Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

13. April 2011: Von Max Sutter an Stefan Kondorffer
Jan Brill ist derjenige, der die Bälle trotz manchmal haarsträubender Sachverhalte tief halten kann - da sind wir von PuF aus alten Zeiten anderes gewöhnt. Wenn er hier Ross und Reiter genannt hat, so war es offensichtlich, dass hier ein Beamter bar jeder technischen oder juristischen Legitimation überzogen agiert hat und darauf auch noch stolz zu sein scheint. Er hätte zumindest jemanden fragen können/sollen, der die Materie kennt. Jan Brill hat nun die Aufgabe, bei ihm so viel Vertrauen aufzubauen, dass der regelmäßig in EDFE anruft und frägt, bevor er eine tiefer greifende Andordnung vom Stapel lässt. Wenn solche Naturen erst einmal handzahm sind, werden sie manchmal zu sehr dankbaren und nützlichen Partnern.

Zur Außenwette auf dem Flugplatz Bonn Hangelar: Ich meine auch, dass Jan Brill die eigentlich verlieren dürfte. Als Vergleichsbeispiel suche man LSZL auf Google Earth. Suchanfrage LSZL,Locarno,ch. Als ein ganz Uralter habe ich dort den ersten Teil der militärischen Basisschule auf Bücker-131 gemacht. Der Flugbetrieb wurde so abgewickelt, dass auf allen drei Landebahnen auf drei ineinander geschachtelten Platzrunden mit 2x200 ft Höhenstaffelung im Downwind Betrieb gemacht wurde (zwei Landebahnen Gras südlich der Gebäude, eine Landebahn Gras nördlich. Letztere bekam später den Asphaltbelag).

Die Lage der Platzrunden richtete sich nach der Lage der Pisten, die Abstände der An-/Abflugrichtungen kann man sich herausmessen. Die Bü-131 war konstruktionsbedingt sehr zugig, doch trotz viel frischer Luft war die Sicht vom hinteren Platz aus nicht gerade toll, überall war ein Stück Flügel im Weg. So musste man sich schon auf die Präzision auch der Andern verlassen können, wenn 10 bis 15 Flugzeuge gleichzeitig in allen drei Circuits in Südplatzrunde am Runden-Schruppen waren.

Die Achsen zwischen Piste Süd und Piste Mitte sind nur gerade 120 Meter auseinander. Jemand, der solches Fliegen gelernt hat, sollte eigentlich mit Herrn Nüses Korridoren längstens zurecht kommen. Allerdings natürlich erst nach entsprechender Einweisung und dem nötigen Training. Die ersten paar Runden waren auch bei uns sicher noch nicht so genau. Insofern ist die Anforderung des übereifrigen Beamten einerseits so machbar wie andrerseits praxisfremd überzogen. Aber eben, wetten würde ich nicht dagegen, ohne das Alter des Piloten und seine fliegerische Sozialisation zu wissen.
13. April 2011: Von Ralf Kahl an Max Sutter
Selbstverständlich kann man einen "alten Hasen" für das Abfliegen der Platzrunde nehmen, am Besten noch vom Platz selbst.
Der Punkt ist doch der, dass man die eigene Platzrunde immer am Besten kennt. Trotzdem möchte ich von mir nicht behaupten, dass ich am eigenen Platz immer zu 100 % die Platzrunde einhalte. Mal wird man ein wenig vom Wind versetzt, mal hat man nicht aufgepasst und ist zu hoch gestiegen und verpaßt den Eindrehpunkt, weil man bemüht ist, diesen kleinen Faux pas wieder auszugleichen ... Gründe gibt es viele und die liegen meist in der Person des Piloten begründet - zumindest rede ich da von mir.
Die eigene Platzrunde kennt man deswegen so gut, weil man genau weiß: Wenn Du über diese Strasse fliegst, mußt Du in den Querabflug und da über dem Teich geht es in den Gegenanflug, usw. Wenn ich mir meine Anflugkarte aus der AIP nehme und zu einem anderen Platz fliege, dann ist es z. T. gar nicht mehr so einfach, genaue Platzrunden zu fliegen. Da ist der Eindrehpunkt dann irgendwo über einem Waldgebiet oder im 1. Drittel einer langezogenen Kurve einer Autobahn. Nur: Wo denn da genau? Wir fliegen auf Sicht! Wir haben gelernt, das Gelände unter uns mit der Karte vor uns in Übereinstimmung zu bringen. Wir haben gelernt, Entfernungen und die Lage gewisser Punkte abzuschätzen. Aber genau das letzte Wort beinhaltet den "Knackpunkt" der ganzen Diskussion: Wir können es nur abschätzen! "Hier müsste jetzt der Eindrehpunkt sein" ... wobei das dann noch abhängig von Höhe, Geschwindigkeit, Blickwinkel zum Boden, Wind und sonstigen Faktoren ist. Eine Ungenauigkeit ergibt sich alleine schon aus der Tatsache, dass ich gar nicht sehe, wenn ich direkt über dem imaginären Punkt bin, da ich keinen Glasboden in der Maschine habe.

