Wie man bei so einer Wetterlage auf die Idee kommen kann mit einer kleinen SEP über die Alpen zu fliegen ist für mich fraglich. Get there itis?
Ohne zu wissen was in dem Fall tatsächlich passiert ist, kann man allgemein evtl. sagen, dass Overconfidence- und Complacency-Effekte bei solchen Unfällen eine Rolle spielen können.
Man kann das den jeweiligen Unfallberichten entnehmen. Auch beobachten kann man das (nicht nur) in der fliegerischen deutschen Youtuberszene, in der es zunehmend Beiträge von (Influencer-)Piloten gibt, die z. T. deutlich übermäßiges Selbstvertrauen und Nachlässigkeit zeigen.
Beispiel: Ein junger Pilot erklärt freimütig gerade seinen PPL gemacht zu haben. Er unternimmt mit einer eher schwachen und älteren Maschine eine Reise in die Westalpen, nach Italien und zurück über die Alpen nach Deutschland. Von den Westalpen will er bei hochsommerlicher Trogwetterlage an die italienische Westküste. Er fliegt realtiv spät los. Die vorgesehene Passroute kannn er wegen Wolken nicht nutzen. Stattdessen geht es westlich der Berge und dann an der Küste entlang. Tiefe Wolken, Schauer und Gewitter erfordern bei dem mehrstündigen Flug ständige hohe Aufmerksamkeit. Die Ankunft erfolg etwa zu Sonnenuntergang unter tiefen Wolken mit Schauerneigung.
Obwohl aus dem Video deutlich wird, dass sich der Pilot gut vorbereitet hat, entgeht ihm einiges. Was z. B wenn der Zielflugplatz plötzlich gesperrt ist und ein Alternate angesteuert werden muss? Nach einem langen anstrengenden Flug, als Anfänger, unter tiefen Wolken, mit Schauern, in der Dämmerung....
Overconfidence!
Der Betreffende sagt im Video selbst, dass er wohl besser den Flug nicht gemacht hätte. Leider ist deratige Einsicht selten.