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16. Dezember 2023 12:36 Uhr: Von Joachim P. an Alexander Callidus Bewertung: +3.00 [3]

Die Versicherungen sind der wesentliche Grund, daß in den BfU-Abschlußberichten der Dummsinn drinsteht, der sie fast wertlos macht...

Zwei Fragen:

1) Wie kommst Du zu dem Schluss, dass die Versicherungen der Grund sind? Die Nachweise oder zumindest die Argumentationslinien würden mich interessieren.

2) "Wertlos" für wen? Für Dich?

Zu 2)

Die Bewertung der Schuldfrage ist explizit ausgeschlossen (§3 FlUUG), es geht darum systemische Ursachen zu erkennen. Das geschieht nicht immer nur über den einzelnen Bericht, sondern über die Datenbasis in der auch Meldungen enthalten sind, zu denen nichts veröffentlicht wurde.

Das was Du und die Versicherung wissen wollen, steht im Bericht des Staatsanwalts, der parallel eine komplett eigene Untersuchung durchführt.

Würde Die BFU in Deinem Sinne tiefer gehen, würde sie sich die wichtigste Quelle abgraben: Augenzeugenberichte beteiligter Personen. Die Interviews der BFU sind vertraulich, unter 4 Augen und stehen auch dem Staatsanwalt nicht zur Verfügung. Würde die BFU diese Linie im Handling der Berichte (§21 FlUUG) und die in Deinen Augen zu vage Formulierung in den Berichten nicht konsequent durchziehen, würde sich kein Beteiligter mehr offen dazu äußern. Dann ist auch in der Zukunft schwierig mit der Ursachenforschung. Wenn Du dahin willst, hast Du recht, dann brauchts keine BFU mehr, dann kann der Staatsanwalt alles machen und die Beteiligten machen vom Recht gebrauch nix zu sagen...

16. Dezember 2023 12:54 Uhr: Von Alexander Callidus an Joachim P.

Neu! Heute 12:36 Uhr: Von Joachim P. an Alexander Callidus
KONTEXT

"Die Versicherungen sind der wesentliche Grund, daß in den BfU-Abschlußberichten der Dummsinn drinsteht, der sie fast wertlos macht..."

Zwei Fragen:

1) Wie kommst Du zu dem Schluss, dass die Versicherungen der Grund sind? Die Nachweise oder zumindest die Argumentationslinien würden mich interessieren.

Ich habe mich länger mit einem der Unfalluntersucher unterhalten. Er meinte, sie würden oft schon gerne deutlicher auf die Ursachen hinweisen, machten es aber nicht, weil sie wüssten, daß die Versicherungen mitlesen

2) "Wertlos" für wen? Für Dich?

Ja, klar für mich. Ich maße mir aber an, mit meinem Bedürfnis nicht alleine zu stehen: Faktoren und Ursachen erkennen, Zusammenhänge verstehen. Dieses Wissen kann dann vielleicht zu einer Verhaltensänderung beitragen. Ich habe mal noch ziemlich unerfahren (ca 150-200 Std incl Schulung) eine Notlandung im Winter wegen selbst verschuldetem Motorausfall aus ca 500-600ft direkt über einer Wiese zwischen einer Autobahn, einem Industriegebiet, einer Hochspannungsleitung und einem Dorf gemacht. Als Kopfmensch hatte ich da schon möglichst viele Unfallberichte gelesen und gelernt, daß das tödlichste in so einer Situation ein Stall ist. Deswegen habe ich mich gegen Steilkurven auf die verlockende Wiese entschieden und bin ohne jegliche Schramme davongekommen - sonst vielleicht nicht.

Zu 2)

Die Bewertung der Schuldfrage ist explizit ausgeschlossen (§3 FlUUG), es geht darum systemische Ursachen zu erkennen. Das geschieht nicht immer nur über den einzelnen Bericht, sondern über die Datenbasis in der auch Meldungen enthalten sind, zu denen nichts veröffentlicht wurde.

Das was Du und die Versicherung wissen wollen, steht im Bericht des Staatsanwalts, der parallel eine komplett eigene Untersuchung durchführt.

Ich habe ausdrücklich nicht von Schuld gesprochen, sondern von Fehler. Das ist für mich und juristisch etwas ganz anderes. Die Schuld ist mir völlig egal. Wenn allerdings Fehler nicht Fehler genannt werden, dann nützt mir der Unfallbericht nichts. Vielleicht bin ich zu schlicht. Aber auf drei Seiten verstreute beiläufige Erwähnungen, daß dies und jenes...das ist mir zu vage, das kapiere ich nicht und daraus lerne ich nichts.

Auf avherald.com werden oft Unfallberichte der Verkehrsluftfahrt veröffentlicht. Da wird ganz klar beschrieben, welche Faktoren wann warum welche Ursache hatten, ggf ergänzt mit Empfehlungen, was man in Zukunft verbessern könnte. Das halte ich als Außenstehender für diese Sparte für hilfreich (die Kommentare auf avherald sind fürchterlich, geschenkt).

Würde Die BFU in Deinem Sinne tiefer gehen, würde sie sich die wichtigste Quelle abgraben: Augenzeugenberichte beteiligter Personen. Die Interviews der BFU sind vertraulich, unter 4 Augen und stehen auch dem Staatsanwalt nicht zur Verfügung. Würde die BFU diese Linie im Handling der Berichte (§21 FlUUG) und die in Deinen Augen zu vage Formulierung in den Berichten nicht konsequent durchziehen, würde sich kein Beteiligter mehr offen dazu äußern. Dann ist auch in der Zukunft schwierig mit der Ursachenforschung. Wenn Du dahin willst, hast Du recht, dann brauchts keine BFU mehr, dann kann der Staatsanwalt alles machen und die Beteiligten machen vom Recht gebrauch nix zu sagen...

Meinst Du? Ich vermute, Aussagen wie: "das Flugzeug flog tiefer als die hier sonst rüberfliegen und unter deutlich unter der Höhe der xyz-Hütte".. "der Pilot schien in Eile zu sein und ließ zweimal den Tankdeckel auf der Zapfsäule liegen" bekommen sie schon noch.

Piloten selbst mauern doch jetzt schon "der Pilot führte nach seinen Angaben den Vorflugcheck wie immer durch", "der Pilot griff nach dem Fahrwerksschalter"

16. Dezember 2023 16:31 Uhr: Von Chris _____ an Alexander Callidus

>> sie würden oft schon gerne deutlicher auf die Ursachen hinweisen, machten es aber nicht, weil sie wüssten, daß die Versicherungen mitlesen

Dann wundert mich aber, dass die Unfallursache so häufig "pilot error" ist und andere Faktoren oft nur als "beitragend" gesehen werden, obwohl möglicherweise genau die anderen Faktoren direkt kausal zur Überforderung und in der Folge zum Pilotenfehler geführt haben.


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