Eine Festlegung in der Art, dass die eingezeichnete Runde als Strasse zu verstehen ist, an die sich der Pilot exakt zu halten hat und bei der er - in gewissen Ausnahmefällen - auch einmal den Standstreifen mitnutzen darf, widerspricht gänzlich unseren Möglichkeiten.
In der heutigen hochtechnisierten Welt passt es einfach nicht mehr ins Weltbild, dass es in der Fliegerei noch so etwas martialisches gibt wie "Sichtfliegerei". Jedes Auto hat doch heutzutage GPS. Stimmt. Mittlerweile haben es ja auch schon viele viele Handys. Es ist für den "lärmgeplagten" Anwohner nicht nachvollziehbar, dass man sein Flugzeug nicht genau so "exakt" bewegen kann wie er selbst sein Fahrzeug auf der Strasse.

Um aber auf den eigentlichen Punkt zurück zu kommen: Die Platzrunde ist eine Vorgabe, an die sich jeder Pilot weitgehend halten soll, um den Platzverkehr sicher zu gestalten und unnötigen Lärm weitgehend zu vermeiden.
Ich denke, dass es einem "alten Recken" sicherlich gelingen wird, eine gut geflogene Platzrunde hinzubekommen. Ob sie jedoch derart exakt ist, dass sie an jeder Stelle innerhalb des Korridores liegt, wage ich anzuzweifeln.
Insofern sollte sich auch der "alte Hase" fragen, wie er seine Perfektion erlangt hat: Durch üben, üben, üben.
Üben heißt auch, Fehler zu machen und Fehler machen zu können, aus denen man lernt. Ein "Anfänger", der sich an seine ersten Flüge in fremdes Terrain wagt, wird diese Exaktheit mit Sicherheit vermissen lassen. Er wird mit vielen anderen Dingen beschäftigt sein und somit Gefahr laufen, den Korridor zu verlassen, unabsichtlich. Vielleicht liegt er 200 m daneben, vielleicht 250 m. Selbst wenn er ein GPS-System benutzt, kann er daneben liegen, eben weil er den Eindrehpunkt und die Geschwindigkeit auf der Karte falsch abgeschätzt hat.

Ich denke, diese Wette ist eine gute Möglichkeit darzustellen, wie sehr selbst erfahrene Piloten neben der Platzrunde liegen können. Vielleicht ist das ein Weg, auch den Behörden zu verdeutlichen, dass es sich bei einer Platzrunde nicht um eine Art "Strasse" handelt, die man zu 100 % einhalten kann.

Herzliche Grüße ...

R. Kahl
13. April 2011: Von Stefan Kondorffer an Ralf Kahl
Guten Morgen,

nur noch rasch zur Klarstellung - dass die Nsche Platzrunde wirklichkeitsfremd und ich die blaue Linie in den letzten 20 Jahren vermutlivh keinmal nach gegebener Toleranz eingehalten habe ist offensichtlich.

Aber möglich waere es schon. Ich uebertrage die Platzrunde noch heute in die 1:25000 Karte und schaue mir das am WE mal an.

3 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang