren Zeiten zu kämpfen haben und jeder Mensch viele Auf und Ab's in seinem Leben hat. Ich vermute, ich mache mir einfach zu viele Gedanken und sollte es einfach ausprobieren und schauen wie das Ergebnis ist. Aber die Erstuntersuchung ist keine Führerscheinprüfung, in die ich so häufig machen kann. Deshalb suche ich auf diesem Weg Rat oder Informationen.

Hab trotzdem ein paar Fragen an euch, würde mich freuen, wenn jemand mir dazu etwas sagen kann oder erzählen kann.
Wenn euch das zu privat ist, schreibt mit gerne eine Direktnachricht.
Ich würde mich wirklich ernsthaft freuen, mich mit jemanden auszutauschen, der selbige Problematik in der Vergangenheit oder auch Gegenwart hat oder hatte.


Hier meine Fragen:

1. Hat jemand von euch mal ein Luftfahrt-Psychologisches Gutachten anfertigen lassen (müssen). Und ist es generell sinnvoll, so etwas bereits vor der Erstuntersuchung, also im Vorfeld anfertigen zu lassen und direkt mitzubringen? Oder gibt es hier jemanden, der im Rahmen des Verweises jenes anfertigen lassen musste, wenn ja, wie war die Entscheidung im Nachhinein? Hat es beim DLR in Hamburg stattgefunden?

2. Gibt es hier in der Community Leute, die jemanden kennen oder selber durch entsprechende Historie bzgl. der Patientenakte in diesem Fall eine rezidivierende Depression, eventuell ein Medical Class 1 bekommen haben, oder eben genau nicht? Oder dieses entsprechend widerlegen konnte?

3. Gibt es einige, die diesbezüglich ein Medical Class 1 bekommen haben, aber mit Einschränkungen (Auflagen)? Ist es generell üblich, Einschränkungen diesbezüglich zu bekommen?


4. Gibt es generell Leute unter euch, die Ideen oder Erfahrungen in diesem Bereich gemacht haben, mit dem LBA und dem Ablauf kennen oder etwas dazu wissen?


5. Gibt es unter euch jemanden, der auch bezüglich der Thematik mit dem FAA Medical Erfahrung hat?


6. Hat hier jemand mit Asthma bei der Erstuntersuchung Probleme/Erfahrung gehabt?
Ich habe nicht behandlungspflichtiges und leichtes Asthma. Nehme keine Medikamente diesbezüglich ein. Laut Auskunft eines AeMC ist dies selbstverständlich immer individuell zu beurteilen, das ist mir klar. Aber warum nicht nach Erfahrung fragen?

Besten Gruß,

15. Januar 2024 13:45 Uhr: Von airworx Aviation an Torben Jensen

Hallo "Multipower"

Lass es einfach bleiben

15. Januar 2024 13:47 Uhr: Von ingo fuhrmeister an Torben Jensen

es ist ein spießrutenlauf....du mußt start genug sein, daß die ruten auf deinem rücken zerbrechen - wennst willst, schreib mir mal...

gigapower

15. Januar 2024 13:48 Uhr: Von Wolff E. an Torben Jensen

Ich sehe da eher "grau" bis "schwarz" für dich. Da sind einfach zuviel Fakten, die gegen ein Class 1 medical sprechen. Ggf schaffst du es doch, aber das kostet viel Geld und Nerven. Und CHPL Ausbildung ist sehr sehr teuer. Ob du dann auch noch einen Job findest, ist fraglich. Oder das du bei kleinsten Krankheitssytomen in die Gefahr läufst, dein Medical zu verlieren. Da reicht eine Trennung vom festen Partner zu Unzeit und man fällt in Loch und das Medical ist futsch. Eine Loss-of-Lizenze Versicherung wird dir mit diesen Parametern bestimmt verwehrt werden.

15. Januar 2024 13:58 Uhr: Von Torben Jensen an airworx Aviation

Hi mozuggi,

ja was soll ich dazu sagen, unter Anbetracht der oben genannten Fakten, ist es die logischste Variante es zu lassen da hast du recht!
Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es wäre nicht das Ende der Welt, wenn es nicht klappt. Würde mich eher ärgern, es nie ausprobiert zu haben. Gewissheit beruhigt.


