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24. April 2017: Von Tee Jay an Olaf Musch

(wenn ich den Bogen ganz kurz nur wieder zur IT spinnen darf)

Man sollte in einer Kalkulation aber auch den Wegfall von TV-, Radio und Telefonen mitsamt Miet-Kopfhörer, Fernbedienungen und Infrastruktur für Verkabelung in den Wänden in jedem Krankenzimmer miteinbeziehen. Hinzu kommt der Wegfall des aufwändigen Billings. Allein wieviel Medienbrüche, manuelles Neu-/Nacherfassen oder sprichwörtliche Zettelwirtschaft wird da immer noch betrieben? In "unserem Stadtkrankenhaus" werkelt noch Uralt-Siemens Technik, wo ich kaum nach Sicherheit, Datenschutz und Operations-Kosten zu fragen wage.

Man kann sich natürlich in Details verzetteln und sich mit Fragen wie "was passiert wenn ein solches Gerät ins WC plumst" fragen. Aber fragt das jemand bei den Fernbedienungen der Fernseh-und Telefongeräte in jedem Krankenzimmer? Hygienisch betrachtet finde ich das berührungslose und vielleicht auch noch automatische Öffnen von Türen sobald man in der Nähe steht deutlich besser, wie das Antatschen von Hand- und Türgriffen. Zumal moderne Touch-Geräte meist spritzwassergeschützt und deutlich leichter zu reinigen sind als alles, was noch Tasten hat.

Ich hab letztens für ein Bauunternehmen ein Webcam-System auf einer Großbaustelle eingerichtet. Dort war alles voller Dreck und Staub. Dort lief gefühlt jeder Arbeiter mit einem Smartphone in der Hand herum, hat ge-wahtsappt und ge-facebooked, Bilder gemacht und telefoniert. Und das soll in einer klinischen sauberen Umgebung nicht funktionieren?

Wenn unsere Politiker 1Mbit schon als Breitband deklarieren wird die Bandbreite in der Tat zum Problem gerade im Ländlichen Bereich. Wir sind halt digitales Entwicklungsland das lieber über Maut und Flüchtlinge diskutiert als die wirklichen Zukunftsfragen anzupacken.

Wie stellt man fest, ob zwei Patienten ihre iPads nicht einfach untereinander tauschen und damit Verwechslung in der Therapie provozieren?

Gegenfrage: Wie stellt man fest, wenn zwei Patienten mutwillig und absichtlich Ihre Bändchen tauschen? Würdest Du das machen? Ich nicht...

Ein Tablet kostet ein paar hundert Euro. Die Infrastruktur und das Personal, um dieses iPad in einem Unternehmen (und nichts anderes ist ein Krankenhaus auch) rechtssicher und stabil zu betreiben, sehr schnell ein mehrfaches davon pro Jahr! Und das zahlen die ohnehin klammen Krankenkassen natürlich gerne, und die überlastete und unterbesetzte IT nimmt sich dieser Mehrarbeit natürlich auch gerne an?

Jepp, lass uns die Digitalisierung einstampfen. Unsere Souveränität in den Bereichen Datenschutz, Gesundheit und Fürsorge an irgendein Unternehmen aus dem Silicon Valley abgeben. Sagt Dir der Name Raymond Kurzweil etwas? Seines Zeichens hochranginger Google-Manager und umstrittener Futurist mit besorgniserregenden Vorstellungen. Stichwort "Singularity" wenn Dir das was sagt.

Digitalisierung als disruptives Instrument zu begreifen und sich und sein Unternehmen neu zu erfinden - da tun sich viele mit schwer. Oder hängen an Vertrautem oder Bewährtem, bis eines Tages der Letzte das Licht ausmacht. Branche für Branche...

24. April 2017: Von Nicolas Nickisch an Tee Jay

"Gegenfrage: Wie stellt man fest, wenn zwei Patienten mutwillig und absichtlich Ihre Bändchen tauschen? Würdest Du das machen? Ich nicht..."

Bitte beziehe die Blödheit der Menschen mit ein. Du könntest dem einen ein schwarzes iPad in dei Hand drücken und dem anderen eines in schreiend Pink: Sie würden verwechselt! Glaube mir!

Das gleiche gilt für die Ärzte: Wir haben wunderbare Notebooks für die Visite. Du kannst mit Abstrichen an die Geschwindigkeit und bedienkomfort eigentlich alles während der Visite abrufen. Glaubst du, die Hasen machen das ?Nöö. und abends sind die Laborwerte nicht angeschaut!

nicht alles was machbar ist, ist auch gut!

Ich habe mal in einer Klinik gearbeitet, in der die gesamte Anforderung (Labor, Physio, Röntgen) per PC lief. Katastrophe! Du konntest dich morgens erstmal für 2-3h zurückziehen und Masken ausfüllen. und jedes Mal benutzername und Passwort zum Validieren! 2-3 Arztstunen für Tätigkeiten, die old school in 30Minuten erledigt sind.

Aber im Controlling konnten bestimmt deswegen Stellen abgebaut werden! Die dann gelich wieder aufgebaut werden müssen, denn mit all den Daten im Computer lassen sich so tolle Reports machen.