Gruß,

15. Januar 2024 14:15 Uhr: Von Torben Jensen an ingo fuhrmeister

Hi,

vielen Dank erstmal für dein Angebot, gerne nehme ich es an und melde mich bei dir!
Dass es bei der Sache zu Gegenwind kommen wird, war mir bewusst. Man muss es schon wollen. Auch wenn vieles nicht von einem selber abhängt bei dieser Thematik.

Gruß.

Gigapower ;)

15. Januar 2024 14:18 Uhr: Von Torben Jensen an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Danke für die ehrliche Einschätzung. Ich sehe die Punkte, die du machst und gebe dir gerade unter den finanziellen Aspekten Recht. Hohes Risiko, mit geringen Chancen und vielen Eventualitäten. Alles in allem ein gefährlicher Mix.
Gerade das Thema "loss of licensce" ist spannend und ich bin zu selbiger Antwort gekommen wie du.

15. Januar 2024 15:30 Uhr: Von Alexander Callidus an Torben Jensen Bewertung: +1.00 [1]

Wenn du für das Asthma keine Medikamente brauchst, was ist die Ursache? Heuschnupfen? Dann kannst du das Ganze als "Pollinosis" bezeichnen und gut ist.

Du solltest unbedingt als Selbstzahler 2-3 Psychologen aufsuchen, die auch zB MPUs machen und das offen mit ihnen besprechen.

Dein Trouble faellt in die Postadoleszenz, darunter würde ich mit Anpassungsstörung und Psychische Störung, Depression mal googlen

Dann entscheiden, ob Du das Risiko der Ausbildung eingehen willst. Ich sehe das grau-hellgrau, ymmv.

15. Januar 2024 16:05 Uhr: Von Ingo Schmittner an Torben Jensen Bewertung: +1.00 [1]

Vielleicht wäre auch eine andere EASA Behörde als das LBA besser für dich geeignet. Wie man an der aktuell kursierenden Petition sieht, hat man dort ja gerade im medizinischen Bereich große Probleme. Und selbst wenn es nicht in deinem Sinn läuft: zumindest bekommst du wahrscheinlich schneller eine Antwort/Entscheidung.

15. Januar 2024 16:11 Uhr: Von Wolff E. an Ingo Schmittner Bewertung: +1.00 [1]

Vielleicht wäre auch eine andere EASA Behörde als das LBA besser für dich geeignet.

Der Gedanke kam mir auch hoch. Austro ist deutlich schneller...

15. Januar 2024 16:51 Uhr: Von Horst Metzig an Torben Jensen

Hallo,

Ich möchte Deine Fragen aus meiner Betrachtung wie folgt beantworten.

zu den Punkten:

1) Ich habe bei mir ohne behördliche Veranlassung bei ein flugmedizinisches Zentrum ein psychologisches Gutachten aus der Sicht der Luftfahrtpsychologie mit Hilfe der diagnostischen Methode Expert System Aviation anfertigen lassen. Des Weiteren habe ich ebenso ein psychiatrisches Gutachten in Fürstenfeldbruck ohne behördliche Veranlassung anfertigen lassen. ( bei mir ist der Hintergrund Asperger Autismus mit Persönlichkeitsstörung und 100 % Erwerbsunfähigkeit )

Diese Entscheidung war nachträglich betrachtet gut, weil auch ein deutscher Fliegerarzt in Aeromedical Center mit diesen für mich erfolgreichen Gutachten aus Fürstenfeldbruck einverstanden war, und mich sogar dazu gratuliert hatte. Das psychologische Gutachten hat auch dazu beigetragen, meine Fliegertauglichkeit der Klasse 2 für Segelflug zu unterstützen.

2) Ich denke, jeder hier im Forum kennt den Fall Germanwings. Hier hatte der Copilot wiederkehrende Depressionen. Dieser flugmedizinische Fall betrifft Klasse 1 und nicht Klasse 2 /LAPL. Wegen diesen Erfahrungen aus dem Germanwings Absturz wird jeder Fliegerarzt, und nicht nur die in Deutschland, grosse Zweifel und Ängste bekommen, wenn sie einen Bewerber um eine Fliegertauglichkeit mit Deinen gesundheitlichen Profil vor sich haben. Dein Fall muss an das Luftfahrtbundesamt verwiesen werden. Und dort schrammt demnächst eine zivilrechtliche Klage wegen des Germanwings Unfall ein.

3) Der Copilot Andreas Lubitz hat nach Abklingen seiner Depression am 28.07.2009 die Sondergenehmigung Fliegertauglichkeit mit den Hinweis erhalten, sollten Depressionen wieder kommen, ist die Fliegertauglichkeit ungültig. An diese Auflage hat sich Andreas Lubitz eben nicht gehalten. Und dieser Vertrauensmissbrauch gegenüber sein Fliegerarzt und dem Luftfahrtbundesamt ( hier gilt Staatshaftung ) wird für alle zukünftige ähnlich gearteten Fälle der Grund sein, eben kein, oder sehr schwer zu erbringenden Vertrauen an depressive Bewerber um eine Fliegertauglichkeit zu haben. Wie wirken Depressionen bei verantwortungsvollen Entscheidungen? Das ist Dein Problem, das ist der Knackpunkt.

Welche Faktoren sind bei Dir Depressionsauslösend?

Bewerber bei der Bundeswehr werden in einer Missionsbewertung aus psychologischer Betrachtung nach mehreren Abschnitten bewertet. ( siehe Beispiel Bewertung der persönlichen Fertigkeiten in der Segelflugausbildung )

Wie kannst Du mit Misserfolgen umgehen, siehe Punkt 9.

Wie gut kannst Du mit Stress umgehen?

Das ist das interessante an meiner geplanten Studie Stressmanagement im Cockpit. Inzwischen habe ich einen Hochschulprofessor einer Sporthochschule gefunden, welcher Interesse an mein Vorhaben bekommen hat. Was ist Stress, können Misserfolge auch Stress auslösen? Sind Depressionen geeignet, Stress auszulösen und die Herzratenvariabilität zu verringern?




   Back      Slideshow
      
Forward   
1 / 5

Bewertung-der-personlichen-Fertigkeiten-in-der-Segelflugausbildung_1-JEPG.jpg



15. Januar 2024 21:08 Uhr: Von Horst Metzig an Torben Jensen

Mir ist bei Deiner Beschreibung noch etwas aufgefallen. Deine Beschreibung:" In dieser Zeit hatte ich eine Trennung, bei der ich als junger Mann dachte, es ist das Ende der Welt, war unzufrieden mit mir und meiner Ausbildung,....."

Würde eine Berufspilotenausbildung zum Hubschrauberpilot die Zufriedenheit gesichert wieder herstellen können? Bei Andreas Lubutz hat das offensichtlich nicht funktioniert, dabei war der schon als Berufspilot im Cockpit, und trotzdem muss der ungehäuerlich unzufrieden mit sich und dieser Welt gewesen sein.

Dieseer Videofilm https://www.youtube.com/watch?v=CJJbIWOb_3k&t=311s bestärkt meine Vermutung, obwohl hier von Krebsleiden gesprochen wird.

Sympathikus und Parasympathikus. Kann Stress Depressionen begünstigen, oder sogar entstehen lassen?

Auf dem Foto eine Messung von mir, schlafen nachts im Bett. Parasympathetic tone ( Erholung ) ist hoch, und der Gegenspieler, der Sympathetic tone ( Stress ) ist tief. Die Software Kubios Premium berechnet diese Werte aus dem EKG.

Tagsüber sind bei mir die Werte umgekehrt. Würde ich über eine längere Zeit, sogar Jahre immer einen niedrigen parasympathischen Wert haben und einen hohen sympathischen Wert, auch nachts, kann sich mein Körper nicht reparieren, und Krebs oder vielleicht sogar Depressionen entstehen lassen?

Berufspiloten sind besonderen Situationen ausgesetzt, weil diese zu unregelmässigen Tageszeiten fliegen müssen, um Geld zu verdienen. Was ist Glücklichsein im Cockpit? Andreas Lubitz war es jedenfalls nicht, auch wenn dieser den Traum vieler jungen Menschen für sich erfüllen konnte. In dem angegebenen Videofilm spricht der Autor von Adrenalin, welches möglichst nicht verbraucht werden soll. Und dafür ist die Zeit der parasympathischen Arbeit = Entspannung notwendig.