24. April 2017: Von Alexander Callidus an Nicolas Nickisch Bewertung: +5.00 [5]

Irrtum. Im Controlling werden nie Stellen abgebaut.

24. April 2017: Von Olaf Musch an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Jepp, lass uns die Digitalisierung einstampfen. Unsere Souveränität in den Bereichen Datenschutz, Gesundheit und Fürsorge an irgendein Unternehmen aus dem Silicon Valley abgeben.

Ich habe überhaupt nix gegen Digitalisierung, aber Digitalisierung um der Digitalisierung Willen alleine führt erst einmal zu erheblichen Gewinnen der Unternehmen, die sowas anbieten. Sonst zu nix.
Manchmal erinnert mich die öffentliche Diskussion an den Film "Das Leben des Brian", speziell "Er hat eine Sandale verloren. Das ist ein Zeichen. Lasst uns auch alle eine Sandale ausziehen."...

Wenn die Ärzte und Pfleger die vorhandene IT besser nutzen, dann kann man anschließend auch über IT für Patienten nachdenken. Mir fielen vorher noch einige andere Bereiche ein, in denen Digitalisierung voran getrieben werden könnte (Hochschulen, interne Abläufe in vielen "alten" Betrieben, ...) und mehr echten Nutzen generieren würde.

Übrigens, die Kabel und das Billing für Fernseher/Telefon liegen schon. Das darfst Du nicht gegenrechnen, denn deren Entfernung kostet ja noch einmal Geld. Wenn Du ein neues Krankenhaus planst, sieht die Sache sicher anders aus.
Die Uralt-Technik von Siemens läuft unter anderem auch in extrem teuren Geräten, die vielleicht noch nicht einmal abgeschrieben sind. Die darfst Du integrieren, aber nicht einfach austauschen, sonst springt Dir der Buchhalter ins Gesicht.
Auf der Baustelle riskieren die Arbeiter die Haltbarkeit ihrer eigenen privaten Smartphones. Deren Problem. Wenn Du zentral Tablets an diese Arbeiter ausgeben wolltest, würde ich als IT Manager die gleichen Fragen, dann aber nicht in Bezug auf Hygiene, sondern auf Staubschutz stellen. Der Rest ändert sich kaum.
Klar lassen sich "spritzwassergeschützte Geräte nach IP..." leicht reinigen. Aber reinigen ist nicht gleich desinfizieren, erst recht nicht in Krankenhäusern, die bzgl. Multiresistenter Keime auch noch ein Extra-Thema haben.

Theoretisch alles irgendwie lösbar. Praktisch muss das jemand bezahlen und dann auch tun. Und in Krankenhäusern ist die IT meist die letzte Abteilung, die zusätzliches Budget oder gar neue Stellen bewilligt bekommt (obwohl alle User einheitlich über die IT dort meckern...).

Olaf

25. April 2017: Von Tee Jay an Nicolas Nickisch

nicht alles was machbar ist, ist auch gut!

Da stimme Dir da zu und denke da genauso gebe gleichzeitig aber zu bedenken, daß US Tech-Unternehmen mit Venture Kapital im Rücken anders ticken. Lässt sich eine Idee digitalisieren, wird diese auch digitalisiert und irgendwann auch monetarisiert. Die Frage ist nicht ob sondern wann.

Theoretisch alles irgendwie lösbar. Praktisch muss das jemand bezahlen und dann auch tun. Und in Krankenhäusern ist die IT meist die letzte Abteilung, die zusätzliches Budget oder gar neue Stellen bewilligt bekommt (obwohl alle User einheitlich über die IT dort meckern...).

Und genau diese, die IT mehr als Kostenstelle wie als Chance nutzen, sind die ersten, die schliessen werden sobald die nächste Plattform um die Ecke kommt. Bezahlt wird dann mit Gesundheits- und Kundendaten.

Nachtrag: Gerade läuft über den Ticket, daß sich die Deutsche Bahn - 100 % bundeseigenes Unternehmen wohlgemerkt - bis 2022 sich in die Amazon Cloud auslagern will... ein Offenbarungseid der Verantwortlichen und der Politik was das THema Digitalisierung in Deutschland anbetrifft. Wir schaffen uns ab...

25. April 2017: Von Nicolas Nickisch an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

"Und genau diese, die IT mehr als Kostenstelle wie als Chance nutzen, sind die ersten, die schliessen werden sobald die nächste Plattform um die Ecke kommt. Bezahlt wird dann mit Gesundheits- und Kundendaten."

Ich glaube, mit dieser Einschätzung liegst Du goldrichtig!

in USA gibt es bereits Überlegungen, dass Kostenträger(aka Krankenversicherungen) einen Anbieter von Gesundheitsleistungen kontinuierlich pauschaliert bezahlen wollen - unabhängig von möglicherweise wechselnden Aufwendungen. Dialyse wäre so ein Beispiel. Zahle eine Pauschale/pro Monat, da wäre dann die Dialyse drin, aber auch die Neu-Anlage eines Shunts oder anderweitige Behangdlungen. Ein Teil des Risikos eine Krankenversicherers würde dann auf den Dienstleister abgewälzt.

Dafür braucht man Tonnen von Daten um abschätzen zu können ob das machbar ist (ich vermeide ide Formulierung "ob sich das lohnt" :-))


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