Deine Beschreibung, es ist das Ende der Welt, deutet für mich auf Stress hin. Ich würde mal über eine EKG Messung die Herzratenvariabilität feststellen lassen. Ansonsten gibt mir dieser Videofilm viele Anregungen in meiner Verhaltensweise.



1 / 1

Teilausschnitt-3-JEPG.jpg

16. Januar 2024 09:01 Uhr: Von airworx Aviation an Torben Jensen Bewertung: +0.00 [2]

Naja....

das ganze Unterfangen scheint mir neben der medizinischen Geschichte etwas hahnebüchen. Der Traum von der CHPL Ausbildung und dann Rettungsflieger ist schon bei so manchem "Normalen" geplatzt.

Könnte es sein das du noch ein paar andere Probleme hast ?

16. Januar 2024 10:40 Uhr: Von B. S. an Torben Jensen Bewertung: +1.00 [1]

Ich tendiere zu "lass es sein". Das dysfunktionale LBA-System hat schon genug Probleme mit Menschen die später auffällig werden, so dass ich die Wahrscheinlichkeit als gering erachte, dass man dich "vorne" überhaupt rein lässt. Spart allen nur mindestens Nerven.

16. Januar 2024 10:48 Uhr: Von Torben Jensen an Alexander Callidus

Danke für deine ehrliche Einschätzung und die hilfreichen Tipps.

- genau bei dem Asthma ist das ganze lediglich eine Sache von leichten Allergien im Bereich Heuschnupfen. Deshalb sehe ich das ähnlich wie du.

- Die priv. Gutachten sind auch eine gute Idee, allerdings haben mir auch einige Flugärzte geraten, dies eher im Verkehrspsychologischen Bereich zu machen, wenn möglich im Bereich der Luftfahrt. Allerdings denke ich, dass es generell gut ist sich auch im generellen Bereich beraten zu lassen.

- Spannender Punkt mit der "Postadoleszenz", habe ich auch schon von einer anderen Seite gehört und sehe viele Übereinstimmungen hier zu meinen oben gemachten Punkten.

- Ja, das Risiko einzugehen ist Punkt, den ich mir nochmal überlegen würde, falls die erste Hürde geschafft wird. Mal schauen, was bei allem am Ende herauskommt.

16. Januar 2024 10:58 Uhr: Von Horst Metzig an B. S.
16. Januar 2024 11:07 Uhr: Von Torben Jensen an Ingo Schmittner

Wenn man sich mit der Thematik des Medicals im Vorfeld etwas beschäftigt, landet man auch mal bei der Option das ganze wie von dir vorgeschlagen bei einer anderen EASA Behörde zu machen. Tatsächlich war dies auch ein Vorschlag eines Fliegerarztes. Der hatte es mir einfach aufgrund des meist direkt im Aeromedical Center angesiedelten Psychologen empfohlen. Das soll das ganze schlichtweg einfacher machen für den Bewerber.


Auch wenn man durch den abschließend berechtigenden Verweis bzw. die Meldung der Austro an das LBA wahrscheinlich ebenso in einer endlosen Warteschlange landen wird, muss ich ehrlich sagen, dass ich auch keinen unmittelbaren Zeitstress habe oder es auf Teufel komm raus klappen muss. Ich würde es einfach gerne mal probieren, wie weit es gehen kann und dafür suche ich verständlicherweise die besten Voraussetzungen. Um die Komplexität und wahrscheinlich bin ich mir bewusst.

Ich denke, man kann sein Geld auch einfacher verdienen und dabei mehr Zeit für Familie und Freizeit haben als bei dieser sehr Zeit & Geld-intensiven und risikobehafteten Ausbildung und Berufsaussicht. Von daher nehme ich es einfach wie es kommt, Versuch macht klug.

16. Januar 2024 11:16 Uhr: Von Alexander Callidus an Torben Jensen Bewertung: +1.00 [1]

MPU ist Verkehrspsychologie. Der Rest geht mich nichts an. Zu bedenken nur: wenn man mit Deiner Patientenkarriere als Kiffer mit damals deutlichen psychischen Problemen argumentieren will, daß diese Umstellungsphase Deines Lebens jetzt definitiv Vergangenheit ist, dann schaut man als erstes, an welchen Tatsachen man diese Veränderung belegen kann (talk is cheap): bekommt sein Leben auf die Reihe? Hat seither eine Familie gegründet? Eine nachhaltige Investition getätigt (Immobilie angeschafft o.ä.)? Eine Ausbildung abgeschlossen und ist in dem Beruf tätig? Karriere begonnen? Kümmert sich um seine Verwandten/wie ist das Verhältnis zu den Eltern? Pflegt Sozialkontakte (Vereins- oder Interessengemeinschaft, Freundeskreis)? Engagiert sich freiwillig (soziale Initiativen, Ehrenamt, Vereine, Partei)? Verfolgt Hobby? Das alles muß keiner, sind aber Argumente, die gegen eine Depression sprechen.

16. Januar 2024 11:17 Uhr: Von Willi Fundermann an Horst Metzig

Das dürfte Torben Jensen bei seinem Problem deutlich weiter bringen.

16. Januar 2024 12:48 Uhr: Von Torben Jensen an Horst Metzig

Danke für deine sehr ausführliche Nachricht und Erfahrungen mit dem Thema.

Gerade das Thema Gutachten im Vorfeld einer Untersuchung ist meist ein Fass ohne Boden.
Ich denke aber generell ist es gut schonmal etwas mitzunehmen bzw. manche Sachen einfach schonmal im Vorwege zu klären. Wie du erzählt hast, war es ja in deinem Fall auch sehr hilfreich.
Schön zu hören, dass du dich trotz der Herausforderungen mit deinem Autismus so weit durchgekämpft hast und klar aufzeigen konntest, dass es trotz aller Regeln geht.

16. Januar 2024 13:02 Uhr: Von Flieger Max L.oitfelder an Torben Jensen

Bin ja medizinischer Laie, aber wenn von vornherein schon erschwerende Diagnosen/Gründe vorliegen sind die Erfolgsaussichten für ein Einmanncockpit im Hubschrauber doch eher gering.

Hast Du Dir alternativ schon einmal über MPL und Flächenfliegerei Gedanken gemacht? Vielleicht gibt es ja da durch die Beschränkung auf Zweimanncockpit (wie OML) eher eine Möglichkeit?

16. Januar 2024 13:21 Uhr: Von Horst Metzig an Torben Jensen Bewertung: +1.00 [1]

Ich habe mich mit meinen Autismus eigentlich nie durchgekämpft, sondern ich habe einfach Segelflug gemacht. Autismus hat jemand, seit er auf die Welt gekommen ist. Autismus ist nicht heilbar, damit muss man leben. 1978 konnten die Fliegerärzte noch ziemlich frei entscheiden, heute muss alles nicht Normale über das Luftfahrtbundesamt laufen. Das kostet Zeit, und Geld. Alle Gutachten müssen bezahlt werden, wobei gegenüber dem Luftfahrtbundesamt eine Blankounterschrift geleistet werden muss, über die Kostenübernahme aller Gutachten. Der Bewerber hat somit keine kalkulierbare Kenntnisse über die Kostenfolgen. In Tschechien, zumindest bei dem einzigen flugmedizinischen Zentrum, bekommt man vor alle Untersuchungen eine Rechnung, so kann der Bewerber entscheiden, diese Rechnung sofort für weitere Untersuchungen zu zahlen, oder die Untersuchung abzubrechen.

Ich habe 2005 nach 20 Jahren Segelflugunterbrechung wieder anfangen wollen. Damals holte ich mir bei JAR-CONTRA Hilfen und Beratung wegen meiner damals noch von Ärzten angegebene Psychose, psychische Krankheit. JAR-CONTRA wurde von dem Arzt Dr. Zink gegründet. Zu dieser Zeit wusste ich nichts von Autismus, und die Psychiater sind für Autismuserkennung bei Erwachsene nicht ausgebildet. Mir wurde bei JAR-CONTRA geraten, in die tschechische Repubik auszuflaggen, in Deutschland gab man mir keine Chance auf Fliegertauglichkeit. Also, erst gat nicht bei deutschen Fliegerärzte vorstellen. Das war damals eine gute Entscheidung. Der tschechische Fliegerarzt, Inhaber einer Frauenarztpraxis, der von JAR-CONTRA angeraten wurde, konnte nach tschechischen Regeln bei Klasse 2 noch freier Entscheiden, im Gegensatz zu deutscher JAR-FCL 3 Gesetzgebung. ( nebenbei, ich reiste mit der Bahn nach Tschechien, irgend wo in der tschechischen Provinz in Horice war dieser Arzt, ich fragte noch im Zug die Passagiere, ob jemand die Arztpraxis kennt? Eine Dame meldete sich, und die begleitete mich vom Bahnhof direkt bis in die Arztpraxis. Erst an der Türe las ich, ein Frauenarzt. In der Praxis angekommen, setzte sich die für mich fremde Frau brav neben mich, interessanterweise war ich im überfüllen Wartezimmer der einzigste Mann, komisch? Als der Frauenarzt mich bevorzugt in seine Praxisräume aufrief, war plötzlich eine gespenstische Stimme im Wartezimmer, ich kam mir vor wie auf dem Präsentierteller. Tausend Augen schauten mich an, wie auf einen Laufsteg. Nachträglich denke ich, das war die eizigste psychologische Hürde beim Fliegerarzt ) Die von mir angegebene psychische Erkrankung war plötzlich wie weggefegt beim Fliegerarzt. So durchlief ich in Tschechien ein halbes Jahr später eine komplette neue Segelflugausbildung, die alte deutsche Lizenz wurde kopiert. Ich hatte 1978 erstmals die deutsche Segelfluglizenz als Platzadler erhalten, noch vor meinen Autoführerschein.

So nutze ich seit 2006 die tschechische Segelflugpilotenlizenz.

Für mich als Krönung eine Wolkenflugausbildung, welche ich damals in Tschechien recht häufig nutzte.



1 / 1

1-JEPG.jpg

16. Januar 2024 15:04 Uhr: Von Torben Jensen an Alexander Callidus

Guter Beitrag, danke für die Gedanken zum Thema. Keine Sorge, mit meinem Post in diesem Forum habe ich lediglich nach sachlichen Informationen und Richtungen wie du sie z.B. hinterlassen hast gesucht, danke nochmal, mit Glück eventuell auch einen Erfahrungsbericht, privat oder öffentlich. Ehrliche Einschätzungen sind auch spannend zu lesen, besonders wenn sie begründet sind. Das ganze Thema ist eher verschwiegen und deshalb schwer, sachliche Informationen zu erhalten.

Talk is cheap, damit hast du auf vielen Ebenen recht.

16. Januar 2024 15:35 Uhr: Von Torben Jensen an Flieger Max L.oitfelder

Ja stimmt, klingt nicht nach den besten Voraussetzungen. Allerdings auch erstmal nur theoretisch, die Praxis wird es mir beweisen oder widerlegen. Oder etwas dazwischen.

Flächenfliegerei finde ich auch sehr faszinierend, allerdings hätte ich das eher als Hobby im Auge.

17. Januar 2024 09:48 Uhr: Von B. S. an Torben Jensen

Vielleicht hilft es auch ein bisschen Risikomanagement mit den Gedanken zu verbinden? Was wären denn die Auswirkungen, wenn der Prozess angestossen würde.

Es gibt dann ein aktenkundiges Gutachten, bei dem als unmittelbares Ergebnis entweder die Freigabe oder die Ablehnung steht. Bei einer Freigabe gibt man, gefühlt, viele seiner Bürgerrechte auf und ist fortan mit Allem unter den Augen einer schwer berechenbaren Bürokratie. Bei einer Ablehung wird ein Gutachten einschlägig aktenkundig und da kommt mein Fragezeichen, was bedeutet das und an welchen Stellen im weiteren Leben wäre das schädlich? Was würde das zum Beispiel bei dem Versuch bedeuten später eine Karriere im Öffentlichen Dienst oder sogar als Staatsbeamter anzustreben?


42 Beiträge Seite 1 von 2

 1 2 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang